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Offener Wettbewerb | 05/2010

Niederrad am Main

Lageplan

Lageplan

ein 2. Preis

Jo. Franzke Generalplaner

Architektur

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau und Gebäudestruktur
Das städtebauliche Konzept der Entwicklung des Stadtteils Niederrad an das Mainufer wird durch ein neues Stadtquartier manifestiert.
Die maßstabslose städtebauliche Monostruktur „Im Mainfeld“, die den Stadtteil Niederrad negativ belastet, wird rückgebaut. Die trennende Straße „Am Niederräder Ufer“ wird verlegt und mit vielfältigen Querungen um-gebaut.
Das neue Stadtquartier verbindet „Alt“ Niederrad mit dem geplanten Mainpark. Es gliedert sich in folgende Gebäudetypologien:
- Das Kerngebiet mit Blockstruktur
- Die Wohnzeilen am Elli-Lucht-Park
- Die Solitäre
- Die Sonderbebauung um die drei Hochhäuser
Für die Bereiche gelten städtebauliche Rand-bedingungen, welche die Umsetzung gewährleisten.
Die Vergabe der Baulose soll für eine vielgestaltige Architektur auf einzelne Abschnitte der Parzellen der Blockrandbebauung erfolgen. Die Paare der Solitäre, sowie die Zeilen sollen ebenfalls unterschiedlich architektonisch behandelt werden können.
Die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen für den Wohnraumbedarf finden in den jeweiligen Wohnungsformen ihre Entsprechung. Die Wohnungen sind barrierefrei erreichbar. Für Ein- bis Sechs-Personen-Haushalten stehen die unterschiedlichsten Wohntypologien zur Verfügung: Von der Stadtvilla am Wasser, über Wohnen mit eigenem Garten, von groß-zügigen Geschosswohnungen mit Blick vom Balkon oder Dachterrasse ins Grüne oder zum Main, bis hin zu Maisonettewohnungen.
Die Nebenräume für Fahrräder, Abfall, Abstellräume und Technik konzentrieren sich in den Untergeschossen bzw. sind teilweise in Erdgeschosszonen untergebracht.
Sämtliche Wohnungen sind so konzipiert, dass sie aus zwei Richtungen besonnt sind.
Die für das Stadtklima bedeutsamen Luftleitbahnen des Mains werden durch die Zäsuren der Grünzüge am Haardtwalplatz und dem Elli-Lucht-Park aufgeweitet. Die vielen Straßen- und Wegeführungen von Niederrad zum Main lassen eine gute Durchlüftung der Stadtquartiere erwarten.

Kerngebiet Blockstruktur
Das Kerngebiet nimmt das Motiv der vorgefundenen Stadtstruktur einer differenzierten Blockrandbebauung auf und entwickelt Quartiere aus den weitergeführten Straßen- und Wegebeziehungen.
Die Höhenentwicklung ist gestaffelt, vom Ortskern Niederrad ausgehend von vier, fünf, sechs bis zu sieben Geschossen.
Die Anbindung an den kleinteiligen Bestand des Orts-kerns erfolgt zum einen mit einer blockartigen Er-gänzung und zum anderen durch Ausbildung von Raumkanten. Von besonderer Bedeutung ist die Verknüpfung der Innenbereiche über Fuß- und Rad-wegverbindungen bis hin zum Main.
Die Blockstruktur definiert über die Baulinien den be-grünten Straßenraum. Zum Blockinneren verzahnt sich die Bebauung mit dem Grünraum.
Die Zonierungen von öffentlich über halböffentlich zu privaten Stadträumen können vielschichtig abgebildet werden.
Das vielfältige Erscheinungsbild der Gebäude wird durch die differenzierte Dachlandschaft der begrünten und teilweise nutzbaren Flachdächer, sowie der Balkone, Wintergärten und Erker unterstrichen.
Die Wohnungen im Hochparterre haben einen eigenen Garten. Die Geschosswohnungen können im Blockinne-ren einzelne Gartenparzellen erhalten.
Die Lage der Quartiere in Bezug auf die Himmelsrich-tung erlaubt immer eine direkte Besonnung der Auf-enthaltsräume.
Im Falle der unterhalb der verkehrsbelasteten Straße Niederräder Ufer anliegenden Wohnungen erfolgt die Ausrichtung der Aufenthaltsräume ausnahmslos nach Süden

Wohngebäude am Elli-Lucht-Park
Die Raumkanten des Elli-Lucht-Parks werden gestärkt durch zeilenartige Wohngebäude, die das Klinikareal arrondieren und die Ränder von Niederrad fassen.
In der Erweiterung der Blockstruktur öffnen sich zwei Stadtquartiere zum Park.

Solitäre
Die Solitäre an der Uferböschung des Überschwem-mungsgebietes werden durch die Straßenraumver-schmälerung weiter nach Süden verschoben. Für eine Optimierung des Schallschutzes werden die Gebäude von der Straße „Am Niederräder Ufer“ abgerückt. Den nach Südosten orientierten Aufenthaltsräumen sind Wintergärten und Dachgärten vorgelagert, welche durch eine berankte Pergola mit Schall schützenden Glasausfachungen eingefasst sind.
Im Erdgeschoss der Gebäude befinden sich neben den Zugängen, das Parkdeck und Nebenräume für Fahrrä-der, Wertstoffe, Technik und Abstellräume.
Im Untergeschoss am Böschungsfuß befinden sich schottbare Bereiche für Abstellräume und ggf. Volumen für ein Parksystem.
Die Obergeschosse kragen über die Böschungskante aus.
Die Bereiche zwischen den aufgehenden Wohngebäu-den sollen langfristig zur Aufnahme der Räumlichkeiten der Wassersportvereine dienen. Im Zusammenhang mit einem gesonderten abgeschlossenen Areal am Mainufer mit Pavillon und entsprechenden Flurfördermitteln ist die Nutzung gewährleistet und das Ufer für die Allgemeinheit wiedergewonnen.

Sonderbauform
Der Bereich der bestehenden drei Hochhäuser wird durch eine Mischnutzung aus Wohnen und Arbeiten sowie öffentlichen und kommerziellen Einrichtungen belebt. Die Bebauung umfasst die Solitäre und gliedert sie als Ensemble in den Gesamtkontext ein. Die angebotenen Grundrisstypen geben Raum für Ein- und Zwei-Personen-Haushalte.
An den Kopfenden der Bebauungen an der Straße „Am Niederräder Ufer“ wird eine Torsituation mit Büro- bzw. Verwaltungsnutzungen formuliert.

Bauphasen
Der langfristige Entwicklungsprozess des Stadtumbaus lässt sich in sechs Bauphasen gliedern. Die einzelnen Bauabschnitte geben stimmige und spannungsvolle Stadien des Stadtumbaus wieder, ausgehend von dem Auftaktprojekt des Elli-Lucht-Parks mit den angrenzen-den Wohngebäuden.


Verkehr, Straßen und Wegestruktur
Für die notwendige Anbindung des neuen Stadtquartiers an den öffentlichen Nahverkehr wird eine Buslinie an der Straße „Am Niederräder Ufer“ vorgesehen mit Haltestel-len beidseits der Straße. Die Bus-Linie sollte zumindest bis zum Kreisverkehr an der Haardtwaldstraße führen, um die Bewohner mit der Innenstadt zu verbinden.
Der Straßenraum der vorgenannten Straße kann im Vergleich zur 1. Wettbewerbsphase mit Straßen-bahnlinie somit verschmälert werden, für eine bessere Querung von Niederrad zum Main.
Der ruhende Verkehr konzentriert sich in den Tiefga-ragen der Quartiere. Die Lage der Einfahrten begrenzt das Verkehrsaufkommen in den Wohnstraßen und sichert Wohnumfeldqualitäten.
Im Bereich des Klinikgeländes wird ein erhöhtes Park-platzangebot straßenbegleitend gewährleistet.

Ökonomie und Ökologie
Faktoren der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit werden in einem ganzheitlichen Gesamtkonzept berücksichtigt:

Freiflächen
Die städtebauliche Neuordnung am Rande von Nie-derrad schafft eine Vernetzung mit dem Stadtkern von Niederrad und eine direkte Verbindung zum Main.

Von Alleen begleitete Stadtstege führen von der Altstadt zum Ufer des Mains und strukturieren den dort entstandenen Niederräder Mainpark. Die Stege dienen zum einem als Anleger für Boote und sind zum anderen Plätze am Wasser. An den Stegen befinden sich die Pavillons der Vereine.

Die Neubebauung an der Niederräder Landstraße bildet den Abschluß des Mainparks und eine neue durchlässi-ge Stadtkante als Aussichtsplateau, Promenade und Vereinsmeile.

Der Mainpark und die Halbinsel sind Teile des über-geordneten Landschaftsschutzgebietes „Grüngürtel und Grünzüge der Stadt Frankfurt am Main“.

Parallel zu den Stadtstegen verlaufen der Grünzug Elli- Lucht als Verbinder zwischen Stadtwald und Main sowie der Haardtwaldsteg.
Der Haardtwaldsteg integriert den bestehenden Haardtwaldplatz und charakterisiert sich durch eine Abfolge von befestigten und grünen Plätzen.
Am Wasser entsteht eine breite Terrasse mit Sitz-möglichkeiten und einem Café.

Zentrales Element des Grünzuges Elli- Lucht ist die of-fene Mitte des Parks, eine Rasenfläche, in die sich von den Rändern Freizeitfelder unterschiedlichster Art ein-schneiden.
Städtische Grünflächen, von Vereinen kultivierte Flächen und private Grünflächen wechseln sich mit extensiven Landwirtschaftsfelder ab und erzeugen mit ihren verschiedenen Akteurs- und Nutzungsstrukturen ein variationsreiches Parkbild.
Lageplan

Lageplan

Isometrie

Isometrie

Isometrie

Isometrie

Vertiefung

Vertiefung

Vertiefung

Vertiefung

Vertiefung Ausschnitt

Vertiefung Ausschnitt

Vertiefung Ausschnitt

Vertiefung Ausschnitt

Freiraumkonzept

Freiraumkonzept

Freiraumkonzept

Freiraumkonzept