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Offener Wettbewerb | 11/2010

Landesgartenschau Öhringen 2016

2. Rundgang

HEINISCH Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

AIG Gotha GmbH

Architektur

Erläuterungstext

„Der Limes blüht auf“

Hofgarten

Ausstellungskonzept
Über den historischen Marktplatz und das Schloß betritt man den ersten von zwei eintrittspflichtigen Bereichen der Landesgartenschau. Vom Eingangsbereich des Schlosshofes schreitet man über die Treppen in den Hofgarten. Alternativ befindet sich ein
barrierefreier Eingang mit Rollstuhlverleih und angrenzenden Behindertenstellflächen
östlich des Schlosses. Schon von der Treppe aus ist das rote Band zu erkennen als eine der drei großen Achsen im Ausstellungsgelände. Der Blütenstreifen betont die Sichtachse und hebt die dahinterliegende Orangerie hervor. Entlang der Hauptwegeverbindungen führen Blütenstreifen mit Wechselfl or und unterschiedlichsten Staudenbändern den Besucher durch das Gelände. Das bestehende Wegesystem des Hofgartens wird „aufgeräumt“ und in Haupt- und Nebenwege gegliedert. Im westlichen Teil des Geländes wird der bestehende Spielbereich durch einfache Bodenmodellierungen und Attraktionen erweitert. Die zahlreichen historischen Bäume bilden eigene Räume im Park. Das Areal neben dem Spielplatz wird zum Ruhe- und Entspannungsbereich. Angrenzend steht die Parkmuschel, eine überdachte Bühne mit rund 600 Sitzmöglichkeiten. Gerahmt von alten Bäumen und mit der Ohrn im Hintergrund ist dies der perfekte Standort für Hofkonzerte oder Ansprachen. Im östlichen Teil trennen Sträucher den Park- und Straßenraum. Auf den Flächen um die Tanzlinde befinden sich Blumenschauen und Ausstellfl ächen. Entlang der Hauptwege erreicht man alle Ausstellflächen und für die Nachnutzung sind die Wege in West-Ost Richtung mit Anbindungen an die Hunnenstraße errichtet. In Nord-Süd-Richtung erhält der Besucher über Aussichtsbalkone Bezug zum Wasser. An den Enden der Hauptwegeachsen blickt man auf verschiedene Limeskunstobjekte, die im gesamten Ausstellungsgelände verteilt sind. Quert der Besucher die Ohrn Richtung Orangerie, gelangt er in den zweiten Teil des Hofgartens. Hier erlebt man Blumenausstellungen in der Orangerie, den Tiergarten sowie den Japanischen und den Klanggarten. Am neuen Vorplatz der Orangerie liegt einer der zwei Shuttle-Punkte im Hofgarten. Von denen aus hat man die Möglichkeit mit der Kutsche oder Kleinbussen den Ausstellungsteil der Cappel-Aue erreichen. Der zweite Shuttle-Punkt liegt am Behinderteneingang. Beide Abfahrten führen zu unterschiedlichen Ankunftsbereichen in der Cappel-Aue und ermöglichen so ein immer neues Erkunden der Landesgartenschau: Von der Orangerie über den Nußbaumweg bis zum südlichsten Ende der Cappel-Aue oder vom Eingangsbereich Hunnenstraße über den Pfaffenmühlenweg und die Hallerstraße zum Eingangsbereich am Reiterstüble Cappel. Der Shuttleverkehr könnte dabei je nach Bedarf über Kleinbusse oder Kutschverkehr erfolgen. Gut zu Fuß durchquert man die Unterführung in den Cappelrain. Während der Landesgartenschau setzt hier eine Lichtinstallation den Fluss und die Brücke in Szene.

Dauernutzungskonzept
Für die Dauernutzung der Anlage bleiben die Wegeverbindungen der Landesgartenschau
vollständig erhalten. Die wichtigen Wegeanschlüsse an die Hunnenstraße werden
für Fußgänger und Radfahrer mit Überwegen ergänzt und ermöglichen so neben
der Unterführung einen einfachen Anschluss zum Sportplatz und dem Cappelrain. Das
Orangeriegebäude kann auch in der Nachnutzung der Landesgartenschau weiter für
öffentliche Ausstellungen oder Einrichtungen zur Verfügung stehen. Die Blumenbänder
entlang der Wege sowie die Stauden und Gräser entlang des Wassers können weiterhin
bestehen bleiben oder für die einfachere Pfl ege verkleinert werden oder einfach "verwildern“.

Cappelrain

Ausstellungskonzept
Der Bereich des Cappelrains ist der fußläufi ge Übergang zum zweiten Ausstellbereichder
Cappelaue. Die Straße ‚Am Cappelrain‘ wird zur Hauptwegeverbindung der Teilbereiche.
Am Eingangsbereich zum Hofgarten entstehen zwischen dem Weg zur Unterführung
und ‚Am Cappelrain‘ neue Schrebergärten. Während der Landesgartenschau
beschäftigen sich die Gärten mit dem Thema: ökologisches Schrebern. Von der Straße
aus erhält man zu den Gärten nur einzelne Sichtfenster mit Blicken in die Gärten. Am
Uferbereich führt ein Steg entlang der Gärten und lässt während der Landesgartenschau
alle Einblicke offen. Kurz nach dem Ausgang und gegenüber dem Otto-Meister Stadion
erhält der Besucher die Möglichkeit die Ohrn auf abenteuerliche Weise zu queren und
sie von der Nordseite aus zu entdecken. Über einen Erlebnispfad entlang des Sportgeländes können sich Kinder und Erwachsene von Trittstein zu Trittstein bewegen. Auf der Brücke zum Freibad besteht wieder die Möglichkeit die Uferseite zu wechseln und die neue Sommerhalle zu betreten. Die ovale Halle in Leichtbauweise bietet während der Ausstellung Informationsstände sowie gastronomische Nutzungen und Sanitäranlagen.
Angrenzend befindet sich der Jugendspielbereich mit Skaterpark, Mountainbikestrecke
und Bolzplatz. Heckenblöcke trennen die unterschiedlichen Bereiche und geben den
Jugendlichen auch in der Nachnutzung noch private Räume. Folgt man dem Weg weiter
Richtung Cappel-Aue durchquert man den Stangentunnel. Farbige Torbögen fädeln die
Baumkronen zusammen und machen den Besucher darauf aufmerksam, dass er in Kürze
den zweiten großen Abschnitt der Landesgarten erreicht. Ein Balkon entlang des Weges
bietet noch einmal die Möglichkeit sich auszuruhen und die gegenüberliegenden Beachvolleyballfelder zu beobachten. Im Anschluss hat man wieder die Wahl abenteuerlich die Uferseite zu wechseln. Folgt man dem Hauptweg, gelangt man zum Eingangsbereich der Cappel-Aue.

Dauernutzungskonzept
Der Cappelrain ist auch nach der Landesgartenschau eine wichtige Wegeverbindung der
Stadt. Als Hauptradweg, Anliegerstraße und Gehweg wird die Straße gut frequentiert.
Bis zur Sommerhalle bekommt der Weg daher seitlich überfahrbare Asphaltstreifen, die
die Erreichbarkeit der Häuser und der Sommerhalle gewährleisten. Die Halle, welche im
Sommer zu Veranstaltungszwecken und im Winter als Eisbahn genutzt werden soll, wird
von einem dichten Gürtel aus Bäumen und Sträuchern abgegrenzt. Zusammen mit dem
Freibad, der Sportanlage und dem Jugendspielbereich bildet die Halle einen Knotenpunkt
für Veranstaltungen, der ideal für Sport- und Freizeitevents geeignet ist. Der Uferbereich
der Ohrn wird für die Erlebnispfade neu bepfl anzt und in Teilbereichen nachmodelliert
ohne dabei den Hochwasserschutzbestimmungen zu widersprechen. Sitzstufen
ermöglichen die Zugänglichkeit zum Wasser und laden zum Verweilen ein. Die Uferzone
wird renaturiert und im Flussverlauf entstehen neue Aufenthaltsbereiche und Brutbereiche
für Vögel.

Cappel-Aue

Ausstellungskonzept
Betritt man die Cappel-Aue, so trifft man direkt auf den Limes, der zweiten großen Achse.
Die historische Fährte des Walls blüht auf und wird wieder neu erlebbar. Die einstige
Wallanlage wird durch einen Informationsweg in neues Licht gerückt. Über große Holzund
Steinplatten -ganz im Stil der Römer- kann der Besucher den Weg der Wallanlage
beschreiten. Kinder können von Holzplatte zu Holzplatte springen und über einzelne
gravierte Metallplatten die Geschichte des Walls spielerisch erlernen. Ein breiter leicht
erhöhter Schotterstreifen, in dem das Holzpfl aster liegt, verdeutlicht dabei die Ausmaße
der damaligen Grenzanlage. Der Limes wird dabei mit maximal 30 cm überbaut und
erhöht. Das Schutzgut bleibt erhalten. Bewegt man sich entlang des Limes nach Süden
den Hang hinauf, kann man den kompletten Grenzstreifen von der Limesplattform
aus überblicken. Während der Landesgartenschau können Kinder auch den Blick von
zwei Baumhausaussichtsplattformen genießen. Richtung Norden über den Fluss und
außerhalb des Schutzstreifens des Limes führt eine Seilbahn von einem verkleinerten
Wachturmnachbau aus über die Ohrn. Erreicht man das entgegengesetzte Ende des
Limesweges, erhält man einen Überblick über die Landschaft und erlebt die Weite der
zwei Auenbereiche über die Hallerstraße hinweg. In den Obstterrassen kann der Besucher pausieren. Über den Weg oder durch die Terrassen vorbei an einem kleinen Pavillon stößt man schließlich wieder auf den Hauptweg den ‚Cappler Fußweg‘. Der große Wiesenbereich vor der Hauptbühne bietet genügend Fläche für Großveranstaltungen.
Der Bühnenbereich liegt dabei außerhalb der Hochwassergrenze und erhält eine grüne
Kulisse durch einen dichten Baumgürtel entlang der Ohrn. Entlang des Ströllerbachs
gelangt man zu den Weinterrassen. Quert man die Hauptstraße durch die Unterführung,
bleibt dem Besucher die Wahl dem Weg zu folgen oder die Weinterrassen zu durchlaufen, um die am Ende befi ndliche Weinschenke zu erreichen.
Im nordöstlichen Teil der Cappel-Aue befi ndet sich auch der zweite Haupteingang der
Landesgartenschau mit Anschluss an einen temporären Parkplatz und die S-Bahnhaltestelle. Im Eingangsbereich und frei für alle zugänglich befi ndet sich der Marktbereich auf den angelegten Terrassen. Im Hofgut angelangt vermag man zwischen dem historischen Baumbestand das restaurierte Gut bestaunen. In den einzelnen ruhigen Bereich der Anlage entdeckt der Besucher die ehemaligen Wegeverbindungen und die Gartenstrukturen des restaurierten
Bereichs. In Richtung der Weinberge verlässt man den Garten wieder und erlebt den
Blick über die gesamte Aue. Ein Kunstobjekt ist der Beginn der dritten großen Achse.
Eine Landmarke -die Limesbrücke-, die für Autofahrer das neue Eingangstor zur Stadt
bildet, ist ein Wiedererkennungswert für ganz Öhringen. Die Brücke weitet sich zum
Ende und bietet dem Besucher einen Balkon mit weitem Blick über den Parkraum. Den
Hauptwegen folgend kann man nun Richtung Cappel die Themengärtenbereiche, die
Hausgärten und Gärten der Partnerstädte und ökologische Gärten erleben. Schließlich
gelangt man in einen kleinen Auenwald, in dem sich auch der Römerspielplatz mit
Baumhäusern und Klettermöglichkeiten befi ndet. Zum Abschluss entlang des ‚Cappeller
Fußweg’ erlebt man das Labyrinth und den Felsenkeller. Rückwärtig ist kurzer Hand der
Ausgang am Reiterstüble Cappel und damit den Shuttleservice zur Innenstadt, die SBahn
Haltestelle oder den Parkplatz zu erreichen.

Dauernutzungskonzept
Die Wege und Anbindungen des Geländes werden auch in der Nachnutzung erhalten
bleiben und so entstehen für den Rückbau der Landesgartenschau nur wenig Kosten.
Die Terrassen im Haupteingangsbereich Cappel-Aue und die angelegten Straßen werden
zu einem neuen Wohnviertel entwickelt. Da hierfür im Vorfeld der Landesgartenschau
schon alle wichtigen Infrastrukturen gelegt wurden, kann die Fläche direkt für
die Wohnbebauung frei gegeben werden. Der Bereich der Weinterrassen bleibt erhalten.
Das Gebäude der Weinschenke kann auch im Nachhinein weiter genutzt werden
und bietet ein interessantes Ausfl ugsziel. Im Flussbereich bieten Blütenwiesen Naherholungsqualitäten.
Die Fußgängerbrücke schafft auch weiterhin eine wichtige und interessante
Verbindung im neu entstandenen Parkbereich und ist identitätsbildend für
Öhringen. Nördlich der Hauptstraße trennt die Achse ebenso sinnvoll die Anlage zur
Dauernutzung und den privat genutzten Bereich um das Hofgut. Letztendlich kann auch
der Limeserlebnispfad im Bestand erhalten bleiben und weiterhin als Denkmalfunktion
und Attraktion genutzt werden.
Ausstellungskonzept

Ausstellungskonzept

Dauernutzungskonzept

Dauernutzungskonzept