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Teilnahme 28 / 28

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2010

Hannover City 2020+

Stadtring 2020

Stadtring 2020

Teilnahme / 1. Phase

N2M Architektur & Stadtplanung GmbH BDA

Stadtplanung / Städtebau

TREIBHAUS Landschaftsarchitektur Berlin/Hamburg

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

STADTRING 2020

Gesamtkonzept
Der unter Rudolf Hillebrecht verwirklichte City-Ring ist eine herausragende städtebauliche Leistung seiner Zeit und stellt eines der Alleinstellungsmerkmale Hannovers dar. Er bildet einen Rahmen für die City, an dem sich Quartiere mit unterschiedlichem Charakter ausgebildet haben. Allerdings ist er ein Kind seiner Zeit und erfüllt nicht mehr die vielfältigen funktionalen und ästhetischen Anforderungen heutiger und zukünftiger Stadtbewohner – auch Hillebrecht würde das heute mit seinem nüchternen Verstand diagnostizieren und beherzt Änderungen vornehmen.

Die Hauptkritikpunkte sind:

Monofunktional – vor allem auf das Auto ausgerichtet

Unräumlich – es fehlt an dreidimensionaler Wahrnehmbarkeit

Trennend – durch seine enorme Breite trennt er die City von den umgrenzenden Stadtteilen

Stadtring2020 respektiert die Hillebrecht'sche Leistung und transformiert den City-Ring für das 21. Jahrhundert durch folgende Qualitäten:

Mehrdimensional
Stadtring2020 reduziert die Fläche für den Autoverkehr auf vier Spuren und nutzt die freiwerdenden Flächen zur Schaffung eines multifunktionalen Ringboulevards. Wichtigstes neues Element wird ein großzügiges, durchgehendes Band für Radfahrer und Fußgänger, das durch einheitlichen Bodenbelag, begleitende Möblierung und Bäume deutlich markiert wird. Weiterhin werden öffentliche Räume, Wohnbebauung, Spielorte oder Wasserräume in den City-Ring eingeflochten. Diese Verflechtungen werden spezifisch auf die aktuell schon vorhandenen, differenzierten Programmcluster entlang des City-Rings ausgerichtet und verstärken sie.

Raumbildend
Stadtring2020 erhält eine durchgehende, einheitliche Fassung aus Baumreihen, die eine identitätsstiftende Markierung für die gesamte City bewirken. Je nach Rahmenbedingungen werden zwischen ein und sechs Reihen gepflanzt, so dass eine asymmetrische grüne Figur (Baumring) als strukturierendes und verbindendes Element entsteht.
Durch Verdichtung (z.B. an Stadteingängen) oder auch Auflösung (z.B. an wichtigen Blickfenstern) reagiert der Baumring auf die jeweilige städtebauliche Situation. Er stellt damit ein Leitsystem im Stadtgewebe dar, das die Orientierung erleichtert.

Verbindend
Stadtring2020 ist keine gleichbreite, abgegrenzte Linie, sondern ein komplexes, verbindendes Gewebe, das sich an den Stadttoren nach Außen und den Quartierseingängen nach Innen ausfaltet.


Vertiefungsräume
Alle vier Vertiefungsräume fügen sich in die Logik des übergeordneten Ringkonzeptes ein. Grundsätzlich wird in allen Vertiefungsräumen Wohnbebauung mit zahlreichen halböffentlichen Nutzungen in den Erdgeschosszonen entwickelt, kombiniert mit unterschiedlichen Typologien öffentlicher Räume und Wegeverbindungen.

Leibnizufer/ Hohes Ufer
Der Cityring wird auf auf je zwei Fahrspuren zurückgebaut mit nun östlich verlaufender Baumallee für Radfahrer und Fußgänger. Die freigewordene Fläche wird zur Aufweitung der Leine und dem Neubau einer Leine-Insel genutzt. Die neue Leine-Insel vermittelt zwischen Altstadt und Neustadt. Sie hat zum Verkehrsring und der 1950er Jahre-Bebauung eine klare Kante, während sie zur Altstadt und dem Hohem Ufer Richtungsbezüge durch Knicke und Faltungen aufnimmt. Im südlichen Teil der neuen Insel können die noch existierenden Mauern der historischen Leineinsel zur Einfassung aufgegriffen werden.
Die Gebäude auf der Insel sind so angeordnet, dass wichtige Blickfenster, z.B. zwischen City-Ring und Historischem Museum, erhalten bleiben. Ihre Nutzung sind hochwertiger Wohnungsbau mit Einzelhandel und Gastronomie in den Erdgeschosszonen. Durch neue Brücken und Neugestaltung der Zugangsplätze wird die Verbindung zu den angrenzenden Quartieren gestärkt.
Der Wasserstand der Leine wird durch ein Wehr an der Goethebrücke auf 70-100 cm über dem derzeitigen Niveau erhöht. Die Wahrnehmbarkeit des Wassers wird dadurch erhöht und auf der Insel entstehen eine Vielzahl unterschiedlicher städtischer Ufersituationen mit Sonnenterrassen und direktem Zugang zum Wasser.

Waterlooplatz/ Lavesallee
Lavesallee und Waterlooplatz bilden einen bedeutenden Stadteingang von Hannover. Die beeindruckende Weite des Ortes wird durch die Freistellung von Gehölzen verstärkt und wieder eine Blickbeziehung zum Leineschloss ermöglicht. Dieser Stadteingang wird zukünftig inszeniert durch die repräsentative Haltung von Pferden, dem Wappentier von Niedersachsen (denkbar wären beispielsweise die Pferde der Polizeistaffel). Sie halten die Wiesenflächen kurz, eine flexible Nutzung für Großveranstaltungen bleibt dennoch weiterhin möglich.
Im Übergang zwischen Waterloo- und Friederikenplatz markiert zukünftig ein neues Gebäude dieses Stadttor. Maßstäblich vermittelt es zwischen den Dominaten des Rathauses bzw. Nord LB und der niedrigeren Bebauung der Calenberger Neustadt.

Klagesmarkt mit St.-Nikolai-Friedhof und Goseriede
Im Norden des Klagesmarkts bleibt die Marktplatzfläche als Entree am City-Ring erhalten. Im Süden erfolgt eine Neuordnung durch den Rückbau des Kreisverkehrs zu einer T-Kreuzung und der Verschmälerung des Straßenraums der Goseriede. Der St.-Nikolai-Friedhof kann dadurch südlich der Celler Straße vergrößert werden, was eine angemessene Integration der Nikolaikapelle ermöglicht. Im mittleren und südlichen Bereich des Klagesmarkts entsteht Wohnbebauung mit teils halböffentlichen Nutzungen in den Erdgeschosszonen, die die zentrale Verbindungsachse zwischen City und Nordstadt räumlich deutlich markiert. Zugehörig zu den neuen Wohnbauten werden Freiraumangebote für Familien geschaffen.

Marstall
Statt des Parkplatzes bestimmt den Marstall zukünftig eine zeilenförmige Wohnbebauung mit halböffentlichen Nutzungen in den Erdgeschosszonen (Gastronomie kann nach Süden auf dem Platz Terrassen einrichten). Sie passt sich an die nördlichen Blockstrukturen an und fasst die wichtige Sichtachse zwischen Bahnhof und Clemenskirche.
Südlich der neuen Bebauung entsteht ein länglicher öffentlicher Raum, der die Einkaufs-City mit der Leine verbindet. Hier befinden sich auch die Hauseingänge zu den Wohnungen in den oberen Geschossen, die zusammen mit den gegenüberliegenden Hauseingängen des Constructa-Blocks den Charakter eines Wohnplatzes bewirken.
An der am Marstall eingebuchteten Leine bildet eine südwestlich orientierte Treppenanlage einen attraktiven öffentlichen Raum, der nach Süden durch ein weiteres Gebäude mit Gastronomie im Erdgeschoss gefasst wird. Der Blick geht von der Treppe nach Westen auf die aufgeweitete Leine entlang des Leibnizufers sowie nach Süden auf die neue Leine-Insel.

Köbelinger Markt mit Aegidientorplatz und Trammplatz
Der Köbelinger Markt wird zum Bindeglied zwischen Altstadt und Maschpark.
Der Parkplatz wird zu einem öffentlichen Platz, die Platanen bleiben erhalten und Spielplätze werden integriert. Das Gebäude des Bürgerservice-Zentrums wird abgerissen und durch Wohnbebauung als Blockstruktur mit privaten Innenhöfen ersetzt.
Durch den Neubau des Hotels entsteht sowohl eine Verbesserung der Platzsituation zum City-Ring als auch eine Aufweitung der Freiraumverbindung vom Alten Rathaus zum Neuen Rathaus.
Der Mittelstreifen des City-Rings zwischen Karmasch- und Osterstraße wird zu einem öffentlichen Freiraum vor allem für jugendliche Nutzer umgestaltet.
Lageplan 1:2500

Lageplan 1:2500

Strategie Ring

Strategie Ring

Lageplan 1:1000

Lageplan 1:1000

Neue Leine-Insel

Neue Leine-Insel

Neue Leine-Insel von der Landtagsbrücke

Neue Leine-Insel von der Landtagsbrücke

Teilnahme 28 / 28