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Offener Wettbewerb | 06/2010

Parklandschaft Tempelhof / Tempelhof Parkland

AIR SPACE ONE Tempelhof

AIR SPACE ONE Tempelhof

Teilnahme

HEINISCH Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

AIR SPACE ONE TEMPELHOF

Idee
Berlin Tempelhof, ein geschichtsträchtiges Flugfeld wird eines der größten urbanen Parks Europas. Der entstehende Park fungiert nicht nur als Erholungsraum und ‚Grüne Lunge‘ der Stadt, sondern durch seine enormen Ausmaße auch als Ort der Quartierserweiterungen Berlins.
Berlin Tempelhof besitzt das Potenzial zu einem Ort innerhalb der dichten Stadtlandschaft, in dem ein Natur- und Erlebnisraum der besonderen Art entsteht. Die Gestaltung des Geländes nutzt die einmaligen Gegebenheiten von Weite und Offenheit, die das Flugfeld bietet. Es entstehen für Berlin einzigartige Flächen und Räume die jedem Nutzer gerecht werden und zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten bieten.
Der Park ist thematisch in unterschiedliche Teilbereiche (Landschaften) gegliedert,die sich in fließenden Übergängen abwechseln, so kann man nun zwar nicht mehr
mit dem Flugzeug reisen, aber beim Erkunden des Parks die Luft der weiten Welt schnuppern.
Elliptische Wege erschließen den weiten Raum und dienen als Hauptwege der Orientierung.Durch gerade Stichwege sind diese mit den umliegenden Stadtteilen verbunden.Durch selbstbestimmte Erkundungen quer durch das Land spürt man die Freiheit mitten in der Stadt. Als futuristischer Park stehen alternative Energiekonzepte und Bewirtschaftungsformen im Fokus. Durch Nutzung der regenerativen Energien wird der Weg in die Zukunft gewiesen und kann weltweit Vorreiter sein.
Das Konzept des neuen Tempelhofer Feldes steht dafür, diesen als Grünraum stärker mit der steinernen Stadt verschmelzen zu lassen. Die Gestaltung orientiert sich dabei immer an geschichtlichen Anknüpfpunkten ohne die historischen Spuren zu verwischen.

shape
Seine Form entwickelt der neue Park aus geschichtlichen und aktuellen Gegebenheiten. Die Ellipsenform, die beim Bau des gewaltigen Flughafenterminals zugrunde lag, wird in ihrer Idee spielerisch verändert und neu interpretiert. Aus ihr erwächst das Zusammenspiel von Landschaft und städtischem Raum.
Mit der elliptischen Bewegung schiebt sich das Gelände aus der Mitte heraus und entwickelt sich zu einem Hang im südlichen Bereich des Parks. Dieses Prinzip wird durch den Verlauf der Hauptwege wieder aufgenommen, die den Park intern als
„Umlaufbahnen“ erschließen. Dichtes Grün umgibt den großen Raum und betont damit die Offenheit im zentralen Bereich. Bebauung und Grün durchsetzt sich in den Übergängen zu den Stadtquartieren, wobei sich die Landschaft zum Zentrum
hin öffnet.

Wall
Die Modellierung fasst das Gelände des Tempelhofer Feldes und gibt der Weitedes Raumes eine sichtbare Grenze. Die Erhöhung des Geländes zu den Auto- und Bahntrassen bietet einen wirkungsvollen Schallschutz, der dem Besucher des
Parks eine natürliche Ruhe in der Großstadt verschafft. Der Wall bietet durch seinen Überblick über das Parkgelände eine optimale Wohnlage für Berlin - Wohnen mit dem Blick auf Tempelhof. Wohnen im Grün in Berlins Mitte. Durch sein gestuftes Ansteigen vom Parkinneren aus bietet das Umfeld nicht nur die Gelegenheit zum
Wohnen, sondern auch für die Gastronomie oder den Tourismus. Große Terrassen laden zum Verweilen ein. Vom Wohnhaus mit Pool bis zur Einkaufsmeile bieten der Wall und seine Bebauung jedem Nutzer das richtige Angebot. Die neue Baustruktur ermöglicht sowohl einzigartiges Wohnen im Grünen als auch optimale Wohnlage für jeden Bewohner. Die Ausrichtung der Bebauung orientiert sich daher zum Park hin und reiht sich, sinnbildlich ehemaliger Flugzeuge, auf dem Tempelhofer Feld auf.
Die dichte Baustruktur löst sich vom stark bebauten Rand hin auf und ist in den angrenzenden Straßen gleichzeitig Lärmschutz und Übergang in die Stadtstruktur.
Da sich der Wall langsam entwickeln muss, bietet er für die IBA 2017 ein optimales Ideengelände für den Bau neuer innovativer Architektur. Der Wall unterstützt die Qualitäten des Wohnens im Grün aber nicht nur durch die erhöhte Wohnlage
und das gute Umfeld, er übernimmt weiterhin auch wichtige Aufgaben eines eigenständigen Stadtquartiers. Unterbaut mit Tiefgaragen, Unterirdischen Zugängen und technischen Räumen bzw. neuartigen Wärmespeichern ist der Wall auch ökologisch gesehen ein zukunftsorientiertes Bauwerk.

grüner Ring
Der Weite des offenen Parkraums steht ein dichter umlaufender Gehölzgürtel gegenüber. Mit diesem dichten Grünen Ring vermischen sich das Straßengrün und die angrenzende Erweiterungen der Stadtquartiere und bildet einen weichen Übergang zur umliegenden Stadt. In den äußeren Bereichen des Ringes befinden sich neue Kleingartensiedlungen und im Südosten erstreckt sich ein Sportband mit unterschiedlichen
Spielfeldern. Zum Inneren des Geländes löst sich der Gehölzgürtel
auf und gibt den Blick auf die Weite des Feldes frei. Nur noch einzelne Baumstreifen ziehen sich entlang der Umlaufbahnen und der Wege und eröffnen dem Betrachter immer andere Sichtbeziehungen und Motive.

Umlaufbahnen und Landschaftsbilder
Auf dem Grundmotiv der Ellipse durchschreitet der Spaziergänger auf grünen Laufstegen den Landschaftsraum des Parks. Seine Reise erinnert dabei an die ehemals wichtige Funktion des Flugfeldes – Reisen in die Welt. Auch auf dem neuen Gelände kann der Besucher eine ganz eigene Reise antreten. Dafür stehen ihm zahlreiche Rundwege zur Verfügung. Eine Haupterschließungsstraße im äußeren Bereich des Walls garantiert die motorisierte Anbindung an die Gebäude und Tiefgaragen von der rückwärtigen Seite. Im Inneren kann man dann auf kurzen oder langen Wegen immer wieder unterschiedlich den Park erleben oder Attraktionen wie den Aussichtsturm, die Flugschaukeln oder den Strand nutzen.
Landschaftsbilder unterschiedlichster globaler Graslandschaften von der Prärie bis zur Wiesenlandschaft entwickeln sich entlang der Wege und prägen unterschiedliche
Situationen. Geht, joggt, wandert, reitet oder skatet man die Wege auf den unterschiedlichen Ellipsen durch den Park, so durchreist man typische Offenlandschaften der Welt. Einzelne Stichwege ermöglichen es dabei den Park in jede angrenzende Richtung zu verlassen - oder man sucht sich seinen eigenen Weg durch das offene Gelände. Oft abseits der Wege kann man eine geschichtliche Reise unternehmen.
In den Feldern des Parks erinnern die technischen Einbauten, Gebäude und die Landebahnen noch heute an den ehemaligen Flugbetrieb und die Zeit der Luftbrücke.
Heide, Pampa, Prärie, Tundra, Wüste oder Blütenwiese laden zu zahlreichen Nutzungen ein. Ob Grillen in der picnic aerea, Sonnenbaden an den Sandstränden, Badevergnügen an den Seen oder Crossgolfen, die Graslandschaften bieten diverse
Möglichkeiten der Bespielbarkeit. Auch die Landebahnen sind frei nutzbar und bieten die einmalige Chance für Modellflugshows, Ballonflüge, Speedtennis,Schwarzlichtskaten, Radfahren, Joggen und weitere Sport- und Freizeitaktivitäten.
Die Graslandschaften bieten die optimalen Flächen für die geplante IGA 2017. Die Bepflanzung lässt sich leicht rückbauen oder ergänzen. Die unterschiedlichen Zonen
gewähren Raum für Ausstellungsmöglichkeiten und die umliegenden Landschaftsbilder geeignete Kulissen.

Flugfeld
Geschichtlich bedeutend und auch heute noch eine einzigartige Freifläche ist das Flugfeld vor dem Hauptgebäude. Ehemals Aufstellplatz für Flugzeuge bietet die Freifläche heute die Möglichkeit für zahlreiche Ausstellungen und Messen. Die Fläche wird dafür zum freien Feld hin begrenzt und erhält eine Fassung. Ein Rahmen als Holzsteg und einem davor befindlichen Beachbereich lädt zum Verweilen und Spielen ein. Ein Wasserbecken bildet den Übergang in die Graslandschaft und trennt die befestigte und frei erkundbare Fläche. Mit diesen Voraussetzungen erhält Berlin einen neuen Veranstaltungsort für Volksfeste und Open Airs. Eine Besonderheit sind die alten Flugzeugtypen (Ausstattung als Restaurants) welche sich entlang des Holzsteges anreihen und dem Besucher geschichtlichen und gastronomischen Anreiz des Verweilens verschaffen.

Ökologie und Pflege
Ein hoher ökologischer Anspruch und eine günstige Pflege sind heute wichtige Ziele.
Ökologisches Wohnen und die Nutzung von regenerativen Energien sind dabei nur zwei zu nennende Punkte. Der neu gestaltete Park schafft es, einen Schnitt zwischen moderner Landschaftsarchitektur, Energiewirtschaft und dazu abgestimmten Pflegemaßnahmen zu finden.Der Park leistet mit unterschiedlichsten baulichen Situationen seinen Teil zur Stromversorgung.
Die Landmarke, der Turm, dient nicht nur als Aussichtsplattform, sondern erfüllt eine doppelte Aufgabe. Als Aufwindkraftwerk leistet es einen Anteil zur Stromversorgung und speist die Wohn- und Parkbeleuchtung.
Die Regenwassersammelteiche besitzen wie schon der Turm eine doppelte Funktion.Die teils abgedichteten Teiche lassen das Wasser lange stehen und bieten entlang ihrer Ränder nicht nur Sandzonen für den Besucher, sondern auch Schilfgürtel
für Tiere. Das Regenwassermanagement des Parks erfüllt wie viele andere Bereiche mehrere Funktionen und leistet einen gestalterischen und ökologischen Beitrag für den Park von Morgen.
Erdwärmeversorgung und Solarzellen auf einem Lärmschutzwall entlang der Bahntrasse unterstützen die Energieversorgung der neuen Wohnquartiere und liefern zusätzlichen Strom. Spielerisch kann auch der Besucher die Gewinnung von Energie
erleben indem er die Flugschaukeln nutzt. Die Bewegung der Schaukeln erzeugt so viel Energie, dass je nach Intensität des Schaukelns optische Effekte die
Schaukeln inszenieren. Die Pflege des Parks ist ein weiterer Baustein im Energiepark. Typische Weidetiere der Graslandschaften können hier zur Pflege eingesetzt werden. Büffel, Islandschafe und Pferde, Heidschnucken, Kühe, Ziegen, Mufflon oder Esel beweiden die Felder auf natürliche Weise. Die zusätzlich anfallende Mahd und die Abfälle der Beweidung werden in einem Biomassekraftwerk in Energie umgesetzt.
Der ökologische Gedanke zieht sich durch den kompletten Park.
Der innere Parkbereich bleibt weitgehend erhalten. Die extensiv genutzten Bereiche mit Trockenrasen und der heimischen Flora bieten Zugvögeln weiterhin die Möglichkeiten zur Brut und Unterschlupf.

Landschaftsarchitekt:
Heinisch Landschaftsarchitekten, Thomas Heinisch, 99867 Gotha

Architekt:
AIG Gotha GmbH Architekten & Ingenieure, Henrik Meisel, 99867 Gotha
unter dem Energieturm

unter dem Energieturm

Strandbereich

Strandbereich