modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 04/2008

Neubau Staatliche Würmtal-Realschule

Ankauf

SPREEN ARCHITEKTEN

Architektur

TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Pädagogisch - inhaltliches Konzept

Nach Pisa werden Ansätze und Methoden gesucht um die Qualität der schulischen Bildung zu steigern. Die Gautinger Realschule hat durch großes Engagement der Lehrer- und Schülerschaft in diesem Bereich trotz großer räumlicher Enge Vorbildliches geleistet. Es wurden neue pädagogische Konzepte und Projekte entwickelt und umgesetzt. Die Identität der Schüler mit der Schule und die Qualität der Ausbildung ist entsprechend hoch.

Bei dem Neubau der Realschule geht es vor allem darum mit Architektur das schulische Leben und die Qualität der Lehre zu unterstützen. \"Schulen müssen Lebensorte werden, in denen Schüler gern und erfolgreich lernen.\" (Reinhard Kahl). Es soll eine Schule entstehen, die durch ihr räumlich-pädagogisches Konzept und eine anregende Lernumgebung den Schülern hohe Herausforderungen bei gleichzeitiger Unterstützung bietet. Das architektonisch zu unterstützende Bildungsziel neben der Wissensvermittlung ist auch die Inspiration der Schüler zu ungewöhnlichen Ideen und Denkansätzen.

Großzügige Kommunikationsbereiche im Gebäudeinneren ersetzen lange Flure. Verkehrszonen sind nicht nur Bewegungsflächen, sondern flexibel nutzbare Orte, die zum Austauschen, Erleben und Lernen anregen. Durch die flexible Anordnung der Unterrichtsräume wird das von der Realschule praktizierte Fachklassenprinzip unterstützt. Unterrichtsräume können so belegt werden, dass sich z. B. Fremdsprachen, Naturwissenschaften, oder Erdkunde und Religion in räumlicher Nähe befinden. Die Flächen vor den Unterrichtsräumen können z. B. mit Ausstellungen thematisch gestaltet werden.

Auf diese Weise werden sehr unterschiedliche Welten in einer Schule geschaffen. Die Unterrichtsräume lassen sich z. T. öffnen und erweitern. Eine Vielzahl von Lern- und Unterrichtsformen ist somit möglich.

Das kompakte Gebäude fördert ein sehr konzentriertes und intensives Lernumfeld. Die großen Einschnitte an den Gebäudeecken schaffen Bezüge nach Außen. Die \"Freiklassen\" bieten einen weiteren Ort für differenzierte und neuartige Lehrformen und gleichzeitig eine überdachte Pausenfläche auf jedem Geschoss. Die Freiklassen sind gleichzeitig die \"Raumreserve\" für eine spätere Erweiterung.

Die innenräumliche Qualität wird durch zwei Atrien gesteigert. Die Pausenhalle öffnet sich über alle Geschosse zu einem großen Luftraum, der alle Geschosse optisch und räumlich miteinander verbindet. Das kleine Atrium versorgt das Gebäudeinnere ebenfalls mit Tageslicht, ist auf den Geschossen umlaufend verglast und bietet vielfältige Möglichkeiten der Bespielung, wie z. B. innere Bepflanzung, sowie ein \"vertikaler Ausstellungsraum\".


Städtebauliches Konzept

Das herausragende Charakteristikum des Schulzentrums mit Gymnasium, Haupt- und neu zu errichtender Realschule, der umgebende Wald, wird hervorgehoben und als bestimmendes Element der Schulen erlebbar gemacht. Es wird eine neue Ordnung geschaffen, die einzelnen Schulbereiche werden durch begrünte Bereiche nachvollziehbar voneinander begrenzt ohne sie zu trennen. Jede Schule behält trotz der benachbarten Lage seine eigene Identität und Atmosphäre. Die kompakten Gebäude fügen sich gut in die Kleinmaßstäblichkeit der Umgebung ein.

Bei den Freianlagen werden Räume unterschiedlicher Qualität geschaffen; Räume zum Spielen und Toben, Räume zum Erforschen und Erleben, sowie zum Erholen.
Die kompakte Schulanlage ermöglicht eine minimale Bebauung und eine maximale Begrünung des Schulareals. Das Schulgebäude zeigt sich an der Germeringer Strasse und betont damit seine Bedeutung im städtischen Gefüge Gautings. Es bildet aus Norden kommend den Auftakt für Gautings.
Die Sporthalle ist in einem eigenen Baukörper in Nähe der Freisportanlagen organisiert.
Die Stellplätze sind dezentral auf drei Standorte verteilt, so dass eine gute Erreichbarkeit der einzelnen Schulen und der Sporthalle auch bei der Abendnutzung gewährleistet ist. Die Bushaltestellen sind entlang des Birkenwegs vorgesehen.

Die Freisportanlagen sind entsprechend des übergeordneten Konzeptes aus bewaldeten und unbewaldeten Flächen in den bestehenden Wald in Teilfläche C \"hineingeschnitten\".
Der Schulhof des Gymnasiums wird aufgewertet und geordnet. Die neue Mensa wird in den Waldstreifen gestellt. Durch den sich zum Gymnasium öffnenden Platz wird dessen Zugehörigkeit zum Gymnasium unterstützt.


Grundrissorganisation

Über einen einladenden Vorplatz erreicht man das Foyer der Realschule. Im Erdgeschoss befinden sich alle zentralen Verwaltungsbereiche, die Bibliothek, sowie Nachmittagsbetreuung und Schülercafe. Der Mehrzwecksaal und Musikraum sind zur Pausenhalle zuschaltbar und so als Bühne o. ä. nutzbar. In den Obergeschossen sind die Unterrichtsräume untergebracht, eine flexible Belegung ist möglich. Die zentrale vertikale Erschließung erleichtert die Orientierung im Gebäude.

Die Sporthalle wird über einen großen überdachten Eingangsbereich erschlossen, von dem der Blick auf die tieferliegende Sportfläche freigegeben wird. Der Umkleidebereich sieht eine Trennung von Stiefel- und Turnschuhgang vor. Im Obergeschoss des Sporthallengebäudes befindet sich die Hausmeisterwohnung.


Energetisches und Technisches Konzept
Haustechnik

Die kompakte Gebäudeform ermöglicht eine zentrale, vertikale Medienführung. Die kurze Kanalführung führt zu geringen Wartungs- und Investitionskosten. Die horizontale Verteilung wird über Hohlraumböden oder abgehängte Decken realisiert.

Die fassadenorientierten Räume werden über Fensterelemente natürlich be- und entlüftet. Zusätzlich wird eine unterstützende mechanische Be- und Entlüftung vorgesehen. Die mechanische Be- und Entlüftung für die Kernzone ist mit doppelter Wärmerückgewinnung projektiert.

Die tragenden massiven Flurwände, sowie die Brüstungen entlang der Fassaden können zur Erwärmung und Kühlung durch Bauteilaktivierung herangezogen werden. Die Einbringung der Wärme über die Bauteilaktivierung gewährleistet niedrige Systemtemperaturen und somit hohe Arbeitszahlen der Wärmepumpe, die geringe Betriebskosten generieren.

Die Kühlung erfolgt ohne nennenswerten Energieaufwand über das Temperaturniveau des Grundwassers (12°C). Dazu werden wie beim Heizen die Massivwände zum Kühlen aktiviert. Somit werden die Synergien genutzt und es entstehen keine zusätzlichen Kosten für die Installation bei gleichzeitig geringen Betriebskosten. Ansonsten ist eine Beheizung über eine zentrale Hackschnitzelheizung für das gesamte Schulareal geplant.


Tageslicht und sommerlicher Wärmeschutz

Durch die zweiteiligen Fensterbänder werden die Unterrichtsräume mit viel Tageslicht versorgt. Andererseits wird eine starke Aufheizung durch großflächige Verglasung vermieden, der Verglasungsanteil bezogen auf die gesamte Fassadenfläche liegt bei unter 50%. Außenliegender Sonnenschutz mit verstellbaren Aluminium-Lamellen und innenliegender textiler Blendschutz lassen sich individuell steuern und den jeweiligen Bedürfnissen anpassen. Spiegelnde horizontale Flächen beim oberen Lichtband lenken das Tageslicht ins Gebäudeinnere um.


Akustik

Zur Erreichung einer optimalen Akustik werden in den Unterrichtsräumen die Decken mit gelochten Gipskartonplatten vollflächig abgehängt.
Lageplan M 1/1000

Lageplan M 1/1000