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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2008

Architektonischer Realisierungswettbewerb "Bühnen Köln am Offenbachplatz"

Ankauf

asp Architekten GmbH

Architektur

wh-p Ingenieure

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

1.1 Leitgedanken und Entwurfsidee
Generator des öffentlichen Lebens

Mit dem Neubau des Schauspielhauses entlang der Kulturdiagonalen wird der Ansatz verfolgt ein öffentliches Gebäude zu entwerfen, dass sich als ein Ort des Ereignisses in das Stadtgefüge integriert. Durch seine Bildhaftigkeit zeigt sich der Neubau selbstbewusst in dem Opernquartier, erzeugt ein unverwechselbares Bild und wird dadurch zusammen mit dem bestehenden Operngebäude zu einem Ort der Identifikation.
Theater wird als ein offener Ort des Dialoges und der Kommunikation verstanden, im Gegensatz zu einem introvertierten, funktionalen Gebäude. Theater ist nicht nur Ereignis vor, während und nach der Veranstaltung, sondern wird durch zusätzliche Nutzungen wieRestaurant, Cafe, Galerien und Shops zu einem Generator des öffentlichen Lebens am Offenbachplatz.
Es entsteht ein Ort, in dem sich städtische Nutzungen vertikal verdichten und in einem Gebäude integriert werden, das bewusst mit Disharmonien und Störungen arbeitet und durch die facettierte, polygonale Raumstruktur zum Ausdruck bringt.


1.2 Stadträumliches Konzept

Die Einbindung des westlichen Teils der Innenstadt und damit auch des Offenbachplatzes in das städtische Gefüge der Innenstadt soll über die Verlegung der Nord-Süd –Fahrt unter die Erde stattfinden. DieTrassenbreiten zur Versorgung der Innenstadt auf das nötigste minimiert werden.
Somit würde eine kontinuierliche Beziehung der Fußgänger-und Radwege hergestellt werden, was zu einer Integration des westlichen und östlichen Teils der Innenstadt zu einer homogeneren Innenstadt bedeuten würde.
Für den Offenbachplatz bedeutet die Vernetzung der Innenstadt nicht nur eine Integration, sondern auch eine zusätzliche Belebung des Platzes.
Als Generator für einen Lebendigen Ort am Offenbachplatz dient sowohl Oper als auch Schauspielhaus.
Insbesondere dem zum Offenbachplatz hin orientierten vorderen Teil des Neubaus kommt eine Besondere Rolle zu. Konzipiert als öffentliches Gebäude trägt es durch seine Funktionsdurchmischung wie Restaurant, Cafe, Shops, Galerien, aber auch Kinder/Kammeroper zu einer ganztägigen Belebung bei.


1.3 Gebäudestruktur und innere Organisation

Der Neubau ist als eigenständiger Baukörper konzipiert und erstreckt sich von der Krebsgasse entlang der Brüderstrasse bis zur vorderen Platzkante. Es entsteht ein klarer, städtischer Straßenraum. Der Offenbachplatz erhält neben der Oper eine weitere, definierte Kante. Durch die Anhebung des Gebäudes und große Öffnungen zum Platz hin entsteht eine starke Wechselwirkung zwischen Platz und Schauspielhaus. Der Offenbachplatz wird in das Gebäude hineingezogen und in der vertikalen zu großen Foyerflächen, Galerien und Terrassen transformiert.
Ähnlich einem Bühnenvorhang wird die Fassade zum Platz hin geöffnet und lässt so das Innere des Gebäudes zur städtischen Bühne werden.
Das Schauspielhaus wird als weitestgehend offenes Gebäude konzipiert, um so einen vielfältigen Dialog mit der Umgebung zu ermöglichen.
Die Organisation des Gebäudes erfolgt über eine sehr kompakte Anordnung der Räume im inneren die von einer aus unregelmäßigen Flächen zusammengesetzten Fassadenhaut skulptural umhüllt wird.
Der Baukörper gliedert sich in drei Teile, dem öffentlichen Bereich mit Foyer und ergänzenden Nutzungen, dem Bereich der Bühnen und dem neuen Produktionszentrum.
Die drei Bereiche werden im inneren durch eine Freitreppe und Brücken zwischen öffentlicher Zone und Bühnen verbunden, während Bühnenbereich und Produktionszentrum durch eine Umschlagszone miteinander verbunden werden.
Eine Zone zwischen inneren Wänden und Außenhaut ermöglicht einen kompletten Umgang um das Gebäude herum.
Durch Freitreppe, Rampe, Aufzüge und weiter je nach Erfordernis positionierten Treppen entsteht ein Gebäude, dass vielfältige Rundgänge und Querverbindungen ermöglicht und nach außen hin sichtbar macht. Umgebender Platz, Straßenraum und Wege sowie Treppen im inneren und zwei Terrassen auf dem Dach lassen ein für Benutzer und Betrachter offenes, lebendiges Gebäude entstehen. Das Gebäude wird selbst zur Bühne.
Die Gestalt der Haut resultiert aus der intensiven Auseinandersetzung mit der Entstehung des Opernensembles und der Ableitung und Entwicklung eines Entwurfkonzeptes für Schauspielhaus und den Anbau Opernhaus. Dabei wird die verjüngende Form der Werkstatttürme, die die Massen reduziert erscheinen lässt, isoliert und in eine facettierte Struktur übertragen, um ebenfalls die großen Gebäudemassen in kleinere überschaubare Teile zu gliedern und einen Dialog mit dem Operngebäude einzugehen.
Zum einen wird durch die polygonale Gestaltung das gesamte Gebäude in drei den Funktionen entsprechende Bereiche eingeteilt, zum anderen entstehen polygonale Flächen die je nach Erfordernis aus Glas, satiniertem Glas oder geschlossenen Paneelen bestehen.
Dadurch entsteht ein spannendes Spiel von transparenten, semitransparenten und
geschlossenen Flächen in der Fassade. Vielfältige Einblicke, Durchblicke, Ausblicke entstehen.
Bei Tage wirkt das Gebäude wie ein geschliffener Diamant, bei Nacht wird das Gebäude durch die innere Illumination zu einem weit hin sichtbaren Zeichen.


1.4 Bestand: Erläuterung der Umbaumaßnahmen (Konzept)

Das Konzept für das Operngebäude baut auf zwei wesentlichen Maßnahmen auf:
erstens eine weitgehende Entkernung und Errichtung neuer Zwischenwände im Altbau und die Errichtung eines Montage und Probegebäudes als Anbau zur Krebsgasse.
Im Operngebäude bleibt die Grundstruktur in der Systematik der Gänge und Erschließungen erhalten und wird zusätzlich durch weitere Aufzüge und Treppen ergänzt.
Die Raumeinteilung wird jedoch hinsichtlich der neuen Erfordernisse verändert und angepasst. Decken werden eingezogen wie zum Beispiel in den Verwaltungsbereichen zur Krebsgasse, oder entfernt wie im Werkstattgebäude um Räume mit geforderten Raumhöhen unterbringen zu können.
Der Zuschauersaal wird in seiner momentanen Erscheinung erhalten, die akustischen, und haustechnischen Maßnahmen je nach Erfordernissen angepasst.
Eine Umschlagzone als verbindendes Element zwischen Bühnen der Oper, neuem Montageraum und dem Produktionszentrum wird neu errichtet, um die produzierten Bühneneinrichtungen barrierefrei transportieren zu können. Zwei weitere Verbindungsstege wischen Oper und Schauspielhaus werden angebracht, einer im Bereich der Foyers und einer im Bereich der Bühnen um die Zirkulation und den Austausch zu optimieren.
An die hintere Seite der Oper wird ein Montage- und Probegebäude angebaut, das sich zwischen die beiden Werkstatttürme einfügt, in der Formensprache jedoch als reduzierter Kubus erscheint.
Der Anbau baut auf dem gleichen Bauprinzip wie dem des Schauspielhauses auf. Auch in diesem Bauwerk wird die klare Gliederung und kompakte Bauweise in Stahlbeton umgesetzt und zu einer tragfähigen Struktur zusammengefasst.
Auf der Bühnenebene befindet sich der Montageraum, in den Geschossen darüber die Proberäume, im oberen Geschoss die Ballettsäle. Die Organisation des Anbaus orientiert sich an der Struktur des Schauspielhauses und soll ebenfalls ein offener einsehbarer Bau werden und in den Dialog mit seiner Umgebung stehen. Theater- und Ballettproben können je nach Wunsch als einsehbare Proben abgehalten werden. Dazu können die inneren Wände zur Krebsgasse hin komplett geöffnet werden.
Unterhalb des Anbaus befindet sich der Betriebshof mit Anlieferungen, Zugängen zu den Transportaufzügen und den Stellplätzen für Container und Behindertenparkplätze für Mitarbeiter.