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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2009

Bürger- und Veranstaltungszentrum Stuttgart-Sillenbuch

Perspektive Bürgerforum

Perspektive Bürgerforum

Teilnahme

KRUG GROSSMANN ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Preisgerichtsbeurteilung

Der Verfasser schlägt einen prismatisch geschnittenen Baukörper vor, der mit seiner winkelförmigen Grundrissfigur, einen gut proportionierten und richtig orientierten Vorplatz ausbildet und als "skulpturales Ensemble" eine prägnante Landmarke setzt. Die Ansichten spiegeln die Gestaltungsidee eines polygonalen Solitärs wieder, indem die Fassade als zweischichtige Hülle ausgebildet wird - eine vorgehängte Holzlamellenstruktur und einen dahinterliegenden gläsernen Baukörper. Die vorgehängte Lamellenfassade folgt dabei der Topografie so geschickt, dass einerseits der Eingang gut erkennbar als voll verglaster Bereich zum Platz weist und andererseits eine gute Fassadengliederung aus ruhigen großzügigen Flächen daraus folgt. Die Erschließung der Tiefgarage erfolgt richtig von Norden auf der UG-Ebene. Direkt daneben befinden sich die Feuerwehrgaragen mit vorgelagertem Übungshof. Auf der anderen Seite der Tiefgaragenrampe befinden sich die Räume der Feuerwehr gut belichtet und über einen Stichflur mit der Garage verbunden. Die Funktionalität wäre jedoch zu optimieren. Die Tiefgarage weist lediglich 33 Stellplätze auf dem Wettbewerbsgrundstück aus. Erst in einem zweiten Bauabschnitt und somit entgegen der Auslobung werden die restlichen Stellplätze im Ideenteil nachgewiesen. Die Organisation der geforderten Tiefgarage mit 100 Stellplätzen erscheint jedoch auf dem Wettbewerbs-Grundstück realisierbar, müsste aber ggf. nachgewiesen werden. Die innere Organisation der publikumsintensiven Bereiche ist gut und übersichtlich aufgebaut. Über das offene Foyer gelangt der Besucher unmittelbar zum Tresen des Bürgerbüros, zum Bürgertreff und zum Bürgersaal im EG. Eine offene Treppe führt ins erste Obergeschoss, in dem sich die Räume des Bürgerservices und der zweigeschossige Trauraum befinden - von hier ist auch die Galerie des Bürgersaals erschlossen. Das 2. Obergeschoss ist der Bibliothek vorbehalten, die mit einer Galerie eine zweite attraktive Ebene erhält. Das Gebäude hat zwei Treppenhäuser und einen Aufzug über die alle Ebenen bis in die Tiefgarage erschlossen sind. Friedhofsbesucher müssen jedoch um den internen Feuerwehrbereich nicht zu kreuzen, über das Foyer im Erdgeschoss gehen. Die separate Nutzung einzelner Bereiche, wie z.B. den Bürgersaal, ist möglich, eine Trennung durch Faltwände wird angedeutet. Die Lage der Bibliothek im 2. Obergeschoss ist diesbezüglich jedoch nicht optimal. Das Raumprogramm ist leicht übererfüllt, durch die fehlenden Stellplätze sind die BGF- und BRI-Werte nicht direkt vergleichbar, erscheinen aber im durchschnittlichen Bereich. Für den Ideenteil wird die Fortsetzung der bestehenden Einfamilienhäuser mit Satteldach vorgeschlagen.
Der Entwurf zeichnet sich durch eine prägnante städtebauliche Figur aus, die die schwierigen Randbedingungen des Standorts, den Höhenunterschied und das bestehende Trafogebäude geschickt bewältigt. Im Inneren entstehen durch angemessene Maßnahmen attraktive Räume mit guten Aufenthaltsqualitäten.


Erläuterungsbericht

Konzept
Das Konzept sieht eine FREIE ARCHITEKTONISCHE FORM vor, die in signifikanter Weise einen städtebaulichen Auftakt zu dem BÜRGER- und VERANSTALTUNGSZENTRUM bildet.. Mit einer einladenden Geste öffnet sich das Gebäude zum Vorplatz und markiert seine besondere öffentliche Funktion. Der expressive, PRISMATISCHE BAUKÖRPER schwebt über einem transparenten Sockel, der seine gemeinschaftlichen Funktionen nach außen zeigt, damit wird der besondere Inhalt in ablesbarer Form nach aussen transportiert. Ein SKULPTURALES ENSEMBLE ergänzt und vervollständigt die besondere Fläche zwischen Wohnbebauung und Friedhof.

Städtebau
Das Grundstück. liegt am Schnittpunkt zwischen der eher heterogenen Bebauung südlich der Kirchheimer Strasse und der nördlichen, kleinteiligen Wohnbebauung. Gleichzeitig ist das Grundstück geprägt von der Hanglage mit weiten Ausblicksmöglichkeiten in das Umland. Der Baukörper als FREIER SOLITÄR verweist einerseits auf seine spezielle Funktion, andererseits ist durch seine kompakte Form genügend Distanz zu der angrenzenden Bebauung gegeben. Die Gliederung mit dem abgesetzten Sockelgeschoss sowie die bewegte DACHLANDSCHAFT schafft eine ausgewogene Maßstäblichkeit und Proportion.
skulpturales Ensemble...

Erschließung
Der öffentliche Platz, das BÜRGERFORUM öffnet sich gegenüber der Stadtbahnhaltestelle „Schemppstrasse“ und ist fußläufig unmittelbar erschlossen. Über einen zentralen Eingang gelangt man in ein gemeinsames Foyer als Verteiler für alle öffentlichen Funktionen wie Bürgersaal, Bezirksrathaus und Stadtteilbücherei.
Abgesetzt von den öffentlichen Bereichen befindet sich die Feuerwehr im tieferen, nördlichen Sockelbereich. Über eine gemeinsame Erschliessung südlich des Steinmetzbetriebes wird sowohl die Feuerwehr als auch die Tiefgarage sowie die neu überplante Wohnbebauung erschlossen, durch die großzügige Ausgestaltung werden Funktionsüberlagerungen vermieden.

Organisation
Gemeindezentrum:
Erdgeschossig angebunden ist der BÜRGERSAAL mit Galerie, angrenzend der Kundenbedienbereich sowie BÜRGERTREFF mit einem CAFE das sich zum öffentlichen Platz öffnet. Der Saal ist als eigenständiges Volumen von außen ablesbar und einsehbar, für Veranstaltungen kann er zum Bürgerforum mit Schiebetüren erweitert werden.
Der BÜRGERSERVICE befindet sich im 1.Obergeschoss und wird über die gemeinsame, offene Treppe erschlossen, er verfügt über kurze interne Wege. An zentraler Stelle befindet sich der Trauraum mit Blick in die umgebende Landschaft.
Unter der skulpturalen, weitgespannten Dachlandschaft ist die STADTTEILBIBLIOTHEK untergebracht, Galerieflächen und Ausblicke schaffen eine spannende innenräumliche Qualität..
Feuerwehr:
Die FEUERWEHR befindet sich im tiefergelegten Sockelbereich mit vorgeschaltetem Übungsplatz, die Stellplätze befinden sich dahinter unmittelbar an der östlichen Zufahrt. Damit werden Lärmbelastungen auf ein Minimum reduziert, gleichzeitig bleibt die Feuerwehr eine eigenständige Funktionseinheit.

Ideenteil
Die WOHNBEBAUUNG nimmt die Maßstäblichkeit der Umgebung auf . Die fußläufiger Erschliessung erfolgt von Norden, nach Süden öffnen sich die großzügigen Privatgärten..

Freiflächen
Bürgerforum:
Eine großzügige, einheitlich gestaltete, frei zugängliche Platzfläche leitet zu den unterschiedlichen Nutzungsbereichen im offen gestalteten Erdgeschoß des Bürgerhauses.
Der anschließende Gehweg am Höhenringweg ist im Platzbereich nicht eigenständig formuliert – es entsteht eine zusammenhängende Freifläche. Diese Geste entspricht der öffentlichen zentralen Nutzung des Gebäudes.
Am Straßenrand sind drei Taxi-Stellplätze angeordnet.
Auf der Westseite des Gebäudes bindet eine öffentliche Treppe das Neubauareal am Höheringweg an.
Der bestehende wertvolle Baum- und Vegetationsbestand auf der Westseite wird erhalten. Drei Platanen auf der Westseite des Platzes geben dem Ort eine städtische Note. In diesem Bereich sind auch die Fahrradstellplätze angeordnet.

Material
Der skulpturale Charakter des Gebäudes wird geprägt durch eine homogene Materialwahl: eine vertikale Holzschalung formt eine einheitliche und teilweise transluzente Oberfläche, die Ausblicke auf von innen ermöglicht. Dadurch wird der klare, prismatische Baukörper als eigenständige Form ablesbar. Der Sockel ist als Holz-Pfosten-Riegelfassade ausgebildet mit teilw. hochgedämmten Paneelelementen.
Erdgeschoss - Bürgersaal/ Foyer

Erdgeschoss - Bürgersaal/ Foyer

1. Obergeschoss - Verwaltung/ Galerie

1. Obergeschoss - Verwaltung/ Galerie

2. Obergeschoss - Bibliothek

2. Obergeschoss - Bibliothek

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