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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2008

"Hauptstraße und Plätze"

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3. Preis

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Elisabeth & Martin Boesch Architekten

Architektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Leitidee der Arbeit ist es die Hauptstraße als Rückgrat der Altstadt herauszuarbeiten.
Dies soll mittels eines durchlaufenden Belagsbandes erfolgen. Dabei wird das vorhandene
Oberflächenmaterial wieder verwendet. Positiv wird die Idee bewertet dass die Bürger
durch den Erwerb von ‚Bürgersteinen’ einen Beitrag zur Realisierung leisten können. Ob
dabei die Farbe Gold der Bedeutung des Ortes angemessen ist, wird kritisch hinterfragt.

Die Oberflächen der übrigen Platzflächen und den Gehbereichen beschränken sich
konsequenterweise auf die Verwendung eines einheitlichen Segmentbogenpflasters aus
Kleinpflaster.

Die Erscheinung der Plätze wird bestimmt durch wenige, gekonnt eingesetzte
Gestaltelemente: Durch die kompositorische Anordnung weniger Lindenbäume werden
spannende Raumbezüge aufgebaut. Unter dem Leitthema ‚Lounge’ wird ein
Stadtmöbelmotiv thematisch für die jeweiligen Platzbereiche variiert. Die großen
Stadtmöbelelemente können als Sitzmöbel genutzt werden. Durch das gewählte Material
Holz setzen sich diese Elemente bewusst vom steinernen Stadtboden ab. Mellrichstadt
erhält so ein unverwechselbares und imagebildendes Stadtmobiliar.

Die neue Stellung des Luitpoldbrunnens auf dem Marktplatz in Zusammenhang mit den
Baumstallungen ist gut gewählt.

Für die Grundbeleuchtung sollen die vorhandenen, historisierenden 2-armigen
Mastlampen entlang der Hauptstraße weiterverwendet werden. Die vorgeschlagenen
Effektbeleuchtungen der Lounge-Möbel und des Luitpoldbrunnens überzeugen. Die
technische Machbarkeit der Ausbildung der Entwässerungsrinne als bodenbündiges,
nachts hinterleuchtetes Lichtband ist im Detail nicht nachgewiesen.

Das Straßenprofil ist auf die notwendige Mindestbreite reduziert. Die Busse halten zum
Ein- und Aussteigen auf der Fahrbahn. Die Bushaltepunkte werden nicht
nachgewiesenen, eine regengeschützte Unterstellmöglichkeiten wäre zumindest am
zentralen Haltepunkt Marktplatz wünschenswert. Der Nachweis der öffentlichen
Stellplätze im Realisierungsteil wird weitgehend erbracht.

Bei der Ideenfindung für das Markthallen- und das Riedelareals wird der Ansatz verfolgt,
erhaltenswerte Bausubstanz in eine Neubaukonzeption zu integrieren. Dieser subtile
Ansatz kann gut nachvollzogen werden. Bei dem Bebauungsvorschlag für das Riedel-
Areals wird jedoch möglicherweise die Chance einer Akzentsetzung im Bereich der
Hauptstraße sowie die Möglichkeit eine den Bestand ergänzende und stabilisierende,
großflächigere Einzelhandelsnutzung stadtverträglich zu integrieren, vertan. Die
Integration von Tiefgaragen wird durch den Erhalt mehrer Bestandsgebäude erschwert,
der Stellplatznachweis gelingt nur, wenn für die Bestandsgebäude keine Stellplätze
angesetzt werden. Der Vorschlag die Markthalle als Kindertagesstätte und
Elternberatungseinrichtung umzunutzen ist eine wertvolle Anregung.

Ingesamt bietet die Arbeit ein robustes stadträumliches Grundgerüst, welches durch die
zwei Grundideen Cardo und Platzlounges einen überzeugenden und unverwechselbaren
Beitrag zur Wettbewerbsaufgabe darstellt. Die Beteiligung der Bürger an der Veredelung
ihrer Hauptstraße durch den Erwerb von ‚Bürgersteinen’ ist eine gute Idee. Das
Beleuchtungskonzept überzeugt noch nicht in allen Punkten.

Das Belagskonzept aus wieder verwendeten und ergänzten Natursteinmaterialien, sowie
die gezielt eingesetzten Lounge-Elemente zur Platzmöblierung lassen eine wirtschaftliche
Umsetzung des Gesamtkonzepts erwarten.
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