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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2010

Neues Rathaus

2. Preis

kaestle ocker roeder Architekten BDA

Architektur

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Leitidee des Projektes zielt auf eine kompakte, sich aus den kontextuellen Rahmenbedingungen entwickelnde Gebäudefigur. Der Maßstab und die Proportion des skulptural gestalteten Baukörpers fügt sich in die Körnung der dörflichen Struktur ein. Die westliche Platzbildung mit flankierenden, den Raum belebenden Gewerbenutzungen im Übergang in eine großzügige Eingangssituation formuliert eine gelungene Abfolge vom Aussenin den Innenraum.

Zum Grünzug bildet sich ostseitig ein keiner Gartenhain, der sehr gute visuelle Bezüge von den Arbeitsplätzen als auch vom öffentlichen Weg zum Rathaus öffnet. An der westlichen Flanke entsteht eine 3-Geschossigkeit, die im Kontext zu massiv wirkt. Die architektonische Gestaltung zeichnet sich insbesondere zum Platz an der Bahnhofstrasse durch einen offenen Gestus aus, der die Nutzung als Rathaus jedoch nicht deutlich genug formuliert. Die versetzte geometrische Reihung von raumhohen Fenstern mit tiefen Laibungen verspricht eine hohe innenräumliche Qualität, wirkt jedoch in Bezug zu den Nachbargebäuden und durch die 3-geschossige Volumetrik des Baukörpers distanzierend streng zu den Nachbarn.

Die Fassadenmaterialität als verputztes Wärmedämmverbundsystem vermag für diese Nutzung unter den Aspekten von Repräsentanz und Nachhaltigkeit nicht zu überzeugen. Die interne Grundrissstruktur weist ein klares und übersichtliches System aus. Die großzügige Aufweitung der inneren Erschließung gewährt eine sehr gute Orientierung und hohe Qualität der internen Wege mit der Chance zu Austausch und Kommunikation.

Das Raumprogramm wurde mit Ausnahme der Unterschreitung der Flächen für Sanitärräume um 50% weitgehend eingehalten. Die Barrierefreiheit des Projektes kann nachgewiesen werden. Die Wirtschaftlichkeit ist durch die Kompaktheit des Baukörpers zwar gegeben, wird jedoch durch die zusätzlichen Kosten für die Tiefgarage belastet. Die geneigte Dachkonstruktion ist nicht wahrnehmbar und auch unter bautechnischen und wirtschaftlichen Aspekten zu hinterfragen. Die Ein- und Ausfahrtsituation der unterirdisch angeordneten Tiefgarage ist in ihrer Einspurigkeit und Gefälleführung funktional nicht gelöst.

Eine Realisierung in unterschiedlichen Bauphasen kann nachgewiesen werden. Das Projekt zeichnet sich vor allem durch eine klare städtebauliche Figur und eine innere Arbeitswelt mit hoher Qualität aus.