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Einladungswettbewerb | 06/2018

HafenCity Hamburg - Kongresshotel Quartier Elbbrücken

1. Preis

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Architektur

Erläuterungstext

Das Grundstück befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Verkehrsensemble bestehend aus U- und S-Bahnhof „Elbbrücken“ mit verbindendem Skywalk, ebenfalls von gmp. Am westlichen Rand des Elbbrückenquartiers am Baakenhafen wird nun ein Kongresshotel mit Short- und Extended-Stay-Hotel, einem großem Kongressbereich, einer Skybar und Büros entstehen. Der Bau folgt als dreieckiger Block mit Innenhof der Form des Grundstückes, hat einen acht- und neunstöckigen Sockel und einen 19-geschossigen Hotelturm, der ebenfalls mit dreieckigem Grundriss konzipiert ist. Der auf der Nordseite gelegene Turm wird das Bauwerk von der Hamburger City aus sichtbar markieren.

Die zweifarbige Fassade in Rot und nuanciertem Weiß interpretiert den für Hamburg typischen Klinker und umhüllt den Bau als Lochfassade mit einseitig schräg ausgebildeten Leibungskanten. Die Fassade des Blockes ist geschossweise horizontal gegliedert, im Turm wechselt die Gestaltung zu einer zweigeschossigen vertikalen Gliederung, die der Aufwärtsbewegung des 63,50 Meter hohen Turmes dynamisch folgt.

Das Herz des Neubaus bildet der Kongresssaal im Erdgeschoss, der im Süden und Westen von der Kongresslobby gerahmt wird und bestuhlt Platz für bis zu 1100 Personen bietet. In unterschiedlicher Dichte gehängtes Holzstabwerk gliedert die Wände des Saals und gibt ihm eine warme Prägung. Video- und Tonregie befinden sich im ersten Obergeschoss, 14 Tagungsräume sind im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss um die Kongresslobby herum angeordnet. Ebenfalls im Erdgeschoss befinden sich die Lobby des Short-Stay- Hotels und die Aufzugslobby des Extended-Stay-Hotels. Erschlossen werden all diese Funktionen über eine zweigeschossige Arkade an der Baakenwerder Straße auf der Westseite des Kongresshotels. Von Osten her sind die Büros und ein Café erreichbar. Den krönenden Abschluss bildet eine Skybar mit vorgelagerter Dachterrasse im 18. Obergeschoss mit Blick auf die Hafencity.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau und Fassade: Innerhalb einer gut geordneten Fassadensystematik differenzieren die Verfasser den Gesamtbaukörper in Ost – oder Bahnseite bzw. West oder Quartierseite. In der Ausbildung des Turmes hat die höhere Ostseite des Baukörpers offenkundig „Vorfahrt“.

Weitere Differenzierungen des Volumens gehen nachvollziehbar auf den städtischen Kontext und die verschiedenen Blickwinkel ein, von denen sich das Haus zeigt. Die Abrundung der Ecken binden die einzelnen Teilbaukörper überzeugend zu einer Figur zusammen. Auch wenn die Motivation der Rückstaffelung des Turmes nach Westen begründbar ist - so überzeugt sie doch im Ergebnis nicht und sollte einer Überarbeitung unterzogen werden. Dies betrifft auch die nach Bebauungsplan vorgegebenen Auskragungen, die noch keine Berücksichtigung finden.

Der zweigeschossige Sockel bildet die Kongressnutzung und die Eingänge sowie alle anderen Zu- und Abfahrten selbstverständlich ab, ordnet diese und schafft so eine großzügige Öffnung und gut ablesbare Zugänglichkeit des Hauses. In den Obergeschossen bildet die geklinkerte Lochfassade die Struktur der dahinterliegenden Hotelzimmer gut lesbar ab. Im Turm verbinden sich dabei zwei Geschosse zu einer Öffnung. Gefaste Fensterleibungen vermitteln zwischen sinnvollen Formaten von Zimmerfenstern und einer gleichwertigen Struktur aus horizontalen und vertikalen Backsteinflächen.

Die Ausbildung des Daches als 5. Fassade wird von der Jury positiv bewertet.

Insgesamt gelingt den Verfassern ein Projekt mit einer hohen Wertigkeit und einem angemessenen Maßstab, welches sich in seinem großstädtischen Kontext gut behauptet. Die Jury hebt die angenehme Materialisierung und den sympathischen Gesamteindruck des Entwurfes hervor.

Konferenzbereich: Eine Besonderheit des Entwurfes ist, dass dieser einen zweiten (südlichen) Zugang zum Konferenzbereich anbietet, welcher die Flexibilität erhöht. Die angelagerten Funktionen erscheinen gut organisiert, auch wenn sie in ihrer Dimension zu überprüfen sind (z.B. Garderobe). Im Vergleich zu anderen Arbeiten lässt jedoch das Foyer eine klare räumliche Formulierung vermissen (Zweigeschossigkeit). In der Vorprüfung findet die innere Organisation einen hohen Zuspruch der späteren Nutzer.