Offener Wettbewerb | 11/2010
City Nord-Reutlingen
Strukturkonzept
ein 1. Preis
Preisgeld: 18.000 EUR
Architektur
G R I Gesellschaft für Gesamtverkehrsplanung, Regionalisierung und Infrastrukturplanung
Verkehrsplanung
Landschaftsarchitektur
-
Mitarbeitende:
Bartholomäus Tauber, Prosy, Oliver, Urs Müller-Meßner, Christiane Meßner
Erläuterungstext
Freiraumkonzept
• Grüne Vision
Die Vision, mit dem neuen Gleispark die bestehenden Grünstrukturen Reutlingens zu einem Ganzen, zu einem grünen Ring, zusammenzufügen ist die einmalige Chance, einen stadträumlichen Umgriff zu definieren. Die Konversion ehemalig intensiv durch Bahn und Post genutzter Flächen ermöglicht neue Formen linearer Grün- und Freiräume.
Das Bahn- und Gewerbeareal wird freiräumlich und ökologisch entscheidend aufgewertet, bestehende, bislang isoliert im Stadtgefüge liegende Freiräume werden miteinander verknüpft, alte und neue Quartiere miteinander verbunden. Die vorhandene Wohnbebauung östlich des Friedhofs soll zu Gunsten durchgängiger freiräumlicher Qualitäten langfristig aufgegeben werden und wird an anderer Stelle stadträumlich eingefügt.
• Gleispark/Grün-Zug
Der neue Gleispark, ein 800 m langer und 50 – 100 m breiter Grün-Zug, ist zentraler Bestandteil eines für jeden aneigenbaren und unverwechselbaren Frei-Raumes in erreichbarer Stadtnähe. Den strengen baulichen Linien und Kanten des neuen Quartiers zwischen Kaiser- und Silberburgstraße werden im Gleispark naturnahe Strukturen des Baumhains und ruderaler Flächen im Gleispark gegenübergestellt. Der Bogen des Parks vermittelt zwischen der ehemaligen Bahnlinie Reutlingen-Kleinengstingen, über den Friedhof bis zum Echazufer. Längs des starken grünen Rückgrats werden wohlformatige Kleinräume mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten integriert. Der spannungsvolle Wegebogen schafft eine hochwertige Verbindung und Verknüpfung in angrenzende Wege- und Stadtstrukturen.
Der Brückenschlag zwischen Friedhof und Bismarckstraße verbindet die Quartiere mit den nördlich, jenseits der Bahn liegenden, Grün- und Naherholungsräumen.
• Verbinden
Bestehende Verbindungen werden aufgewertet, neue Verbindungen werden geschaffen. Die Bahnunterführung ‚Unter den Linden‘, die auf ca. 12 m aufgeweitete Bahnhofsunterführung und der neue Steg über die Bahn verweben die Kernstadt und die Oststadt mit den neuen Quartieren, dem neuen Gleispark. Die Abstände der Bahnquerungen von 150 bzw. 250 m erlauben eine fußläufig gute Erreichbarkeit. Die Stadtfugen der Kaiser- und Bismarckstraße, sowie ‚Unter den Linden‘ erhalten eine Aufwertung durch straßenbegleitende Baumpflanzungen, welche bis in die neuen Quartiere erweitert werden.
• Bahnhofsplatz
Der Bahnhof erhält sein historisches Vorfeld, seine axialen Bezüge zur Stadt und seine Raumkanten in angemessener Proportion wieder. Das gesamte Umfeld des Bahnhofs mit Vorplatz, Mobilitätszentrum (B+R) und ZOB wird über eine einheitliche Platzgestaltung zusammengefasst und klaren Funktionszonen zugeordnet. Hauptbestandteil des neuen Listplatzes bildet das erhaltene Listdenkmal einschl. der den Platz dominierenden vorhandenen Blutbuchen. Die Karlstraße wird randständig über den Platz geführt, deren verkehrliche Zwangspunkte in die Platzgestaltung integriert.
• Grüne Vision
Die Vision, mit dem neuen Gleispark die bestehenden Grünstrukturen Reutlingens zu einem Ganzen, zu einem grünen Ring, zusammenzufügen ist die einmalige Chance, einen stadträumlichen Umgriff zu definieren. Die Konversion ehemalig intensiv durch Bahn und Post genutzter Flächen ermöglicht neue Formen linearer Grün- und Freiräume.
Das Bahn- und Gewerbeareal wird freiräumlich und ökologisch entscheidend aufgewertet, bestehende, bislang isoliert im Stadtgefüge liegende Freiräume werden miteinander verknüpft, alte und neue Quartiere miteinander verbunden. Die vorhandene Wohnbebauung östlich des Friedhofs soll zu Gunsten durchgängiger freiräumlicher Qualitäten langfristig aufgegeben werden und wird an anderer Stelle stadträumlich eingefügt.
• Gleispark/Grün-Zug
Der neue Gleispark, ein 800 m langer und 50 – 100 m breiter Grün-Zug, ist zentraler Bestandteil eines für jeden aneigenbaren und unverwechselbaren Frei-Raumes in erreichbarer Stadtnähe. Den strengen baulichen Linien und Kanten des neuen Quartiers zwischen Kaiser- und Silberburgstraße werden im Gleispark naturnahe Strukturen des Baumhains und ruderaler Flächen im Gleispark gegenübergestellt. Der Bogen des Parks vermittelt zwischen der ehemaligen Bahnlinie Reutlingen-Kleinengstingen, über den Friedhof bis zum Echazufer. Längs des starken grünen Rückgrats werden wohlformatige Kleinräume mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten integriert. Der spannungsvolle Wegebogen schafft eine hochwertige Verbindung und Verknüpfung in angrenzende Wege- und Stadtstrukturen.
Der Brückenschlag zwischen Friedhof und Bismarckstraße verbindet die Quartiere mit den nördlich, jenseits der Bahn liegenden, Grün- und Naherholungsräumen.
• Verbinden
Bestehende Verbindungen werden aufgewertet, neue Verbindungen werden geschaffen. Die Bahnunterführung ‚Unter den Linden‘, die auf ca. 12 m aufgeweitete Bahnhofsunterführung und der neue Steg über die Bahn verweben die Kernstadt und die Oststadt mit den neuen Quartieren, dem neuen Gleispark. Die Abstände der Bahnquerungen von 150 bzw. 250 m erlauben eine fußläufig gute Erreichbarkeit. Die Stadtfugen der Kaiser- und Bismarckstraße, sowie ‚Unter den Linden‘ erhalten eine Aufwertung durch straßenbegleitende Baumpflanzungen, welche bis in die neuen Quartiere erweitert werden.
• Bahnhofsplatz
Der Bahnhof erhält sein historisches Vorfeld, seine axialen Bezüge zur Stadt und seine Raumkanten in angemessener Proportion wieder. Das gesamte Umfeld des Bahnhofs mit Vorplatz, Mobilitätszentrum (B+R) und ZOB wird über eine einheitliche Platzgestaltung zusammengefasst und klaren Funktionszonen zugeordnet. Hauptbestandteil des neuen Listplatzes bildet das erhaltene Listdenkmal einschl. der den Platz dominierenden vorhandenen Blutbuchen. Die Karlstraße wird randständig über den Platz geführt, deren verkehrliche Zwangspunkte in die Platzgestaltung integriert.
Beurteilung durch das Preisgericht
In ihrem Gesamtkonzept gehen die Verfasser/innen von einer Verlagerung des trennenden Verkehrs der heute die Karlsstraße dominiert, auf den außenliegenden Stadtring aus. Dies führt leider zu einem stärker als notwendigen Abhängen der Tübinger Vorstadt. Dadurch kann das neue Wohnquartier City Nord leider nicht als eine Erweiterung der Tübinger Vorstadt bis zum Bahnhof gelesen werden; auch räumlich fehlt diese Verknüpfung.
Eine Verlängerung der Burkhard+Weber-Straße zur Gminderstraße würde diese Situation deutlich verbessern, damit wäre auch die glaubhafte Entlastung der Karlstrasse nachgewiesen. Die Karlstraße wäre auch dann nicht zweispurig reduziert möglich.
Die zentrale großräumige Idee ist die eines ringförmigen Grünraums um die Kernstadt, welcher vom Stadtgarten über die ehemalige Honauer Bahntrasse, dem neuen Gleispark bis zur Echaz und dem Bruderhausareal reicht. Die räumliche Formulierung entlang der Echaz überzeugt noch nicht. Der große Grünbereich des Friedhofs wird über eine neue Brücke an die Oststadt angebunden. Das darunter liegende Gleisfeld wird zum attraktiven Gleispark.
Weitergehende Entwicklungen nördlich des Gleisparks in Richtung Wohnungsbau wären folgerichtig. Das in den Gleispark eingestellte Parkhaus wiederspricht durch seine Dimension dem Ziel des grünen Rings.
Das neue Wohnquartier City Nord hat die angemessene Räumlichkeit und Verdichtung eines städtischen Quartiers. Dies gilt auch für das neu entstehende Quartier nördlich der
Karlstrasse mit seiner Lärmschutzbebauung zur Gleisanlage.
Die Verfasser/innen greifen bei der Gestaltung des zentralen urbanen Bereichs um den Bahnhof herum die historische Situation des Listplatzes auf und richten ihn zur Gartenstraße hin aus. Es entsteht ein gut proportionierter neuer Stadtraum. Die östliche Raumkante könnte auch architektonisch ausformuliert werden. Die Größe des zentralen Busbahnhofs wird hinterfragt. Die Führung der Regionalstadtbahn über den Listplatz direkt in die Gartenstraße, so wie auf dem historischen Bild gezeigt, könnte die Karlstraße weniger belasten. Die Fokussierung auf den Listplatz verhindert eine direkte stadträumliche Verknüpfung mit der Wilhelmstraße. Wünschenswert wäre dennoch eine
Auseinandersetzung mit diesem städtebaulichen Schlüsselproblem.
Insgesamt stellt diese Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung der Innenstadt dar.
Besonders die großräumige Betrachtung, aus der heraus die einzelnen Teilbereiche folgerichtig entwickelt sind, wird besonders anerkannt. Vielfältige neue urbane Stadträume werden entstehen, die Reutlingen angemessen sind.
Eine Verlängerung der Burkhard+Weber-Straße zur Gminderstraße würde diese Situation deutlich verbessern, damit wäre auch die glaubhafte Entlastung der Karlstrasse nachgewiesen. Die Karlstraße wäre auch dann nicht zweispurig reduziert möglich.
Die zentrale großräumige Idee ist die eines ringförmigen Grünraums um die Kernstadt, welcher vom Stadtgarten über die ehemalige Honauer Bahntrasse, dem neuen Gleispark bis zur Echaz und dem Bruderhausareal reicht. Die räumliche Formulierung entlang der Echaz überzeugt noch nicht. Der große Grünbereich des Friedhofs wird über eine neue Brücke an die Oststadt angebunden. Das darunter liegende Gleisfeld wird zum attraktiven Gleispark.
Weitergehende Entwicklungen nördlich des Gleisparks in Richtung Wohnungsbau wären folgerichtig. Das in den Gleispark eingestellte Parkhaus wiederspricht durch seine Dimension dem Ziel des grünen Rings.
Das neue Wohnquartier City Nord hat die angemessene Räumlichkeit und Verdichtung eines städtischen Quartiers. Dies gilt auch für das neu entstehende Quartier nördlich der
Karlstrasse mit seiner Lärmschutzbebauung zur Gleisanlage.
Die Verfasser/innen greifen bei der Gestaltung des zentralen urbanen Bereichs um den Bahnhof herum die historische Situation des Listplatzes auf und richten ihn zur Gartenstraße hin aus. Es entsteht ein gut proportionierter neuer Stadtraum. Die östliche Raumkante könnte auch architektonisch ausformuliert werden. Die Größe des zentralen Busbahnhofs wird hinterfragt. Die Führung der Regionalstadtbahn über den Listplatz direkt in die Gartenstraße, so wie auf dem historischen Bild gezeigt, könnte die Karlstraße weniger belasten. Die Fokussierung auf den Listplatz verhindert eine direkte stadträumliche Verknüpfung mit der Wilhelmstraße. Wünschenswert wäre dennoch eine
Auseinandersetzung mit diesem städtebaulichen Schlüsselproblem.
Insgesamt stellt diese Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung der Innenstadt dar.
Besonders die großräumige Betrachtung, aus der heraus die einzelnen Teilbereiche folgerichtig entwickelt sind, wird besonders anerkannt. Vielfältige neue urbane Stadträume werden entstehen, die Reutlingen angemessen sind.
©kienleplan GmbH
Strukturkonzept Wettbewerbsgebiet
Städtebaulicher Entwurf
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Städtebaulicher Entwurf
Bahnhofsbereich
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Bahnhofsplatz
Grünvernetzung und Nutzungsverteilung
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Skizze Grünkonzept
Perspektive Gleispark
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Blick entlang des Gleisparks
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Blick über den Listplatz / ZOB