modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Verhandlungsverfahren mit zwischengeschaltetem Architekturwettbewerb | 09/2019

Theaterneubau in Rostock

Perspektive Lange Straße

Perspektive Lange Straße

ein 3. Preis

Prof. Jörg Friedrich | Studio PFP GmbH Hamburg

Architektur

WES LandschaftsArchitektur

Landschaftsarchitektur

AJG Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Das Freiraumkonzept unterstützt die städtebauliche Setzung des neuen Volkstheaters, schafft sinnvolle stadträumliche Verbindungen, Blickbeziehungen zum Hafen und kreiert spannende Platzabfolgen.

Das Entree zur historischen Altstadt Rostocks bekommt ein grünes Erscheinungsbild, das „ Grüne Tor“. Analog zum bereits bestehenden südlichen Baumhain am westlichen Ende der `Lange Straße` entsteht auf der nördlichen Seite ein nahezu gespiegeltes Ebenbild. Der ´grüne´ Platz lädt in den Sommermonaten zum Verweilen im lichten Schatten der Bäume ein und markiert den Übergang zu den historischen Wallanlagen.

Aufgespannt zwischen dem neuen Volkstheater und dem existierenden Commerzbankgebäudes entsteht ein offener, urbaner Platz, auf dem das „Hermann-Dunker-Denkmal“ einen neuen prominenten Standort findet. Dem Volkstheater vorgelagert schiebt sich nach Norden ein Balkon vor, auf dem die gastronomischen Einrichtungen des Volkstheaters ihren Platz finden und der einen fantastischen, freien Blick auf den Stadthafen ermöglicht. Seitlich angelagert führt eine großzügige Freitreppe bestehend aus Sitz- und Gehstufen hinunter zum Stadthafen.

Der Rostocker Tradition folgend, eine Stadt mit baubezogener Kunst zu sein und vielfältige Skulpturen im öffentlichen Raum zu installieren, schlagen wir neben dem „Hermann-Dunker-Denkmal“ weitere Kunstwerke an ausgewählten Standorten vor.

Das Konzept berücksichtigt und integriert behutsam alle notwendigen verkehrlichen Einrichtungen in die Gestaltung. Feuerwehrtrassen sind gewährleistet und oberirdische Fahrradparker werden in den Randbereichen und an wichtigen Knotenpunkten in die Gestaltung integriert und platziert.

Ziel des Konzeptes ist, die besondere Qualität des Ortes in all seinen Fassetten sichtbar und erlebbar zu machen.¬

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau und Architektur
Der Entwurf ergänzt die westliche Torsituation der repräsentativen Langen Straße und die Baufluchten des Theaterentwurfes reagieren auf den Bestand.
Es ist ein grüner Abschluss der westlichen Langen Straße als gestalterisches Pendant zum Baumhain auf der Südseite geplant, der in seiner Dimension auf die schon vorhandene Gestaltung auf der Südseite der Langen Straße vor dem Hotel Radisson reagiert.
Der Platz ist frei und universell nutzbar, eine Kommunikation zwischen Innen- und Außenraum ist möglich und eine großzügige Freitreppe überwindet den topografischen Höhenunterschied und führt zum Hafen.
Die Höhe des Hauptbaukörpers orientiert sich an der Höhe der Bebauung Lange Straße. Mit 25 m Traufhöhe ist eine große Fernwirkung vorhanden.
Der gläsern schimmernde Kubus mit einer weitestgehend homogenen Fassadenwirkung in alle Richtungen weist die Form einer Skulptur auf, die in alle fünf Richtungen (auch nach oben) von auskragenden Körpern zusätzlich wohlproportioniert differenziert wird.
Der Kubus zeigt vier Schauseiten, wobei die Nordseite, also der Bezug zum Stadthafen besonders durch große Transparenz und damit Leuchtkraft in den Abendstunden während der Veranstaltungen hervorgehoben wird.
Die Erdgeschossseiten werden durch einen höheren Durchsichtigkeitsgrad und somit einer stärkeren Leuchtkraft herausgehoben – die Form des Glaskubus wird damit nicht unterbrochen. Ein geschlossener Sockel Richtung Norden zum Platz am Bussebart mit zwei großen Zufahrtsöffnungen wirkt nur bedingt ansprechend.

Nutzungs- und Grundrisskonzept
Von der nordöstlich liegenden Eingangshalle am Theaterplatz wird man über eine spektakuläre Wendeltreppe in das darüber liegende Foyer vor dem Großen Saal geführt. Bereits in der Eingangshalle spürt man den Großen Saal durch eine illuminierte schräge Decke und bemerkt die Raumbühne, die sich als Kubus aus der Fassade nach Norden hinausschiebt. Die Wendeltreppe ist als Haupterschließung bauordnungsrechtlich zu hinterfragen. Weitere Treppen befinden sich im Eingangsbereich.
Auf gleicher Ebene wie der Zugang zum Parkett des großen Saales ist der Zugang zur Raumbühne.
Fahrstühle sind sichtbar und ausreichend vorhanden.
Das Restaurant und die Kantine auf der Ebene des Erdgeschosses Lange Straße sind kombinierbar mit Ausrichtung auf den Stadthafen. Die Gastronomie ist an das Hauptfoyer direkt angeschlossen, der Zugang ist über den Hauptzugang und die Terrasse möglich. Der vorgezogene Sockel des Untergeschosses schafft eine Terrasse vor dem Foyer und der Gastronomie.
Alle Verwaltungsräume, Technikräume und Künstlerbereiche sind auf der Südseite des Gebäudes konzentriert, allerdings mit z. T. weiten Wegen. Werkstätten, Aufenthalts- und Anproberäume befinden sich aufgrund der Fassadengestaltung innenliegend, ohne direkte natürliche Belichtung und Belüftung. Als Ausgleich wurde ein innenliegender Gartenhof mit Terrasse für die Mitarbeiter konzipiert.
Die Barrierefreiheit ist grundsätzlich gegeben.
Das Raumprogramm wurde nicht vollständig erfüllt. Es fehlen ausreichend Technikräume und Sanitärräume.
Es wird eingeschätzt, dass ein Parallelbetrieb beider Spielstätten möglich ist. Die Anlieferung und Großtransporte sind vertikal gut gelöst. Die Anordnung aller Bühnen auf einem Geschoß ist für den Transport vorteilhaft.
Der Transport von den Lastenaufzügen ist nur abgewinkelt über die Seiten- oder Hinterbühne möglich. Das ist zeitaufwändig. Die Seitenbühne kann deshalb nicht für Dekorationswechsel vorgebaut werden.
Beide Orchesterpodien sind im Zuschauerraum angeordnet.
Es besteht die Gefahr einer Vermischung von Betriebs- und öffentlichem Bereich. Der Bühnenaufzug fehlt.
Lageplan 1:1000

Lageplan 1:1000

Lageplan

Lageplan

Lageplan 1:200

Lageplan 1:200

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht West

Ansicht West

Grundriss EG

Grundriss EG

Perspektive Foyer

Perspektive Foyer

Grundriss Bühnenebene

Grundriss Bühnenebene