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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2020

Schulerweiterung der IGS Süd in Langenhagen

2. Rundgang

DGI Bauwerk Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

GINA Barcelona Architects

Architektur

TDB LANDSCHAFT

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Schulcampus als Park – Leitidee und Konzept

Derzeit ist das Schulgelände im Wesentlichen geprägt von den Backsteinbauten der 30er und 70er Jahre. Prominent und gleichermaßen identitätsstiftend ragt der Annex des „Schiffsbaus“ aus den 90er Jahren vor dem Bauteil 1 hervor. Während der eigentliche, baumbestandene Schulhof, welcher südlich von der Einfeldsporthalle räumlich begrenzt wird, den Schülern einen geborgenen Außenbereich mit hoher Aufenthaltsqualität bietet, liegen der Sportplatz sowie der südliche Interimsbau bereits heute relativ dezentral und weitläufig.
Das zur Verfügung stehende Wettbewerbsgebiet, Teile des naturräumlich äußerst attraktiven Brinker Parks, befinden sich in einiger Entfernung zu den Bestandsbauten. Der vorliegende Entwurf verfolgt das Ziel, die am Ort vorhandenen Gegebenheiten und Qualitäten aufzunehmen, die sich insbesondere durch die Präsenz und unmittelbare Erlebbarkeit von Landschaft und Grün auszeichnen. Kompaktheit wird interpretiert als ein kompaktes Ganzes von Landschaft und Baukörper. Die volumetrische Setzung mit dem verbindenden Forumsbau verstärkt diese Absicht und verknüpft die internen und externen Funktionen untereinander: Der Schulcampus als freie und bewegte Parklandschaft, als Ort, der Lehren, Lernen und Leben für Langenhagen öffnet.

Schule als lebendiger Ort – Funktion und innere Erschließung

Der zentrale Baukörper des Forums mit Foyer, Aula und weiteren Funktionen ermöglicht die interne Erschließung trockenen Fußes. Er ist mit seinen allgemeinen Funktionen ein Ort der Kommunikation und Begegnung mit hoher Aufenthaltsqualität sowie ein Ort des Lebens während und außerhalb der Schulzeiten. Er schafft Sichtbeziehungen zu den Schulgebäuden und fördert die Orientierung. Die Baukörper werden durch ihn tangiert und untereinander verbunden. Durch seine Positionierung und baukörperliche Ausformulierung definiert er zusammen mit den Bestands- und Neubauten die Außen- und Freiräume in angemessener Maßstäblichkeit und Zuordnung zu den jeweiligen Funktionsbereichen der einzelnen Schulhäuser. An zwei neuralgischen Stellen schafft er Passarellen, Übergänge, über den in Nord-Süd-Richtung verlaufenden, natürlichen und baumbestandenen Graben. Grundsätzlich sind sämtliche Gebäude barrierefrei gestaltet.

Verbindung von Alt und Neu – Konstruktion und Materialität

In Analogie zu den lokalen, massiven Backsteinbauten auf und um den Campus werden die Neubauten in ähnlicher Materialität geplant, auf einen modernen und offenen Charakter in der Erscheinung wird Wert gelegt. Kontrastierend dazu erscheint das Zentralgebäude mit den ausladenden, weißen Dachflächen leicht in der Konstruktion und – durch die großflächige Verglasung – geradezu aufgelöst. In Teilen sind die Dachflächen begrünt.
Die Neubauten der Grundschule, der Sekundarstufe und der Dreifachsporthalle sind funktional organisiert und wirtschaftlich als Modulbau in Stahlbetonfertigteilen mit geklinkerter Vorsatzschale angedacht. Vertikale, hervorspringende Stahlbetonfertigteile gliedern die Fassade zusätzlich. Leicht zurückspringend dient eine im Lochverband gesetzte Klinkerung vor den öffenbaren, großflächigen Fensterelementen als Absturzsicherung. Während die Fensterelemente der Sekundarstufe sachlich und nur mit leichten Variationen angeordnet sind, versetzen sich die Einzelelemente der Fassade der Grundschule stärker und vermitteln dadurch ein spielerisches und „kindgerechteres“ Bild. Im Inneren ermöglichen Sitzbänke in Holz vor den Fensteröffnungen Gruppenaktivitäten. Naturtöne und Holzmaterialien bestimmen den Innenausbau, welcher im wohltuenden Kontrast zu widerstandsfähigen Materialien (Sichtbeton, Keramik, Stahl) weiterer Bauelemente steht. Der akzentuierte Einsatz von pastelligen Farben, vor allem in der Grundschule, trägt zum Wohlbefinden der Schüler- und Lehrerschaft bei.