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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2010

Ersatzneubau Kindertagesstätte Nebelschütz

3. Preis

pohl + pohl. architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept
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Das gewählte Grundstück befindet sich in zentraler Ortslage. Zwischen der Kirche und dem Gemeindeamt wird eine verbindende – öffentliche- Funktion angesiedelt. Leben erfüllt den Zwischenraum.
Das unmittelbare städtebauliche Umfeld wird von einer offenen Einfamilienhausbebauung beprägt. Diese straßenbegleitende dörfliche Kleinteiligkeit prägt den Neubau im Eingangs- und Funktionsbereich. Die vorhandene Orthogonalität wird fortgeführt.
Dagegen orientieren sich die drei Gruppenhäuser zum malerischen Landschaftsraum und nach Süden. Die bestehende Höhenentwicklung des Geländes ist prägend und wird in diesen Häusern weitergeführt.
Somit entsteht ein erdgeschossiger Baukörper mit 2 kleinen Höhensprüngen. Alle Gruppenräume erhalten einen direkten ebenerdigen teilüberdeckten Freibereich.
Der Neubau wird zum einen seine spezifische Funktion an diesem Ort markieren und sich andererseits in das Gelände und den Ort einfügen.
Ein gepflasterter Vorplatz als Ort der Begegnung zwischen Jung und Alt entsteht. Folgt der Ergänzungsbau, läge hier sein separater Eingang.

Landschaftsplanerisches Konzept
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Um die vorhandene Aue und den kompletten wunderbaren Baumbestand zu erhalten, haben wir das Gebäude an der nordöstlichen Grundstücksecke geplant.
Die drei Gruppenhäuser befinden sich untereinander jeweils um bis zu 80 cm höhenversetzt und folgen so dem natürlichen Verlauf des bestehenden Geländes.
Der Neubau fügt sich auch durch seine Eingeschossigkeit und Aufgliederung in einzelne Baukörper ein.
Ziel der Freiraumplanung ist ein fließender Übergang zur öffentlichen Aue und eine naturnahe Gestaltung, in der die Kinder selber Gestalt prägend sein dürfen (gemeinsam Baumhaus und Kriechtunnel aus Zweigen bauen…). Themenbereiche wie „Baustelle“, „Theater“, „Bewegung“ und „Pflanzen“ sowie ein Schulgarten werden angeboten. Auch ein offenes Rigolensystem als Zwischenspeicher für das Regenwasser kann Erlebnis für die Kinder sein. Bauhof. und vor Ort gefundene Materialien unterstützen die Identität.

Architektur
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Jeweils 2 Kindergarten- Gruppenräume fügen sich zu einem Kinderhaus. Das dritte beherbergt alle Krippenkinder.
Durch das offene pädagogische System gefördert, wollen wir jedem Kind verschiedene Angebote an Raumqualitäten und Oberflächen bieten. Die Gruppenhäuser werden thematisiert und übermitteln somit differenzierte Materialitäten.

Durch die Schrägstellung der Wände und Neigung des Daches sowie das Öffnen einer zweiten Ebene können die Kinder verschiedene Raumproportionen erfahren und jeder den Ort aufspüren, an dem er sich am wohlsten fühlt. Weitergeführt wird dies in der Materialität- der des Daches, der Wände und Böden.

Namensprägend war für uns die Kindergeschichte von den drei hausbauenden Ferkeln
__________________________________________________ Zilli, Billi und Willi._____
Wir schlagen vor,
- das Kinderhaus mit Stroh „Zilli“ für die Kinderkrippenkinder und
- die Kinderhäuser mit Holz „Billi“ sowie mit Stein „Willi“ für die Kindergartenkinder
zu planen.

Die dadurch entstehende Zeichenhaftigkeit wird zur neuen Adresse für die Kinder und alle Einwohner von Nebelschütz.
Im gesamten Gebäude wechseln verschieden große und kleine sowie hohe und flache Räume, in denen die Kinder mal weiter unten oder oben sein können. Bereiche verengen und weiten sich. Dächer sind schräg oder gerade. Es entstehen Nester und Höhlen. Die Struktur gibt einen klaren orientierenden Rahmen, in dem die kindliche Phantasie nicht durch bauliche Vorgaben beschnitten wird.
Während die straßenseitigen Nebenraumflügel kompakt, ruhig, relativ geschlossen und orthogonal in Erscheinung treten, zeigen sich die Gruppenräume hell und offen und gehen ein Wechselspiel mit dem grünen Außenraum ein.
Auch Zwischenzonen- wie teilüberdachte Terrassen und kleine Plätze werden angeboten.

Materialität
Die eingesetzten Materialien Stein, Holz und Stroh wirken identitätsstiftend bis in die Aktionszonen.
Diese Zonen sind nicht nur Verkehrs- sondern auch Treff- oder Sammelflächen. Hier können sich die Kinder finden, Eltern während der Eingewöhnung aufhalten, vielleicht werden eine gemeinsame Begrüßung des Tages oder andere gruppenübergreifende Aktivitäten stattfinden. Eine Feier oder Aufführung vor den Einwohnern, ein Theaterspiel, Schlechtwetteraktivitäten u.ä. Interaktivitäten finden einen Rahmen. Die Wände des Mehrzweckraumes sind in die Aktionszone erweiterbar. Oberlichter bringen zusätzliches Tageslicht.
Die Funktionsbaukörper werden verputzt. Aus dem Gelände steigende Steinmauern werden hier fortgesetzt. Das bereitgestellte Bauhofmaterial wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt.

Statik
Das Gebäude ist ebenerdig, nicht unterkellert und eingeschossig mit einer über den Sanitärräumen der Gruppen eingezogenen 2. Ebene.
Alle Wände und Dächer werden als Holzrahmenbau mit Vollholzprofilen und OSB- Platten als aussteifende Scheiben geplant. Flachdächer erhalten Gründachaufbauten. Die Innenwände können von Kindern und Eltern mit Lehm ausgemauert werden.

Energiekonzept
Der Neubau wurde im Passivhausstandard unter Verwendung ökologischer Materialien mit hohem Nachhaltigkeitsfaktor konzipiert.

Beurteilung durch das Preisgericht

"......... Der Reiz des Entwurfes liegt in der Großzügigkeit der Raumplanung, in der klaren Gliederung und Beheimatung der drei Gruppen und in der Dreiteiligkeit des Themas Material."
perspektive von süd/ aue

perspektive von süd/ aue

perspektive von südost

perspektive von südost

modellfoto von südwest/ aue

modellfoto von südwest/ aue

wettbewerbsbeitrag blatt 1

wettbewerbsbeitrag blatt 1

wettbewerbsbeitrag blatt 2

wettbewerbsbeitrag blatt 2

modellfoto "haus billi"

modellfoto "haus billi"

modellfoto von ost

modellfoto von ost

grundriss erdgeschoss

grundriss erdgeschoss

ansicht süd

ansicht süd

querschnitt

querschnitt

modellfoto von ost

modellfoto von ost

modellfoto von süd

modellfoto von süd