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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2010

Neubau der Hochschule Rhein-Waal - Generalplanung

Anerkennung

Preisgeld: 3.750 EUR

Schneider + Sendelbach Architektengesellschaft mbH

Architektur

nsp landschaftsarchitekten stadtplaner PartGmbB schonhoff schadzek depenbrock

Landschaftsarchitektur

IMF Ingenieurgesellschaft Meinhardt Fulst

TGA-Fachplanung

Martens + Puller Ingenieurgesellschaft m.b.H.

Tragwerksplanung

mm modelle architekturmodellbau Michael Misiek

Modellbau

Erläuterungstext

Freiraum + Städtebau

Der neue Standort des neuen Hochschul-Campus Kamp-Lintfort markiert die Schnittstelle zwischen Innenstadt, dem Grünraum an der Großen Goorley und dem Zechengelände und bietet ein hohes Potential zur Entwicklung eines eigenständigen Hochschulstandortes mit großem Widererkennungswert und hoher Aufenthaltsqualität für Studierende und Besucher.
Die Themen Vernetzung, Topographie sowie die Einbeziehung bestehender Grünstrukturen bilden wichtige Schwerpunkte bei der Entwicklung des Freiraumkonzeptes. Der nordöstlich gelegene Übergang zwischen Campus und Innenstadt wird durch den neuen Hochschul- Platz akzentuiert. Hier werden die Vernetzung mit dem städtischen Umfeld, das Ankommen, die Bewegung und Kommunikation thematisiert, Pflanz- und Sitzinseln laden zum Verweilen ein. Große Platanen in Gruppen gepflanzt zitieren die Vegetationsstrukturen des nahen Umfeldes und tragen zur Raumbildung bei.
Die bestehende Topographie des Geländes wird aufgenommen und neu interpretiert. Die Verknüpfung von Architektur und Freiraum, von Stadt und Landschaft artikuliert sich in Innenhöfen, Atrien, (Dach)Terrassen und insbesondere dem eingesenkten Campusgarten. Dieser bildet zusammen mit dem Hochschulgebäude das Zentrum des Campus. Hier finden sich sowohl Orte der Kommunikation (Terrasse an der Mensa) als auch Orte der Kontemplation und Regeneration im Uferbereich der Großen Goorley.
Die Verknüpfung des nördlichen Campus- Bereiches, mit dem südlich der Großen Goorley angrenzenden Bereich, erfolgt über das Campus-Band als zentrale fußläufige Erschließungsachse. Diese bildet zugleich eine zusätzliche Querungsmöglichkeit des Gewässers und schließt den Bereich des Zechengeländes mit den Stellplätzen und Hochschul- Erweiterungsbereichen an, eine spätere Erweiterung des Bandes in Richtung Süden ist denkbar. Entlang der Großen Goorley im Bereich der Studentenwohnheime wird der Wandelweg als Verbindung zwischen Zisterzienserkloster und Zechengelände über den Campus geführt und vernetzt diesen mit den entwicklungsgeschichtlich bedeutendsten Orten der Stadt Kamp-Lintfort. Hierdurch wird auch die Anbindung des Stephanswäldchens und des Pappelsees als prägende Grünräume mit hohem Erholungswert erreicht.

Verkehr

In Eingangs nahen Randbereichen der Gebäude (Hochschule und Wohnheime) werden die notwendigen Fahrradstellplätze eingefügt. Die Anlieferung des Hochschulgebäudes erfolgt über die Westseite von der Friedrich-Heinrich-Alle, ohne Überlagerung von Anliefer - und Fußgängerverkehr. Ein eingegrünter Parkplatz mit 450 Stellplätzen schließt sich im südlichen Bereich des Campus an, wo auch die zukünftige Anbindung des Kopfbahnhofes Kamp-Lintfort erfolgen würde.

Innere Organisation

Der in Kamp-Lintfort anzusiedelnde Fachbereich für Kommunikation und Umwelt ist ein Glied der MINT-Hochschule Rhein-Waal. Der Gedanke den Neubau als Einzelgebäude darzustellen, basiert auf der Vorstellung der Modularen Organisation der Bildungseinrichtungen. Der Fachbereich für Kommunikation und Umwelt in Kamp-Lintfort, soll eine unabhängige Einheit der Hochschule werden, die trotzt ihrer Platzierung in der anderen städtischen Umgebung eine erkennbare Zugehörigkeit beibehält.
Kompaktheit der Außenform wird durch eine Transparenz und Durchlässigkeit der inneren Struktur ausgeglichen. Der Baukörper wird durch die mehreren innen liegenden Höfe und die Terrassen aufgelockert, die eine Aufenthaltsqualität der Hochschule verbessern. Durch eine Verschachtelung der Funktionsbereiche und der Freiräume werden kurze Wege und mehrseitige Orientierungen der innen liegenden Räume erzeugt und somit das Funktionieren des Fachbereiches im einzelnen Organismus gewährleistet.

Die Erschließung des Gebäudes von zwei Seiten, spiegelt sich in der inneren Organisation und der Gestaltung der Fassaden wieder. Eine Durchlässige Struktur der Nord- und Südfassaden, steht im Kontrast zu den Lochfassaden der Labore im Westen und Osten. Diese Differenzierung dient nicht nur der Antwort auf die architektonischen Eigenschaften der benachbarten Objekte, sondern auch zur kontrollierten Einleitung der Fußgänger und der sinnvollen Anordnung der Innenräume.
Es bestehen zwei Möglichkeiten das Gebäude zu betreten: von der Stadtseite im Norden, und der Campus-Seite im Süden. Beide Eingänge führen zu dem Zentralen, längs ausgerichteten Atrium, das in der Verlängerung des Campus-Bandes liegt. Von hier besteht die Möglichkeit das Gebäude in der vertikalen als auch horizontalen Richtungen zu erleben.
Foto: Iconworx, Thomas Schmidt, Bochum

Foto: Iconworx, Thomas Schmidt, Bochum