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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2010

Neuordnung der Zentrale der Ruhr-Universität-Bochum (RUB) - Städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb

Preisgruppe / Zur Überarbeitung aufgefordert

h4a Gessert + Randecker Architekten | h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten

Architektur

Glück Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

knippershelbig GmbH

Tragwerksplanung

Pro Eleven GmbH

Visualisierung

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept


Menschlich – weltoffen – leistungsstark

Die Umsetzung des Zukunftskonzeptes der Ruhr-Universität Bochum bildet die zentrale Entwurfs-idee des Konzeptes für die Neuordnung der Zentralachse. Ein Ort der Wissenschaft und Entfalt-ung des kulturellen Lebens ganz im Sinne der „universitats“ verlangt nach einer Ausgestaltung, die einer modernen innovativen weltoffenen Universität nach außen und nach innen gerecht wird.

Dafür wird die heute, abgehobene Forumsfläche der Zentralachse im Vorplatzbereich ebenengleich abgesenkt und für alle Besucher und Nutzer der Universität zentral zugänglich und einladend umgestaltet.
Das Eingangsdach bildet den Auftakt auf das Universitätsgelände und ist signifikantes weit sichtbares Zeichen der neuen Ruhr- Universität als Sinnbild einer weltoffenen Universität. Die unter dem Dach situierten Empfangsgebäude des Studentenservicecenters und des Infocenters geben den Studierenden und Besucher einen ersten Überblick über die RUB und stehen in Ihrer architektonischen Haltung für die Innovationskraft des Hochschulstandorts.

Die Forumsfläche der Zentralachse wird bis zum neuen Eingangsplatz vorgezogen und von unter-geordneten den Campus verstellenden Bauten frei geräumt. und durch den ebenengleichen Anschluss mit seiner Umgebung verortet. Es entsteht ein Ort mit hoher Identität und signifikantem Ausdruck, der sich mit seiner Umgebung vernetzt und von hoher Aufenthaltsqualität geprägt ist.

Durch die neue Ordnung entstehen klare Raumfolgen auf der Zentralachse mit dem umgestalteten Bibliotheksgebäude als zentralen Baustein.
Die Ränder der Platte werden durch das durchgehende zwei- und dreigeschossige Bebauungsband räumlich gefasst, ohne die dahinterliegende Bauten der RUB zu negieren. Die Struktur der vorhan-denen Sockelbebauung der Bebauungsbänder der Querachsen wird bis an die Zentralachse heran-geführt und verstärkt so die räumliche Vernetzung mit dem Bestandsgebäuden der RUB.

Die Erschließung der Universität mit Ihrer Zentralachse wird vereinfacht und räumlich entzerrt und von den Zwängen der strikten Trennung der Erschließung befreit.
Die Vorfahrt führt von der Universitätsallee direkt auf die Vorfahrt der Zentralachse, ebenfalls Taxi und zentrale Bushaltstelle. Parkplatznutzer und Anlieferung werden vor der Vorfahrt abgeleitet und auf die Ringstraße geführt, sowie in die Tiefgarage unter der Platte und auf die offenen Stellplatzflächen abgeleitet.

Dazu wird das Niveau der Forumsfläche zur Vorfahrt um 2,0 m abgesenkt. Damit wird ermöglicht, dass die Vorfahrt von der Universtätsstraße ( Steigung ca. 3,5%) direkt erschlossen werden kann.
Der Raum vor und unter der Platte des alten Einganges der RUB entfällt.

Alle bestehenden Verkehrsbeziehungen und Verkehrsbauten können bei diesem Konzept beibehalten werden

Der Raum unter der abgesenkten Platte wird nach wie vor als Parkebene genutzt. Da der Anlieferverkehr erst auf Höhe der Ringstraße unter die Patte geführt wird und die Busvorfahrt zukünftig auf dem Vorplatz abgewickelt sind die Höhen ausreichend, dass lediglich die Deckenplatte erneuert werden muss und sonstige Konstruktionen und Gründungen beibehalten werden können.

Die Platzfläche der Zentralachse wird über die Universitätsstraße bis zum Unicenter fortgeführt.
Der Eingangsplatz des Unicenters wird durch die Ergänzung des vorgeschlagenen Hochhauses für Studenten räumlich aufgewertet und dient als weit sichtbares, signifkantes Zeichen im Stadtraum für den Hochschulstandort der RUB.


Zur Bibliothek steigt die Fläche der Zentralachse um ca 1,5% leicht an. Das obere Eingangsniveau der Bibliothek ist von der Platte leicht angehoben ( ca. 1,2m). Dieses unterstützt den Baukörper in seiner zentralen Bedeutung und ermöglicht gleichzeitig die Beibehaltung der heutigen Fassadenstruktur des Gebäudes.

Großzügige Treppenanlagen verbinden Forumsplatz und den oberen Eingangsbereich miteinander. Der durch die Neukonzeption geringere Höhenunterschied Ebenen, sowie der erhöhte Raum des Durchganges unter dem bestehenden Bibliotheksgebäude verstärkt die Vernetzung der Räume auf der Zentralachse.




Baukörper der umgestalteten Bibliothek- das zentrale Hörsaalzentrum

Der umgebaute denkmalwürdige Bibliotheksbau bildet den zentralen Baustein auf der Universitätsachse.

Aufgrund seiner hervorgehobenen Stellung auf dem Campus, nimmt er zukünftig zentral das Hörsaalzentrum und die Kunstsammlung als übergeordnete Nutzungen der Hochschule auf.

Das heutige obere Eingangsniveau bleibt trotz Absenkung der oberen Plattform durch die Ergänzung des vorgelagerten Sockels erhalten. Um das zentrale, alle Geschosse verbindende Atrium werden die Hörsaale angeordnet. Die großen Hörsäle werden übereinander angeordnet um notwendige Eingriffe in die Bausubstanz zu reduzieren. Die kleineren Hörsäle und Seminarräume können weitestgehend innerhalb der bestehenden Struktur integriert werden.

Die Fassade des künftigen Hörsaalzentrums erhält eine neue Außenhaut aus gelochten und silbrig glänzenden großformatigen Aluminiumwaben in Anlehnung an frühere 60er Jahre Fassaden. Durch die durchscheinenden Waben bleibt so die bestehende Betonstruktur der Aussenhaut spürbar.
Durch die silbrig glänzende Aluminiumwabenfassade wird das Gebäude entsprechend seiner besonderen Stellung aufgewertet und es gelingt mit der neuen Fassadengestaltung die bestehenden Altbauten und Neubauten harmonisch zu verbinden.



Forumsplatz- Musisches Zentrum- Forum West

Der Forumsplatz als der zentrale Platz auf dem Campus, zwischen ehemaliger Bibliothek und Audimax, und dem Kreuzungsbereich zu den beiden grünen Querforen, wird durch das neue Musische Zentrum und das Forum West räumlich neu gefasst. Über die großzügigen Freitreppen und einer neuen Stegterrasse werden hier das Querforum West und Ost auf klare Weise an die Zentralachse angebunden.




Verkehr

Die ideologische strikte Trennung von Fußgänger und Fahrverkehr wird nicht weiterverfolgt.
Der Verkehr wird vielmehr räumlich entflechtet. Ankommende Besucher, Taxi- und Busverkehr werden direkt zur Vorfahrt geführt. Nutzer der Tiefgarage und der oberirdischen Stellplätze werden bereits vor der Vorfahrt abgeleitet. Alle bestehenden Verkehrsbeziehungen bleiben bestehen, wobei die oberirdische Ringstraße als übergeordnetes Erschließungselement der RUB gestärkt wird und der Verkehr unter der Platte wird auf die Tiefgaragennutzung reduziert wird.








Freiräume

Die neue Zentralachse des Campus der RUB bildet sich im Entwurf als großzügige Plattform aus. Ein Liniennetz überspannt die Fläche und bindet sie zu einer homogenen Fläche zusammen. Das signifikante Linienmuster gibt der Campusplatte einen eigenständigen Ausdruck und verbindet sich mit dem Charakter der neuen Bausteine auf der Plattform zu einem prägnanten Ort mit hoher Identität und unverwechselbarem Erscheinungsbild.

Der Entwurf schlägt vor die Belagsflächen der Zentralachse als Gussasphaltfläche mit Glassplitteinstreuung auszubilden. Überspannt wird die Fläche mit 30 mm Stahllinien die bündig in die Belagsfläche eingelassen sind.

Der nördliche gelegene Platz des Uni-Centers ist in gleiche Weise ausgebildet und wird über die neue Campusbrücke mit der Zentralachse verbunden und so funktional und visuell in direkten Bezug zum Campus der RUB gesetzt.

Das neue, offen gestaltete Entree der Zentralachse ist einladende Geste auf dem Empfangsplatz für alle Besucher, Studierenden und Mitarbeiter der Universität.

Neben den Bus und Taxiplätzen sind auch Kurzzeitparkplätze für den Individualverkehr integriert.

Die Gestaltung der Fläche zwischen Straße im Norden und Zentralachse wird als großzügiges offenes Feld entwickelt. Die Lichtskulpturen nehmen die Linienfigur des Belagsnetzes auf und sind als lineare Objektkörper im Entree gesetzt. Hohe schirmförmige Pinien überstellen die Fläche und schaffen einen ersten räumlichen Filter auf dem Weg von der S-Bahnstation zum Entree.

Der Forumsplatz bildet auf der Zentralachse zwischen ehemaliger Bibliothek und Audimax, den Kreuzungsbereich zu den beiden grünen Querforen, das neue Musische Zentrum und das Forum West schaffen hier eine räumliche Fassung. Über die großzügigen Freitreppen und einer neuen Stegterrasse werden hier das Querforum West und Ost auf klare Weise an die Zentralachse angebunden.

Der weiche und grüne Charakter der Querforen bilden den reizvollen Kontrast zur harten Campusplatte der Zentralachse.


Auf den Platzflächen bilden die beiden Baumhaine aus Japanischen Zierkirschen wertvolle Aufenthaltsorte mit einer reizvollen atmosphärischen Stimmung. Im lichten Schatten der Baumkronen laden die langen Bankobjekte hier zum Verweilen ein. In Korrespondenz zu den Kirschenhainen befindet sich jeweils ein Feld aus Wasserfontainen und Nebeldüsen, die hier im Sommer visuelle und haptisch reizvolle Orte bilden
Auf dem großzügigen neuen Freiraum der Zentralachse sind die Tiefgaragenzugänge mit der vertikalen Erschließung der Parkierung als skulpturale Objekte integriert und schaffen so eine klare Orientierung.
Individuell nutzbare mobile Stadtmöbel laden zum Verweilen auf den Platzflächen der Zentralachse ein.


Lichtkonzept:


Die am Linienmuster der Plattform orientierten 6 m hohen Lichtstelen beleuchtet die Fläche der Zentralachse. Die Baumhaine und die Wasserspiele werden durch indirekte Beleuchtungen mit Bodenstrahlern illuminiert. Die Objektbänke als Lichtlichtskulpturen bei Nacht akzentuiert.