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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2008

Architektonischer Realisierungswettbewerb "Bühnen Köln am Offenbachplatz"

Perspektive vom Offenbachplatz

Perspektive vom Offenbachplatz

1. Preis

Chaix & Morel et associés | atelier d'architecture

JSWD Architekten

Architektur

BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Zum Städtebau

Das neue Schauspielhaus bildet gemeinsam mit dem denkmalgeschützten Opernhaus des Architekten Wilhelm Riphahn ein Ensemble gleichberechtigter Partner. Vor den Gebäuden erstreckt sich der weite Offenbachplatz. Auf dieser Bühne haben beide Solisten ihren Auftritt und markieren in einem spannungsvollen Miteinander das Zentrum des Kölner Bühnengeschehens.
Der kompakte Solitär des Neubaus und die von allen Anbauten befreite Oper bilden eine Gebäudekonfiguration, die sehr selbstverständlich zwei Stadträume von großer Qualität und Prägnanz entstehen lässt.

Der neu gefasste Offenbachplatz zeigt sich, unabhängig von der künftigen Höhenlage der Nord-Süd-Fahrt, in seiner Rolle als urbanes Forum und Repräsentationsraum gestärkt. Die Hauptzugänge und alle Foyers von Oper und Schauspielhaus orientieren sich auf ihn und machen den Platz selbst zur öffentlichen Bühne. Nach seiner grundlegenden Sanierung wird er Anziehungspunkt sein und ein frequentierter Treffpunkt zum Sehen und Gesehen werden.

Seitlich des Opernhauses entsteht ein neuer Platz: Der lang gestreckte Schauspielplatz stellt die Längsfassade des Opernhauses frei und macht die Bebauung der Brüderstraße von der Rückseite zur Schauseite. Den östlichen Platzabschluss bildet der Neubau des Schauspielhauses. Er ist schon vom „Alten Posthof“ aus erlebbar und macht im Zusammenspiel mit dem räumlich abgesenkten Werkgraben der Produktionsstätten schon von weiten neugierig.
Der Schauspielplatz ist ein baumbestandener Quartiersplatz. Er kann aus den Erdgeschosszonen der Oper und der Bebauung Brüderstraße gastronomisch bespielt werden und bietet Qualitäten für die Fußgänger-Ströme in Ost-Westrichtung. Gleichzeitig ist er wichtiger Bestandteil und Baustein der vom Bahnhofvorplatz bis zum Neumarkt durch die Innenstadt mäandrierenden Platzfolge der Kultur-Diagonale.

Das Schauspielhaus

Das Schauspielhaus orientiert sich in seiner Höhe an den Bühnentürmen der Oper. Alle öffentlichen Nutzungen werden in dem kompakten Bauwerk über- und nebeneinander gestapelt. Es entstehen spannungsvolle Raumfolgen mit jeweils wechselnden horizontalen und vertikalen Blickbeziehungen. Der Weg des Besuchers aus der Platzebene auf die Ebene des Hauptfoyers und weiter zu den Sälen – Hauptsaal, Kinderoper, Studiobühne – wird so zum Bestandteil des Theatererlebnisses. Zugleich wird das Theater als städtische, öffentliche Kunst gegenüber den Passanten inszeniert.
Alle Säle haben separierbare Foyers, so dass mehrere Aufführungen zeitgleich stattfinden können.
Oberhalb der Säle und etwas höher als die Dächer der umgebenen Bebauung liegt das Schauspiel-Restaurant mit Blick auf den Dom. Als Ort des geselligen Ausklangs ist es Teil des Kunsterlebnisses Schauspiel/Oper, und kann natürlich auch unabhängig vom Spielbetrieb besucht werden.

Die Foyers sind zum Offenbachplatz und zur Nord-Süd-Fahrt orientiert und strahlen insbesondere während der abendlichen Aufführungen auf ihre Umgebung ab. Sie erlauben tiefe Einblicke ins Gebäudeinnere. Das dynamische Wechselspiel zwischen Saalvolumen und umfließenden Bewegungsräumen ist von außen gut zu erkennen.
Eine Vorhangfassade aus keramischen Platten unterstreicht diese Gestaltungsabsicht: Auf Basis eines sich wiederholenden Grundmotivs wechselt sie ihren Dichtegrad fließend von geschlossen (Saalvolumen) bis offen (Foyerzone). Sie hüllt ein und unterstreicht zugleich die Vielschichtigkeit und Komplexität des Theatergebäudes.

Die Oper

In seiner äußere Erscheinung bleibt das denkmalgeschützten Opernhaus wie auch seine Foyer- und Saalbereiche im Inneren weitgehend unverändert. Die sichtbaren Umbaumaßnahmen betreffen fast ausschließlich die dienenden Zonen. Die Anbauten des Restaurants und des alten Schauspielhauses auf der Südseite werden rückgebaut, das Gebäude in seinen Dimensionen wieder lesbar gemacht. Insbesondere die Werkstatt-Türme bilden den markanten und für den Passanten erlebbaren Raumabschluss des neuen Schauspielplatzes. Im Erdgeschoss können hier, in Verlängerung der Einkaufszone Am Alten Posthof, Läden, Gastronomie, oder schauspiel-/opernahe Nutzungen Platz finden.
Die Anlieferzone mit ihren Lastaufzügen wird zugunsten des Bühnenverbundes nach Süden verschoben. Darüber können, durch eine bauliche Fuge vom Altbau getrennt, die neue Montagefläche auf Bühnenebene sowie der große Malsaal aufgesattelt werden. Er erhält an dieser Stelle die notwendige Belichtung und schließt den bislang indifferent wirkenden Stadtraum Krebsgasse.
Die Lagerflächen und Werkstätten werden zugunsten der Bühnenverwaltung aus den Werkstatt-Türmen ins neue Produktionszentrum unter dem Schauspielplatz verlegt.

Das Produktionszentrum

Das Produktionszentrum ist die bauliche Basis der Bühnenhäuser Oper und Schauspiel. Beide Gebäude werden hier unterirdisch großflächig miteinander verzahnt. Alle Werkstätten sind ebenengleich angeordnet. Die Anlieferzonen Krebsgasse (Oper) und Brüderstrasse (Schauspiel) binden das Produktionszentrum unabhängig voneinander an, die Bühnenbilder aktueller Produktionen werden von hier über Lastenaufzüge und Montageräume in die entsprechenden Bühnenverbände transportiert.
Der zentrale Werkstattgraben sorgt für Tageslichtverhältnisse in allen Werk- und Büroräumen. Bei gutem Wetter kann der Lichtgraben als Freiluft-Werkstatt genutzt werden. Gleichzeitig gewährt er Passanten Einblick in die Vorarbeiten des Bühnenbetriebs und unterstreicht so die Bedeutung des Schauspielplatzes als neuen Baustein der „Kulturdiagonalen“.
Alle Bereiche, insbesondere die Spielstätten, sind uneingeschränkt barrierefrei.

Bauabschnitte

Alle im Zuge von Neubau und Sanierung notwendigen Umzugsmaßnamen lassen sich auf dem Grundstück am Offenbachplatz abwickeln. Auf die finanziell aufwendige Anmietung und Ausstattung externer Ersatzspielstätten kann daher verzichtet werden. In vier Phasen wird das Projekt umgesetzt:

1. Der vorhandene Gastronomiepavillon am Offenbachplatz wird rückgebaut. An seiner Stelle entsteht der Neubau des Schauspielhauses. Der Spielbetrieb kann beginnen.

2. Das freigezogene alte Schauspielhaus wird für den Opernbetrieb vorbereitet, das Ensemble zieht um.

3. Das Opernhaus wird denkmalgerecht saniert und nimmt nach Fertigstellung den Spielbetrieb wieder auf.

4. Das alte Schauspielhaus macht dem neuen Produktionszentrum Platz, der neue öffentliche Raum (Schauspielplatz) entsteht.
Perspektive vom Offenbachplatz

Perspektive vom Offenbachplatz

Perspektive vom Offenbachplatz

Perspektive vom Offenbachplatz

Perspektive Operngarten

Perspektive Operngarten

Perspektive Operngarten

Perspektive Operngarten

Perspektive Operngarten

Perspektive Operngarten

Schnitte Schauspiel und Oper

Schnitte Schauspiel und Oper

Schnitte Schauspiel und Oper

Schnitte Schauspiel und Oper

Schnitte Schauspiel und Oper

Schnitte Schauspiel und Oper

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

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