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Offener Wettbewerb | 10/2008

Landesgartenschau Deggendorf 2014

5. Preis

brugger landschaftsarchitekten_stadtplaner_ökologen

Landschaftsarchitektur

  • Mitarbeitende:

    Philip Schmoeger, Philip Schmoeger Lia Deister Ulrike Hörl Tanja Kalter Yvonne Zscheutzel-Kürbitz

Alex Schmöger

Architektur

Grad Ingenieurplanungen GmbH Büro für Baustatik und Konstruktion

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Das städtebauliche Konzept sowie die Inszenierung der LGS 2014 zielt darauf ab Deggendorf enger mit der Donau zu verflechten.
Die Donau als grenzüberschreitende Heimat macht Deggendorf zu einem Teil eines multikulturellen Lebensraumes, von 200 Millionen Menschen aus 10 Nationen.
Eine international ausgerichtete Landesgartenschau bietet Deggendorf die Möglichkeit sich nicht nur in sich zu verflechten, sondern auch mit den Anrainerstaaten der Donau in einen nachhaltigen Dialog zu treten.
Über den Umbau von Deich und Vorland gilt es für Deggendorf Präsenz zu zeigen und sich touristisch neu zu positionieren.
Bisher ungenutzte Potentiale, die der Strom der Stadt bietet, werden in der Gartenschau und darüber hinaus in den städtebaulichen Kontext eingebunden. Insbesondere wird dabei die mannigfaltige Farbigkeit und die 4. Dimension, also die Atmung des Stromes auf unterschiedliche Weisen interpretiert.

4D-Atmung der Donau

Der Entwurf zielt weniger auf eine Inszenierung des ursprünglichen Landschaftsraumes ab, der so nicht wieder herzustellen ist, sondern inszeniert unterschiedlich kultivierte Bezüge zwischen Vorland, Uferkante und Wasser.
Die Neugestaltung des Donauvorlandes. Die zeitliche Komponente, die 4. Dimension, die Atmung der Donau, wird über eine Stufenanlage neu artikuliert, nachgezeichnet und in einen zeitgemäßen Kontext umgesetzt.
Die Stufenanlage am stadtnahen Vorland ermöglicht ein unmittelbares Herantreten an die Wasserkante und fungiert gleichzeitig als Messlatte, welche die schwankenden Pegelstände erlebbar macht. Die Ufermauer der Schwimmberme an der SDDG-Halle versinkt in der Flut oder taucht bei Niedrigwasser wieder aus der Strömung und fordert zum Balancieren auf.

Farbigkeit der Donau

Die Donau ist in jedem Anrainerstaat auf unterschiedliche Art und Weise zum Träger von Geschichten und Mythen geworden. Dabei nimmt die Farbigkeit der Donau eine besondere Rolle ein, die in den kulturellen Regionen unterschiedliche ausgelegt wird.
Der Entwurf nimmt die Vielfalt der Farbigkeit wieder auf und inszeniert sie entlang der Uferpromenade. Dabei kann das Material Glas, das in Deggendorf eine zentrale Rolle spielte, hier auf einfache und spielerische Art und Weise als Filter funktionieren.
Über eine glasverkleidete Pergola kann die Donau in ihrer mannigfaltigen Farbigkeit erlebt werden:
Grün und Blau wird sie eher im westlichen Anrainerkreis genannt,
Golden und Weiß bezeichnen die östlichen Donaustaaten ihren Strom,
Rot als Reminiszenzfarbe für Konflikte und Kriege, die im Laufe unserer europäischen Entwicklung entlang des Stroms geführt wurden.

Die Ausstellung

Die Biographie eines Stromes

Leitmotiv für die Landesgartenschau sind die vielfältigen Beziehungen der Stadt Deggendorf zur Donau und zum Kulturraum des Flusses.
Die Ausstellung bettet Deggendorf in den Kontext der 10 Donaustaaten ein und stellt eine Verbindung zwischen der Region, mit dem Bezug zum Bayrischen Wald, und der europäischen Ebene dar.
Dem internationalen Austausch von kommerziellen Gütern wird in der Ausstellung ein Austausch kultureller / imaginärer Güter, ein Austausch von Mythen und Geschichten entgegengesetzt.


Die Nationengärten - Ort der kulturellen Begegnung

Die Einigungsfunktion des Stromes
Den Kernbereich der Ausstellung stellen die Nationengärten auf der neuen Parkierungsanlage dar.
Jedem Anrainerland werden eine eigene Ausstellungsfläche und ein Ausstellungsraum in Form eines Containers eingeräumt. Hier sollen die mannigfaltigen Beziehungen der Länder zueinander und zum großen Strom thematisiert werden.

Die Container sind Symbol des Austausches und Basis der Globalisierung
Das Volumen der Container wird in einen Glasquader übersetzt um den kulturellen Inhalt möglichst transparent darzustellen. Die Quader sind von einem Holzmantel aus Material des Bayrischen Waldes umschlossen um die Verflechtung Deggendorfs mit seinen Anrainerstaaten zu beschreiben.
Die Holzverkleidung, betont nicht nur die Nähe zum Bayerischen Wald, sondern sorgt gleichzeitig für ein angenehmes Raumklima der Kuben.
Nach Abschluss der Gartenschau werden die Container unter den Nachbarländern getauscht und leisten einen dauerhaften Beitrag zum Kulturaustausch der Nationen.

Landmarks
Zur Strukturierung und Orientierung innerhalb des Ausstellungsgeländes markieren farbige Stelen strategische Punkte des Geländes. Diese nehmen nochmals die verschiedenen Auslegungen der Farbigkeit auf und vermitteln über ihre unterschiedliche Höhe die 4. Dimenion, das An- und Abschwellen des Donauwassers.
Spezifische Blickpunkte erlauben so dem Betrachter eine Vorstellung der unterschiedlichen Wasserstände, normaler Schwankungen und dem stärksten Hochwasser. Ein Bewusstsein für die Naturgewalt des Stromes soll dabei geschaffen werden.

Gleisdreieck ´Die Sporttasche´
Für die Ausstellung steht westlich der Nationengärten ein großer Bereich für Sport und Spiel bereit.
Diese Flächen ordnen sich orthogonal zur Deichpromenade an und werden durch Vegetationszüge voneinander getrennt. Dies schafft einzelne Räume für Nutzungen wie Basketball, Volleyball, Tischtennis und Spielflächen.