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Einladungswettbewerb | 12/2007

Überplanung des Gebäudes Neumünster, Großflecken 62-64 in Nutzungseinheit mit der Hauptniederlassung der Volksbank Raiffeisenbank eG Neumünster

2. Preis

Sunder-Plassmann Architekten Kappeln/Berlin

Architektur

Erläuterungstext

1.0 Städtebau

Ziel des Entwurfes ist es, die historische Fassade in ihrer städtebaulichen Dominanz für das Stadtbild Neumünsters zu erhalten und gleichzeitig einen atmosphärischen modernen Bürobau zu entwickeln.
Hierfür wird die Fassade einschließlich der Wiederherstellung der historischen Gauben sorgfältig restauriert und die Erdgeschosszone im Sinne einer italienischen Markthalle geöffnet.( s. Schaubild)
Auch die Brandwand als ruhiger Hintergrund für die Fassade des Café Oldehus wird in historischer Silhouette unter Verwendung des dunklen Steines wiedererrichtet.

Ein weiteres Ziel ist es, den städtischen Grünraum am Waschpohl mittels einer neuen großzügigen Landschaftsrampe an die Innenstadt anzubinden. ( s. Lageplan)


2.0 Baukörper

Die Volksbank ist am Großflecken nunmehr durch zwei historische Fassaden gefasst.
Auf der Rückseite erhält der niedrige Riegel durch den Anbau einen Abschluss . Somit wird der historische Parzellenrhythmus wieder aufgegriffen.(siehe Stadtmodell )
Aus diesem Grund wird nicht zur Brandwand des Nachbarn durchgebaut, sondern stattdessen ein Hof gebildet.


3.0 Gebäude

Analog zum vorhandenen Volksbankgebäude legen sich auch im Anbau Erdgeschoss und 1. OG um eine innere Halle. Diese Halle ist Bestandteil des Verkaufsbüros und gegenüber der Passage durch öffenbare Glaswände abgegrenzt.
Im 1. OG ist die Halle optischer Mittelpunkt für Bankräume und Konferenzsaal.
In den darüber liegenden 2. und 3.OG werden die klaren Grundrisse des bestehenden Bankgebäudes „fortgestrickt“.
Die Fuge mit WC-Anlagen, Aufzug und Fluchttreppenhaus dient als Gemeinschaftsfläche zwischen Alt- und Anbau. (Im Falle der Vermietung wird die Gemeinschaftsfläche mit wechselseitigen Fluchttürsteuerungen abgesichert.)

Mit dem Ziel größtmöglicher Flexibilität besonders im Erdgeschoss liegt der neue Erschließungskern nicht mittig, sondern an der südlichen Brandwand.
Der Zugang erfolgt repräsentativ direkt vom Großflecken, wie auch rückseitig von der Stellplatzanlage.
Durch diese Anordnung ist die Möglichkeit gegeben, bei Bedarf nicht nur die Wohnungen im DG, sondern auch andere Geschosse fremd zu vermieten.


4.0 Konstruktion/ Wirtschaftlichkeit

Aufgrund der geringen Gebäudetiefe zur Grenzbebauung, verbunden mit der durchgängigen Landschaftsrampe entlang der südlichen Grenze werden kostspielige Nachbarunterfangungen auf ein Minimum reduziert.
Die historische Fassade ist in gutem Zustand. Sie wird abschnittsweise unterfangen und in Höhe der Geschossdecken durch den neuen Baukörper ausgesteift (geschossweise Zwischengurtung im Zuge des Altbauabbruchs).
Die neuen Betondecken sind thermisch aktiviert. Zur Ergänzung sind vor der Fassade Bodenkonvektoren installiert.
Das Fassadensystem wird durch Eichenrahmen mit integrierten Öffnungsflügeln zur manuellen Belüftung aufgelockert.
Verbunden mit textilem außenliegendem Sonnenschutz und innenliegendem Blendschutz entstehen so atmosphärische und repräsentative Arbeitsräume.