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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2010

Herderplatz Weimar

1. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

Schegk Landschaftsarchitekten | Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Herderplatz hat für Weimar eine über das rein historische hinausgehende Bedeutung im Stadtgrundriss. Dieser besonderen Stellung wird in der Gestaltung Rechnung getragen. Dabei wird der scheinbare Widerspruch zwischen historisch begründeter Homogenität und notwendiger räumlicher Differenzierung der neuzeitlichen Nutzungen subtil gelöst, indem ein funktionales lineares Element (Rinne) an zentraler Stelle des Platzes zu Stufen erhoben wird. Diese definieren unterschiedliche Funktionen und verbinden sie zugleich.
Der repräsentative Kirchenzugang erhält damit ein Zeichen angedeuteter Distance in einem ansonsten egalitär homogen gestalteten Platzensemble.
Herder-Denkmal und Brunnen treten als Solitäre gefasst aus dem einheitlichen Platzboden heraus. Die Kirche dominiert das gesamte Ensemble und wird mit ihrer Traufe bescheiden betont.
Die Verkehrsfunktionen werden gestalterisch in die Matrix des Platzbodens integriert und zurückhaltend, aber ausreichend gekennzeichnet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser begreifen den Platz richtig als städtisch, steinernen Raum, der durch seine vorgefundenen baulichen Strukturen lebt.
Folgerichtig entwickeln sie ein ansprechend dezentes Konzept eines offenen wie einheitlichen Platzes von Hauskante zu Hauskante.
In einem geschickten Spiel der Topographie setzen sie an richtiger Stelle als zurückhaltendes und doch prägnantes Element eine flache Treppenfaltung. Sie erreichen so trotz eines geringen Eingriffs in die Perspektive in Richtung Gymnasium eine angemessene und zurückhaltende Gliederung des Platzes wie auch eine funktionierende Führung des Verkehrs. Im Detail jedoch werden die Dimensionierung der Treppe und ihre Lage im Verkehrsraum kontrovers diskutiert.
Die erweiterten Vorbereiche und der ebene Belag vor den Häusern erlauben eine gute gastronomische Bespielung der Platzränder. Die freie, offene Mitte schränkt temporäre Nutzungen nicht ein. Die Sitzgelegenheiten auf der Südseite sind gering, die Stellplatzanzahl bewegt sich am unteren Limit – Aspekte, die innerhalb des Konzeptes sicherlich befriedigend weiterentwickelt werden können.
Die vorgeschlagene Materialität ist dem städtebaulichen Kontext angemessen. Die Art und das Wechselspiel von Farbe und Textur lässt sowohl eine wirtschaftliche Gestaltung als auch eine funktionierende Nutzung erwarten.
So stellt die Arbeit im Ganzen wie auch in den schlüssigen Details eine dem Ort und der Aufgabe würdige Lösung dar.
konzept

konzept

entwurf

entwurf

schnitte

schnitte

perspektive

perspektive

material

material