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Offener Wettbewerb | 12/2010

Erneuerungsmaßnahme Eisenbahnstraße

Idee

Idee

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

hinrichsmeyer + partner architekten

Architektur

IGV GmbH & Co. KG

Verkehrsplanung

Christiane Hinrichsmeyer Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Idee – Stadtökologie
Fellbach hat sich von einem beschaulichen Weingärtnerdorf nicht zuletzt durch die Eisenbahn zu einer modernen, lebendigen Stadt entwickelt.
Die Kernstadt und ihre Teilorte sind heute noch in einen von Landwirtschaft, Großgärtnereien und Weinbau geprägten Landschaftsraum eingebettet.
Die Kernstadt selbst ist gut durchgrünt, besitzt aber außer dem Bereich um Lutherkirche und Schwabenlandhalle keine nennenswerten, innerstädtischen Parks oder Grünflächen.

Übergeordnete Idee ist daher die Schaffung eines städtischen Grünraums, der das intensive Wachstum der Stadt ökologisch ausgleicht und die notwendige Balance zwischen Siedlung und Freiraum herstellt.

Dieser Grünraum könnte nördlich der Bahn zwischen den Dienstleistungs- und Gewerbezentren fortgesetzt werden. Dadurch wäre eine grüne Verbindung zum Teilort Schmiden hergestellt.

Städtebau
Die intakte Quartiersstruktur der Fellbacher Kernstadt wird aufgegriffen und mit neuen Haus- und Straßenfluchten fortgeführt.
Die Eisenbahnstrasse wird dafür ebenfalls in der Flucht nach Norden verlegt und mündet zukünftig in den oberen Bereich des neu geschaffenen Platzraumes, der mit dem Mobilitätszentrum seinen signifikanten und dominanten Abschluss erhält.
Westlich des Parks mit seinen öffentlichen Gebäuden Kunsthaus und „Haus am Park“ findet die Stadterweiterung zunächst ihren baulichen Abschluss mit 3 „Parkside“ Wohnbauten und einem Dienstleistungsgebäude.
Nach Verlagerung der störenden Gewerbebauten kann die Wohnstadt mit Bauten für Wohnen und Arbeiten langfristig nach Westen abgeschlossen werden.

Stadtaspekt
Die Stadt soll auch von Norden, als auch von der Bahn aus , positiv erlebt werden können.
Hinter dem Grünzug als Puffer, entlang der Bahnlinie , sind neue und bestehende Bauten mit Hochpunkten auszumachen.
Der Grünzug ist am Schnittpunkt mit dem Grünraum unterbrochen - somit ist das Kunsthaus voll sichtbar und freigestellt.

Grünkonzept
Der neue Stadtpark fungiert als grünes Quartier. In ihn eingestellt wird das neue Kunsthaus , welches den Park mit Skulpturen zum Kunstraum erhebt.
Jenseits der Bahnlinie mutiert der Grünraum in seiner Gestaltung zum artifiziellen Feld durch Thematisierung der Landschaftsstruktur und seiner wechselnden Farbigkeit.
Gekreuzt wird diese Grünzone durch den neu angelegten funktionellen Grünzug entlang der Bahn mit Parken unter Bäumen, Biergarten und im Kreuzungsbereich den begrünten Rampen zur neuen Unterführung.

Das Konzept der grünen Quartiere kann über die gesamte Stadt weiterentwickelt werden. So wäre beispielsweise der große Parkplatz an der Bahnhofstrasse umzuwandeln in einen Park mit Parkhaus.

Verkehr
Das vorhandene Verkehrssystem wird analog der Quartiersbildung fortgeführt und verbessert.
Die westliche Auberlenstrasse soll nach Auslagerung des unmaßstäblichen Gewerbebaus in seiner Flucht fortgeführt werden um dadurch eine bessere Grundstücksbildung nördlich der Wohnhochhäuser zu ermöglichen.
Mit einem zweiten, korrespondierenden Kreisverkehr und einer separaten Busspur wird der Kreuzungsbereich der Bahnhofstrasse vor der Bahnunterführung deutlich verbessert.

Der LKW Verkehr sollte bis auf den Zielverkehr aus dem Planungsbereich verbannt werden durch Ausweisung einer geeigneten Wendefläche im Westen.

Bauabschnitte
Der gesamte Planungsbereich kann in drei Entwicklungsstufen beginnend von Ost nach West kurz - , mittel - und langfristig realisiert werden.
Stufe 2 stellt dabei einen städtebaulich geeigneten Zwischenschritt dar.

Neue Wohnformen – Dienstleistungen für den Mensch
Mit dem Generationenhaus an der Eisenbahnstrasse werden in Bahnhofsnähe Dienstleistungen für Jung und Alt angeboten, die die wünschenswerte Flexibilität sowohl für berufstätige Eltern durch Kinderbetreuung als auch die Angebote und Dienste für ältere und alleinstehende Menschen darstellen.
Das Generationenhaus trägt somit zur Belebung des neuen Platzes bei, es profitiert gleichzeitig aber auch von der Nähe zu Park , Kunsthaus und Bahn.
Neben Betreuung und Pflege werden auch neue Wohnformen für Wohngemeinschaften oder flexiblen Wohngruppen angeboten, die der soziologischen Gesellschaftsentwicklung Rechnung tragen. (z.B. SeniorenWG)

Die Baugemeinschaftshäuser in der Eppingerstrasse sollen die Bildung günstigen Wohneigentums durch Selbstorganisation und Selbstverwaltung ohne Bauträger und Hausverwaltung ermöglichen.
Verschiedenste Wohnungsgrössen und Typen sind denkbar, die sowohl horizontal als auch vertikal entwickelt werden können. Gemeinschaftsbereiche sind im Erdgeschoss innen und aussen angeboten.

Mobilitätszentrum
Das Zentrum unterstützt und fördert die Entwicklung zur elektromobilen Gesellschaft und liegt daher auch sinnfälligerweise und signifikant direkt an der Bahn. Angeboten werden neben Fahrradparkhaus mit Laden auch der Verleih von E-bike und E-car.
Durch entsprechende Subvention könnten Bus und E-Verleih günstigst oder kostenlos angeboten werden, um damit den Umstieg vom schadstoffreichen Verbrennungsmotor auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu befördern.

Kunstraum Fellbach
Die beachtliche Tradition und das Engagement der Stadt in Sachen Kunst soll mit dem Kunsthaus , dem Skulpturenpark und dem artifiziellen Feld analog der Stadtentwicklung weitergeführt und erlebbar gemacht werden.
Bei der intensiven Stadtentwicklung mit entsprechender Dichte befördern kulturelle Projekte und Freiräume die wünschenswerte Identität und Liebe der Bürger zu ihrer Stadt mit ihren dazugehörigen Freiräumen.

Fazit
Die Nähe und Interaktion von Mobilitätszentrum , Generationenhaus, Kunsthaus sowie „Haus am Park“ soll katalysierend und euphorisierend wirken.
Erläuterungen Grünstruktur

Erläuterungen Grünstruktur

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Erläuterungen

Erläuterungen

Modell

Modell