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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2019

Entwicklung einer Grundschule auf dem ehemaligen Kasernengelände Krampnitz in Potsdam

ein 2. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 36.666 EUR

AFF Architekten

Architektur

Landschafts.Architektur Birgit Hammer

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsidee, die Schule als ein gebauter Organismus, durch den die Landschaft hindurchdiffundiert, zu entwerfen, ist gelungen. Ein- und zweigeschossige Gebäude formulieren unterschiedlich differenzierte Außenräume, die sich nach drei Seiten, im Besonderen aber zur Westseite, der Parkseite, gut verzahnen. Um das Gebäudeensemble herum sind sinnfällig, passend und einem kindgerechten Maßstab angemessen zu den im Gebäude angelagerten Nutzungen, die entsprechenden Freiräume angeordnet. Qualität und Ausstattung der Freiräume sind differenziert und bieten vielfältige Angebote von Rückzugsbereichen.

Mit direktem Anschluss an die Bestandsbauten K7 und K8 wird ein geschützter Eingangshof formuliert, mit guter funktionaler Hinterlegung (Mensa und Verwaltung), der in direkter Achse in ein Foyer mündet. Diese inszenierte achsiale Geste findet jedoch keine räumliche und funktionale Entsprechung. Der Raum wird massiv durch die Anlage von Umkleiden und WC-Räumen gestört.

Die Anlage der schulnotwendigen Räume der Grundschule erfolgt über zwei Geschosse und verbindet schulische Nutzung und den Hortbereich zu einem ganztägig bespielten Lernhaus. Das Preisgericht bewertet diese räumliche Zusammenführung als äußerst gelungen. Das Lernhaus ist Unterrichts- und Lernstätte zugleich und übersetzt die Idee des Lern- und Lebensortes Schule in maßstäbliche, gut belichtete, sozial überschaubare Einheiten.

Die auf zwei Ebenen in Haus K7 angelegte Kita ist gut zoniert, die Raumaufteilung räumlich funktional und wird den Bedürfnissen sowohl der Krippenkinder im EG als auch den älteren Kindern im OG gerecht.

Die Abkopplung der Fachräume vom Schulhaus in das Bestandshaus K8, bietet auch durch die Anlage des separaten Nebeneingangs, die ergänzende Möglichkeit von außerschulischen Nutzungen wie Musikschule, Töpferkurs oder Räume der Volkshochschule.

Die Zusammenlegung der Verwaltung von Schule und Hort wird sehr positiv bewertet, legt sie bereits in der räumlichen Struktur die gewünschte Zusammenarbeit an.

Der Anspruch der Entwurfsverfasser mit der Gestaltung der Baukörper und der Wahl der Materialisierung der von ihnen bewusst als „Erweiterung“ definierten Baukörper wird insgesamt eingelöst. Leider verbleiben die Fassaden noch in einem großen Maß der Abstraktion, jedoch wird mit weiterer Detaillierung großes Entwicklungspotenzial gesehen.

Mit dieser Arbeit werden die zwei wesentlichen Planungsaufgaben positiv gelöst: die Weiterentwicklung einer Kaserne zu einer zeitgemäßen Schule und die Integration von Vergangenheit und Zukunft in ein harmonisches Gesamtensemble, welches identitätsstiftenden Charakter für das Quartier besitzt.