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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2010

Umgestaltung Scharnier Bad Wildungen

3. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

Büro für Städtebau und Architektur Dr. Holl

Stadtplanung / Städtebau

VERKEHRSPLANUNG LINK

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Gesamtkonzept
Ziel des Entwurfes ist des den als „Scharnier“ bezeichneten bEREICH als urbanem Stadtraum zwischen Altstadt und Kurbereich hervorzuheben und dessen Eigenwert mit einer einheitlichen Straßenraumgestaltung zu betonen.

Wichtige Impulsprojekte sind:

- Neugestaltung des ehemaligen Parkplatzes zwischen Brunnenstraße und Laustrasse mit Busbahnhof für Regionalbusse. Hier ist ein längeres Warten ohne Beeinträchtigungen möglich. Der Warte- und Umsteigebereich wird durch eine großzügige Glasüberdachung geschützt und bietet zusätzlichen Raum für Toiletten und Serviceangeboten.

- Neugestaltung eines urbanen Platzes um das Gebäude der Touristeninformation als Verknüpfungspunkt Brunnenstraße und Busbahnhof.

- Neugestaltung „am Treffpunkt“ einer Stadtbushaltestelle an zentraler Stelle in der Brunnenstraße. Von hier sind kurzen Wegen zu den Geschäften gegeben, die Haltstelle wird wahrgenommen. Das Angebot des ÖPNV bleibt im Bewusstsein der Nutzer.

- Neugestaltung eines großzügigen Platzraumes an der Fürstengalerie mit Servicegebäude (inkl. Paketstation und Telefonzelle, Würstchenbude und Schließfächern etc.). Der Platz kann für Feste, Veranstaltungen und Märkte aller Art genutzt werden.

- Neugestaltung von Parkplätzen parallel zur Brunnenstraße mit großzügiger Begrünung.

- Reduzierung der Parkplätze in der Brunnenstraße. Ersatz wird durch neuen Parkraum südlich der Brunnenstraße geschaffen (späterer Umbau zum Parkdeck möglich).

- Erhalt der Grünfläche vor der Schule und öffnen des Schulhofes mit Spielangeboten für Stadtbesucher.

- Ergänzung der Wohnbebauung mit Büro und Praxisräumen zwischen der Lau- und Brunnenstraße in der für Bad Wildungen typischen Pavillonbauweise.


Verkehr
Die Verkehrsplanung orientiert sich am städtebaulichen Konzept: Ziel ist die Aufwertung der Aufenthaltsqualität für die Fußgänger, denen deutlich mehr Raum zur Verfügung gestellt wird. Das Queren der Fahrbahn wird nahezu überall möglich, unterstützt durch Fußgängerüberwege und durch signalisierte Furten im Knotenpunktsbereich. In der Brunnenstraße östlich des Breiten Hagens wird durch die Gestaltung des Straßenraumes das Queren selbstverständlich (shared space), wobei der Raum für den Kfz-Verkehr klar definiert ist.

Die Straßenraumgestaltung richtet sich an der bestehenden Bebauung aus, nicht an der verkehrsdynamischen Führung. Der Straßenraum für den Kfz-Verkehr wird auf das Minimum beschränkt, ohne dass dadurch die Leistungsfähigkeit leidet. Auf Abbiegespuren im Breiten Hagen wird zugunsten breiterer Gehbereiche verzichtet. Die Johann-Hefenträger-Straße soll zum Verkehrsberuhigten Bereich gewidmet werden.

Der Radverkehr wird weitgehend im Straßenraum geführt. Aus diesem Grund gilt für Breiter Hagen und Brunnenstraße / Brunnenallee Tempo 30. Im Abschnitt des Einbahnrichtungsverkehrs ist ein eigenständiger Radweg in Gegenrichtung vorgesehen.

Straßenraumgestaltung Brunnenstraße
Die Brunnenstraße soll zu einem durchgehenden urbanen Stadtraum gestaltet werden.
Durch eine ruhige und klare Gestaltung soll der öffentliche Raum eindeutig ablesbar sein. Alle Straßenflächen ordnen sich durch eine zurückhaltende Gestaltung dem Städtebau unter. Um den Straßenraum eine zeitgemäßes Ambiente zu geben ist es erforderlich Elemente mit einem überholten Design (z.B. Leuchten, Bänke) zu entfernen. Auch die Kugelahorne verstellen den Raum und verdunkeln die Erdgeschosszone. Es wird daher vorgeschlagen großkronige Hochstämme in weiten Abständen zu Begrünung des Stadtraumes zu pflanzen.

Bestimmende Elemente des Straßenraumes sind der Kurschattenbrunnen, der Treffpunkt mit Stadtbushaltestelle, die nachts durch gezielte Beleuchtung hervorgehoben werden.

Neuordnung der Vorzonen der nördlichen Gebäudezeile und Herausheben durch Gestaltung der Gebäudezugängen mit großzügigen Staudenbetten im Wechselflor und Sitzbänken.

Treppenzonen an der südlichen Gebäudezeile mit Umbau und Neugestaltung der Fassade gliedern den Stadtraum. Durch die großzügige Terrassierung der Gebäudevorzone entstehen Podest, die einen stufenlosen Zugang in die Geschäfte ermöglichen. Zugleich werden Sitzstufen ausgebildet, die in Kombination mit den Wasserelementen den Aufenthaltcharakter der Fußgängerzone stärken.

Wichtiges Element ist das Thema Wasser. Die hölzerne Wasserleitung des Mittelalters soll durch ein schmales Gerinne symbolisch dargestellt werden. Die Einspeisung des Wassers erfolgt durch drei hölzerne Rohren am Postplatz.
Im unteren Teil der Brunnenstraße wird das Gerinne durch beleuchtete Glaselemente im Bodenbelag wieder aufgenommen. Es wird vorgeschlagen das Element in dieser Form auch in der Brunnenallee fortzuführen.

Mobiliar
Wichtiges Anliegen des Entwurfes ist es das Mobiliar auf wenige Elemente im Stadtraum zu reduzieren und weitgehend auszuräumen. So sollten z.B. Vitrinen, Warenauslagen abgebaut werden, die Verkehrsschilder reduziert werden und durch ein strenges Reglement einzuschränken.
Ein durchgehendes Design der Beschilderung, der Bänke, Papierkörbe, Beleuchtung und Fahrradständer unterstreicht den Anspruch der Neugestaltung der Brunnenstraße.

Bodenbeläge und Material
Als Bodenbelag wird eine Kombination von Kleinsteinpflaster (passé oder Verlegung in Bögen) und Pflasterplatten vorgeschlagen. 1 Wahl wäre ein regionaler Naturstein.
Aus Kostengründen sollte eine Kombination von Naturstein als Kleinsteinpflaster und Betonstein als Plattenbelag in einem zurückhaltenden graurötlichen Farbton eingesetzt werden.

Beschilderungssystem

Als Beschilderung wird ein einfaches System aus schmalen Stelen vorgeschlagen. Hier können Wegweiser, Informationen zu den ansässigen Geschäften und zur Gastronomie aufgenommen werden.

Beleuchtungssystem

Fassadenabwicklung

Im Zuge der Neugestaltung der Fassaden ist auch dem Wunsch der Eigentümer entsprechend eine Überdachung möglich. Sie sollte allerdings als integrierter Gebäudebestandteil gesehen werden.

An der Ecke Eselspfad – Brunnenstraße bietet sich die Chance einer völligen Neugestaltung der Ecksituation- Vorgeschlagen wird ein gläserner Pavillon mit Cafenutzung in dem der Kleiderladen untergebracht werden kann. Dankbar ist auch eine Nutzung als Bistro.