modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 10/2019

Ersatzneubau für das Strandbad Bruggerhorn in St. Margrethen (CH)

5. Rang

Corina Haertsch und Pascal Hofmann Architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein eingeschossiger Baukörper mit einem ruhigen, durch die Garderobenkabinen geprägten Innenhof, definiert die Anlage. Es entstehen schöne Wegführungen und die beschatteten Aussenbereiche für Garderoben und Restaurant laden zum Verweilen ein. Dem Neubau gelingt es, die bestehenden Campingparzellen selbstverständlich in das Gesamtkonzept zu integrieren. Der Freiraum und die Setzung des Baukörpers definieren einen angemessenen Vorplatz mit einem übersichtlichen Ankommen. Der grosszügige Innenhof mit den gedeckten Bereichen bietet Schutz und eine angenehme Distanz zwischen den unterschiedlichen Nutzungen. Das Konzept lässt ein gutes Miteinander der Bade- und Campinggäste zu. Die Nutzungen für das Strandbad und den Campingplatz sind klar gegliedert und organisiert. Die Räumlichkeiten für den Camping sind der Campinganlage zugewendet und von aussen her zugänglich. Der Haupteingang mit Vorbereich ist übersichtlich und nahe an der Zufahrt sinnvoll positioniert, wird aber durch den vorgelagerten Werkstatt- und Garagentrakt etwas stark beeinträchtigt. Auch wird die Notwendigkeit des dominant gesetzten Entsorgungsgebäudes in Frage gestellt. Das Restaurant im Übergang zur Liegewiese wirkt eher klein und die im Innenraum angeordnete Ausgabestelle schränkt die Gebrauchstauglichkeit ein. Auch ist die durch den Speisesaal erschlossene WC-Anlage überdimensioniert und betrieblich störend. Die schlauchartige Küche ist unübersichtlich, führt zu langen Wegen und müsste komplett umgestaltet werden. Die vorgeschlagene, filigran wirkende Holzkonstruktion mit ‚schwebenden’ Dächern vermittelt Badestimmung und ist eine adäquate Antwort auf die Bauaufgabe. Die Fassade ist schön detailliert und differenziert auf die jeweilige Situation ausgerichtet – eine faszinierende Leichtigkeit wird ausgestrahlt. Die Kabinen mit den offenen Duschen werden zum architektonischen Thema und prägen die Anlage. Die Erstellungs- und Betriebskosten liegen nahe am Zielwert. Das Projekt ‚Pistacchio’ ist ein konsequenter, gut ausgearbeiteter Beitrag in Anlehnung an filigrane Flussbadeanstalten aus Holz. Es entstehen interessante Rückzugsorte fernab des Trubels. Das Herzstück der Anlage ist der Innenhof mit den offenen Garderoben- und Duschkabinen und der schön integrierte und grosszügige Aussenbereich des Restaurants. Leider vermögen die Grundrisse und die damit verbundenen betrieblichen Anforderungen nicht komplett zu überzeugen.