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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2010

Bildungs-und Gesundheitszentrum Laatzen Mitte - Sanierungsgebiet „Laatzen Mitte wird Top“

Perspektive

Perspektive

2. Preis

Jo. Franzke Generalplaner

Architektur

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Architektur:

Die Planung für Laatzen-Mitte, die in wesentlichen Teilen auf Leitlinien des Städtebaus der 60er- und 70er-Jahre zurückgeht, ist durch eine band / punktartige, offene Struktur gekennzeichnet, die ein Kontinuum an fliesenden Stadträume erzeugt.

Diese Raumcharakteristik erschwert die klare Ausbildung des Marktplatzes auf einen bestimmten zentralen Bereich. Um den Marktplatz, der zwischen dem Rathaus und dem scheibenförmigen Wohngebäude derzeit wie eine offene Wunde im Stadtraum klafft, zu fassen und ihm Aufenthaltsqualitäten zu verleihen, wird im vorliegenden Entwurf eine Pergola als übergeordnete Struktur entlang der Marktstraße vorgeschlagen.

Der räumlichen Wucht und Präsenz der umgebenden Bebauung wird ein starkes, gestalterisches Element entgegengesetzt: „Die Stadtpergola“.
Sie soll mit ihrem Habitus gegen die Volumina der Bestandsgebäude einen deutlichen und identitätsstiftenden Akzent setzen.
Mit ihrer raumbildenden und dennoch durchlässigen Struktur soll sie den Raum definieren, eine Platzkante schaffen, durchlässig für Passanten bleiben und letztendlich die städtebauliche Verknüpfung mit dem übrigen Stadtgebiet stärken. Zudem fungiert die Pergolastruktur als Vermittler zwischen den Makrostrukturen des Bestandes und den kleingliedrigen „Füllungen“ der drei Bauabschnitte.
In ihrer Serialität gibt die Pergola zudem ein Grundgerüst bzw. ein Raster vor, das aus lauter kleinen Einheiten besteht, die den menschlichen Maßstabsempfinden widerspiegeln.

In einem Teil der von der Pergola definierten Untereinheiten wird bei der Realisierung des 1. Bauabschnitts das vorgesehene Bildungszentrum untergebracht.
Die offene Struktur der Pergola wir somit mit dem Neubau ausgefüllt.
Die übrigen Untereinheiten dieses Rastersystems bleiben zunächst offen. Sie können mit einfachen Mitteln vielfältig gestaltet, genutzt und flexibel umgenutzt werden. Denkbar ist z.B. eine lockere Bepflanzung von einzelnen Elementen als „Hängende Gärten“ oder eine Akzentuierung durch Lichtkunst, eine Nutzung einzelner Elemente für kulturelle Veranstaltungen wie z.B. Freilichtkino, Lesungen etc.. Einzelne Segmente wiederum, könnten ihre Aneignung als Freizeitbereiche durch die Anwohner erfahren.

Entgegen einer in der Auslobung vorgeschlagenen Errichtung eines Provisoriums, die im Falle der Realisierung der 2. und 3. Bauabschnittes wieder demontiert werden müssten, versteht sich die Pergola vielmehr als vorbereitende Maßnahme für die Realisierung der weiteren Bauabschnitte, ohne die Notwendigkeit eines Rückbaus. Der 2. und 3. Bauabschnitt können beim vorliegenden Entwurf zum Zeitpunkt der Realisierung analog zum Bildungszentrum, einfach in das Grundgerüst eingefügt werden.
Bis dahin bleibt die Pergola ein vielfältig nutzbares Stadtmöbel mit identitässtiftender Wirkung.

Dem beiliegenden Berechnungsblatt ist zu entnehmen, dass die Gesamtfläche von der Vorgabe abweicht. Ohne Berücksichtigung der Verkehrsfläche sind ca. 140 qm Mehrfläche im Entwurf dargestellt.
Im wesentlichen sind die Flächen nach unserem Dafürhalten unerlässlich für die Funktion des Gebäudes. Foyer, Stuhllager, Vorbereitungsraum und ergänzende Sanitärbereiche sind die zusätzlichen Flächen. Insgesamt ist die Mehrung ca. 20 %. Dem gegenüber ist eine Budgetüberschreitung von nur 9 % zu verzeichnen. Wir glauben mit unserer Planung einen günstigen Kostenfaktor erzielt und das Gebäude durch die erforderliche Zusatzfläche funktional verbessert zu haben.



Freiraum:

Die Stadtpergola mit dem Bildungs- und Gesundheitszentrum und den späteren Erweiterungsbauten fasst den neuen Stadtplatz zur Markstraße.

Die Stadtpergola und die Gebäude an den Seiten bilden einen Stadtraum.
Der Stadtraum gliedert sich in einen befestigten Stadtplatz und ein Rasenkarree.

Der Stadtplatz ist Entree zum Rathaus und für das Leine Center, sowie temporärer Marktplatz. Der Stadtplatz integriert den vorhandenen Brunnen und dient auch zur Restauration.
Eine Befestigung mit Platten macht den Platz multifunktional nutzbar und barrierefrei.

Das Rasenkarree wird mit Bäumen gefasst und von Platten gerahmt. Einzelne Wege führen über den Rasen. Die Wege verbinden auf direktem Wege die Eingänge der einzelnen Gebäude. und gliedern den Rasen.
Einzelne Bäume auf dem Rasen spenden Schatten. Bänke entlang der Wege laden ein zum Rasten und Verweilen.
Das Rasenkarree kann sowohl als Spielrasen, Liegefläche als auch für Veranstaltungen wie ein Sommerkino oder ein Quartiersfeste genutzt werden.
Ein Streetballplatz wird in die Rasenfläche integriert.

Der Stadtplatz und das Rasenkarree können auf vielfältige Weise bespielt werden

Der Umbau der Marktstraße ermöglicht die Pflanzung einer begleitenden Allee, sowie ein ausreichendes Parken für die Besucher des Stadtplatzes. Fahrradständer sind in ausreichender Zahl an der Straße sowie unter den Bäumen des Rasenkarrees untergebracht.
Lageplan

Lageplan

Ansicht

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