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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2010

Erweiterung Universität Hildesheim - Generalplanung

1. Preis

Preisgeld: 22.000 EUR

Architekten BKSP

Architektur

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Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf schreibt das strukturalistisch additive Prinzip der kubischen Baukörper des
Bestandes fort und stellt zugleich ein selbstbewusstes und eigenständiges Gebäude dar,
das sich in hervorragender Weise für die gewünschte Adressbildung im Campus der Universität eignet. Dabei entwickelt der Neubau im positiven Sinne eine ambivalente Haltung:
er wirkt als Solitär und erreicht damit die so wichtige Fernwirkung. Gleichzeitig erzielt er
durch seine feine Differenzierung bei der Höhenentwicklung eine ganz selbstverständliche
räumliche Ergänzung und zwar sowohl in Bezug zu den Bauten der Universität als auch zu den Wohnbauten in der unmittelbaren Nachbarschaft.
Zwischen Neubau und Bestand wird ein Universitätsplatz formuliert, der als freiräumliches
Element zur Identität der Universität beiträgt, gleichzeitig alle Bewegungsströme aufnimmt
und im Zusammenspiel mit der geplanten Freitreppe zwischen den Bauten der Verwaltung
und den Naturwissenschaften eine ganz beiläufige Verbindung mit dem Campus des Bestandes herstellt.
Ergänzend zu den verknüpfenden Freiraumfunktionen des Universitätsplatzes werden im
Erdgeschoß die publikumsintensiven Seminarräume und der Hörsaal konsequent angeordnet.
Das Erdgeschoß ist ein großzügiger, offener Raum, der seinen räumlichen Reiz aus der
Übernahme des natürlichen Verlaufs des Hangs und dem hohen Anteil von natürlicher Belichtung erhält. Der gewählte Gebäudetypus eignet sich sehr gut für die universitäre Nutzung. Die Organisation des Grundrisses ist einfach, sie ist übersichtlich, in der Nutzungszuweisung flexibel, doch gleichermaßen räumlich anspruchvoll gelöst. Zur guten Orientierung trägt die offen gestaltete Treppe bei. Durch ihre Anordnung in der Mitte des Grundrisses erlaubt sie kurze Wege zwischen den einzelnen Funktionsbereichen. Nahezu alle Aufenthaltsräume sind richtig positioniert. Sie weisen gute Raumproportionen auf und werden durch die Lage an der Fassade zu guten Tageslichtsituationen führen. Ganz besonders hervorzuheben sind die beiden Innenhöfe. Der Größere davon erlaubt eine gleichmäßige Belichtung der Erschließungsflure und über Oberlichter sogar des innenliegenden Hörsaals. Der kleinere wird Raumeindrücke ganz unterschiedlicher Atmosphären entstehen lassen. Die Lage des Archivs sollte prinzipiell überprüft werden. Der Senatsraum ist im vierten Geschoss zwar richtig gelegen, hinsichtlich dessen Ausrichtung nach Südwesten und der damit zu erwartenden
Überhitzung des Raumes werden seitens des Nutzers Bedenken angemeldet. Die Flurbreiten sind wirtschaftlich ausgelegt, hier und da wirken sie ein wenig zu schmal und wenig einladend.
Die Fassadengestaltung kann in Bezug auf die angestrebte Homogenität der Hülle überzeugen, hinsichtlich der Unterhaltskosten sollte jedoch eine eingehende Überprüfung der Materialität erfolgen.
Das konstruktive und das energetische Konzept sind dem Gebäude entsprechend entwickelt und auf einfache Weise umgesetzt worden.
Insgesamt handelt es sich um einen Beitrag, der im hohen Maße den formulierten Zielen der Universität Hildesheim entspricht. Der Entwurf zeigt ein sympathisches und raffiniertes Haus, das ein prägnantes Entree für die Universität schafft.
Der neue Universitätsplatz unterstützt als freiräumliches Element die angestrebte Adressbildung und verknüpft die vielfältigen Wegebeziehungen auf eine hervorragende Art und Weise.
Visualisierung homebase2.com

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