modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2009

Neubau Hauptschule und Dreifachsporthalle am Schwaigfeld

2. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

Klein + Sänger Architekten GmbH

Architektur

Claudia Weber-Molenaar. Landschaftsarchitektin Stadtplanerin BDLA/SRL

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Leitidee
Halt durch Rahmenbildung
Einheit von Schule und Sporthalle
Entsprechung von Körper und Geist

Erschliessung - Ensemble
Die Positionierung der Schule nahe der Bushaltestelle
sowie der Umbau der vorhandenen Stellplätze
gewährleistet eine klare Zugangssituation für die
Neubauten (Orientierung, Sicherheit).
Das Zuwenden von Hauptschule und Sporthalle
schafft einen gemeinsamen Vorplatz
(kurze Wege, Übersichtlichkeit)

Erschliessung - Hof
Die beiden Neubauten werden über einen gemeinsamen
Vorplatz, den Pausenhof erschlossen. Über Pergolen und
durch das Einrücken der hofzugewandten Fassaden im EG
können die beiden Gebäude regengeschützt erreicht werden.

Erschliessung - Schulgebäude
Die behindertengerechte Haupterschliessung der Schule wird über die drei-
geschossige Halle mit Treppen und Aufzug gewährleistet. Die Entfluchtung
der Schule erfolgt über Fluchtbalkone und außenliegende Fluchttreppen

Erschliessung - Sporthalle
Der Hauptzugang der Sporthalle erfolgt über den Pausenhof.
Nebeneingänge für Vereinssport und Schützenverein sind vom
Parkplatz aus vorgesehen. Intern wird die Zuschauertribüne,
die Sportlerumkleiden und die Gymnastikräume über drei Treppen
erschlossen.

Freiflächen - Grün
Zur Stärkung des Ortes und der Freiräume werden in den Freibereichen Bäume und Sträucher aus dem Vegetationsgebiet Ampertal - Erlen-Esche-Auwald und Fichten-Erlen Auwald verwendet, in den gebauten und überbauten Bereichen werden Akzente durch malerische Judasblattbäume und geschnittene Hecken gesetzt.

Freiflächen - Freibereiche am östliche der Schule
Die Freibereiche für die die Küche und Speisesaal, Silentium, Mehrzweckraum und Verwaltung werden im Sinne von „grünen Zimmern“ mit Hecken aus Hartriegel, Weißdorn und Pfaffenhütchen gegliedert , den einzelnen Raumnutzungen zugeordnet und zum öffentlichen Weg abgegrenzt. Katsurabäume beleben mit ihrer schirmförmigen Krone und ihrer kräftigen Herbstfärbung die Aufenthaltsbereiche.

Freiflächen - Schulhof und grüne Pausenfläche
Schattenspendende Bauminseln aus Katsurabäumen im robusten Belag gliedern den Schulhof innerhalb des Gebäudekomplexes Schule-Turnhalle und bieten im Zusammenhang mit einer Außenmöblierung kontemplative Aufenthaltsqualtiäten.

Freiflächen - Sportflächen
Die weitgehend grün gehaltenen Sportflächen verbinden sich mit dem angrenzenden Grünzug zu einem großen zusammenhängenden parkartigen Gelände. Im Westen wird das tiefergelegte Sportareal durch eine Hecke aus Hartriegel, Weißdorn und Pfaffenhütchen nach innen und einer Gabionenmauer zum Weg im Westen begrenzt.

Bauwerk - Tragende Bauteile
Stahlbetondachplatten
Stahlbetonflachdecken
Stb-Fertigteil Fluchtbalkone
Stahlbetonwände und - Stützen
Stahlbetonbodenplatte
auf druckfester Perimeterdämmung

Bauwerk - Nichttragende Bauteile
flach geneigtes Dach ext. Begrünung
und begehbaren Bereichen
vorgehängte, hinterlüftete Fassade
Trennwände in Leichtbau

Bauwerk - Materialität Aussen
Plattenbeläge aus Betonstein
Stahlbeton-Fertigteile
Leichtmetall-Elementfenster
Sonnenschutz Streckmetall-Lamellen

Bauwerk - Materialität Innen
Sichtbetondecken
Parkettboden
GK-Trennwände mit Verkleidung
Holz-Akustikpaneele
Holztüren und -Zargen
Edelstahlgriffe und -Beschläge

Bauwerk - Heizung
Niedertemperatur Brennwerttherme
Fussbodenheizung

Bauwerk - Kühlung / Raumtemperierung
passive Nutzung der thermischen
Speichermassen in Wänden und Decken
Entladen des Gebäudes über Nacht
durch Bauteilaktivierung der Massivdecken

Bauwerk - Beleuchtung
Energiesparleuchten
Einbauleuchten

Beurteilung durch das Preisgericht

Leitidee dieses Entwurfs ist der enge räumliche Dialog, in den Schule und Sporthalle gestellt sind. Der Entwurf setzt einen klaren städtebaulichen Abschluss des Schulareals unter Einbeziehung des Gymnasiums. Eine großzügig angelegte Erschließungsachse, die zwischen Schule und Halle zudem als Pausenhof dient, stellt den Bezug zum Vorplatz des Gymnasiums her. Eine durchaus wünschenswerte Anbindung an den südlichen Grünraum wird hingegen nicht angeboten. Die Parkplätze, langgestreckt an der nördlichen Grenze angeordnet, queren die Erschließungsspange. Eine direkte Anbindung an die Georgenstraße sowie der Fahrradstellplätze ist nur sehr untergeordnet angeboten. Über den räumlich gut gefassten und vielfältig nutzbaren Pausenhof sind die jeweiligen Funktionsbereiche gut auffindbar und separat erschlossen. Die Differenzierung der architektonisch bzw. landschaftlich geprägten Vegetation wird in diesem Zusammenhang begrüßt. Sowohl die Erweiterung der Hauptschule als auch die Erweiterung Modellschule sind nachgewiesen, würden aber bei einer Realisierung Qualität und Idee des Entwurfs schmälern, der von dem offenen Gegenüber
von Schule und Halle lebt. Die Lage des Hartplatzes ist hinsichtlich der Emissionen nicht gut gewählt. Grundsätzlich ist aber die Nähe der Freisportflächen zur Sporthalle zu begrüßen. Pausenhalle, Musikraum und Mehrzwecksaal sind zwar gut zueinander, sowie dem Pausenhof zugeordnet, im dargestellten Zuschnitt jedoch kaum sinnvoll nutzbar. Insgesamt bleibt der großzügig angebotene Raum im Erdgeschoss leider sehr indifferent. Sehr viel klarer wird der Entwurf in den sich darüber entwickelnden Ebenen. Seitlich einer aufgrund außenliegend angebotener Rettungswege für schulische Zwecke gut nutzbaren, großzügigen Erschließungszone sind mit variablen Trennwänden versehene Klassen- und
8 Fachräume angeordnet.
Die Stärke dieses schulischen Konzeptes ist die in der gewählten Konstruktion begründete Variabilität. Auch die Sporthalle zeichnet sich durch eine klare Struktur aus: die einzelnen Bereiche sind gut und funktional zugeordnet, insbesondere der Catering-Bereich ist sehr einladend gestaltet. Die Vorschläge zu Konstruktion und Materialien sind detailliert und überzeugend durchgearbeitet und für die Aufgabenstellung gut vorstellbar. Das äußere Erscheinungsbild entspricht in seiner Präzision und Klarheit den Qualitäten im Inneren. Die wirtschaftlichen Kenndaten bestätigen diesen Eindruck und lassen eine wirtschaftliche Erstellung und angemessene Kosten im Unterhalt erwarten.
Blatt 1

Blatt 1

Blatt 2

Blatt 2

Blatt3

Blatt3

Modell

Modell