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Award / Auszeichnung | 09/2008

Bremer Landespreis fĂĽr vorbildlichen Wohnungsbau 2008

SĂĽdwest

SĂĽdwest

Kategorie Mehrfamilienhäuser oder gemischt genutzte Gebäude mit Wohnen Cigarren-Manufactur, Bremen-Nord

Anerkennung

ARCHIDEA

Architektur

Erläuterungstext

In Bremen-Burgdamm hat die „bras“ (Bremer Arbeitslosenselbsthilfe) ein wunderschönes Klinkergebäude aus dem 19. Jh. erworben; Sanierung und Umbau erfolgte in eigener Regie mit zu qualifizierenden Langzeitarbeitslosen im Verbund mit Firmen des 1. Arbeitsmarktes.
Getragen von der Leitidee, dass Jung und Alt viel voneinander lernen können, initiiert die bras das Zusammen wohnen und Miteinandertun von Menschen, die unterschiedlichen Generationen angehören.
Die Leitidee des Projektes ist das gemeinsame, selbstbestimmte Zusammenleben von Jung und Alt unter einem Dach, das geprägt ist von gegenseitigem Respekt und der Verantwortung
fĂĽreinander, des Lernens voneinander und der sich daraus ergebenden Inspiration.
Sie beinhaltet die Vielfalt unterschiedlicher Lebenserfahrung der BewohnerInnen, die im gemeinsamen Diskurs eine Vorstellung von einem lebendigen Zusammenleben entwickeln.
Senioren, Behinderte und Studenten wohnen zusammen / bilden eine gemeinsame Wohn- und Arbeitstruktur, die eine Brücke bildet zwischen dem Stadtteil und der IUB: Die Stärken der Beteiligten werden sowohl in der Architektur als auch in der gemeinsamen Lebensstruktur verbunden, so daß ein dauerhafter Sozialfaktor in diesem Stadtteil entsteht.

Der im April 2005 begonnene Bau wurde Ende 2007 bezugsfertig. Der Umbau wurde nach hohen ökologischen Qualitätsrichtlinien durchgeführt: kontrollierte Wohnraumlüftung, Regenwassernutzungsanlage, Wärmedämmung und Schallschutz (Lärmschutzwand mit Reeteindeckung), Brennholz- und Pelletsanlage, Extensive Flachdachbegrünung auf dem der Straße zugewandtem „Burggraben“, über 80 lfdm Reetus-Lärmschutzwand mit einer Höhe von bis zu 5.00m entlang der Bahntrasse Bremen – Bremerhaven aus regenerativen Baustoffen. Berechneter Jahresprimärenergiebedarf: Qp nach EnEV 30,14 kwh/(m²a)
Es wurden insgesamt 17 Wohneinheiten geschaffen zwischen 20 und 110m² mit Balkon oder Dachterrasse (Ausnahme 20m²-Apartments), die weitestgehend barrierefreies Wohnen ermöglichen. Ein Nachbarschaftscafé mit Terrasse und Hobbyraum im UG bietet den Bewohnern einen Treffpunkt für Kunstkurse und Bildungseminare oder andere Freizeitangebote.
Das Gebäude ist ein massiver Ziegelbau dessen inneres Tragwerk aus einem Stützenraster besteht, das das Gebäude in 7 Quer- und 4 Längsfelder analog der Fenstergliederung teilt. Im UG gibt es vorh. Stahlrundstützen und Stahlunterzüge sowie eine Kappendecke.
Das EG und die Obergeschosse bestehen aus einem Holztragwerk (HolzstĂĽtzen und Balkendecken).
Glaskuben und Balkone, die gezielt in die Backsteinfassade integriert wurden, machen auf das Gebäude (wieder) aufmerksam. Die großflächige Verglasung der Kuben bietet durch die relativ hohe Grundstückslage des Gebäudes einen hervorragenden Blick auf die Lesumniederung.

Ziele des Projektes Cigarren-Manufactur
• Erhalt, Umnutzung und Modernisierung einer ca. 140 Jahre alten Cigarren-Manufactur zu einem integrativem, generationsübergreifendem Wohnprojekt.
• Es wurden 17 barrierefreie, behinderten- und altenfreundliche Wohnungen (Aufzug über alle Ebenen, bodengleiche Duschen, schwellenlose Eingänge auf allen Ebenen, etc.), vom Studenten-Appartement bis zur 110-M²-4-Zimmerwohung errichtet.
• Wohnen, Arbeiten (bras e.V.) und Gemeinschaftsleben unter einem Dach.
• Alle geplanten, nachhaltigen und umweltschonenden (Teil-) Projekte wurden unter ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Zielen umgesetzt.

Konzeptionelle und bauliche MaĂźnahmen
• Wärmedämmmaßnahmen
- Aufsparrendämmung 140 mm, WLS 024
- Innendämmung 100 mm
- Dämmung der Bodenplatte 100 mm
• Jahresprimärenergiebedarf Qp nach EnEV
30,14 kwh/(m²a)
• Heizungsanlage (Scheitholzkessel) zur Befeuerung mit regenerativen Brennstoffen
• Über 80 lfdm Reetus-Lärmschutzwand mit einer Höhe von bis zu 5.00 m (entspricht ~ 3,20 m über OK Gleis) entlang der Bahntrasse Bremen – Bremerhaven aus regenerativen Baustoffen.
• Alle Fenster Schallschutzklasse IV
• Extensive Flachdachbegrünung auf dem der Straße zugewandtem „Burggraben“
(wurde gefördert)
• Das Bewohnercafé dient den BewohnerInnen als Treffpunkt und als Forum für Ideen und Begegnungen, aber auch als Ort für Veranstaltungen und gemeinsame Aktivitäten für interessierte Gäste.

Haustechnik
• Die Heizungsanlage mit dem Scheitholzkessel (alternativ Beschickung mit Pellets) läuft zur Sommerzeit zur Warmwasserversorgung und im Winter zur Wärmeversorgung.
• In der Cigarren-Manufactur wurden für die Be- und Entlüftung der Sanitär- und Wohnräume insgesamt 4 Anlagen „Kontrollierte Wohnraum-Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung“ (KWL) installiert.
• Der vorhandene, alte 10.000-ltr.-Heizöltank wurde ausgekleidet und zur Regenwassernutzungsanlage umfunktioniert. Über die RWNA werden alle WC´s im Haus mit Regenwasser versorgt.
• Alle Wohnungen und Büroräume wurden mit einem Multi¬mediakabel und –anschlußdosen ausgestattet, die es ermöglichen über einen Anschuß Teleponie-, TV + Radio, sowie Internet-Verbindung.
Der TV-Empfang wird ĂĽber eine Gemeinschafts-Satellitenanlage in das Multimedianetz eingespeist.

AuĂźenanlagen
• Mietergarten und Gartenpavillion
Das Gartenareal bietet vielfältige Möglichkeiten zur eigenen kreativen Nutzung, kann aber auch für Projekte, in Kooperation mit Schulen und Kindergärten, zur Verfügung gestellt werden.
• Südlicher Gemeinschaftshof mit wassergebundener Decke
• Zufahrt und Stellplätze im westlichen Hof mit historischem Findlingspflaster
• Das Flachdach des „Burggraben“ wurde mit einer extensiven Begrünung versehen.
• Reetus-Lärmschutzwand
aus regenerativem Reet als Absorber- und Schallschutzmaterial
Nordwest

Nordwest

Treppenhaus

Treppenhaus

Glaserker-Gebäudecke

Glaserker-Gebäudecke

Stader-Landstrasse

Stader-Landstrasse

Eingang

Eingang