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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2011

Zentralstandort für die Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" [HfS]

Anerkennung

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Architektur

schlaich bergermann partner - sbp SE

Tragwerksplanung

ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext


Die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ soll einen zentralen Standort erhalten, an dem die bisher über das Stadtgebiet verteilten Institute (mit Ausnahme der Studiobühne „bat“) gebündelt werden. Dazu wird das ehemalige Werkstattgebäude der Stiftung Oper in Berlin umgenutzt, saniert und behutsam erweitert.

Adressbildung | Haupteingang
Die besondere städtebauliche Situation der Hochschule, im “Hinterhof“ einer typischen Berliner Blockstruktur, bedarf einer starken Inszenierung der Eingangssituation und einer Auffindbarkeit, die der Bedeutung der Hochschule gerecht wird.
Mittels eines repräsentativen Neubaus wird ein markantes Gesicht zur Zinnowitzerstraße geschaffen, das eine eindeutige Adresse bildet und den neuen Haupteingang beinhaltet.
Es entsteht ein urbaner Vorplatz, der sich zwischen Theaterfoyer (im Bestand) und Hochschulfoyer (im Neubau) aufspannt. Theatergäste, Studenten und Dozenten beleben den neu geschaffenen Raum.

Die neue zentrale Erschließung der Hochschule erfolgt mittels Freitreppe und Aufzügen in der gläsernen Fuge zwischen Alt- und Neubau. Diese Fuge mit erdgeschossigem Hochschulfoyer wird zum zentralen Verbindungselement und Kommunikationsraum.

Äußere Erscheinung | Fassade
Das zentrale Fassadenthema entwickelt sich aus der Welt der Schauspielkunst und versteht sich als Abstraktion eines gerafften Vorhangs.
In Form von vertikalen Alulamellen, deren Abstand sich je nach dahinter liegenden Funktionen öffnet und schließt wie ein Vorhang, dadurch Einblicke eröffnet und wieder verschließt, werden Neubau und Bestand zu einer Gesamtkomposition vereint.

Funktionalität
Der adressbildende Neubau umfasst die öffentlicheren Funktionen der Hochschule wie Mensa, Bibliothek, Studienverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Haushaltsreferat.
Die zahlreichen Studienbewerber und Gäste erhalten dadurch einen zentralen und markanten Anlaufpunkt außerhalb der hochschulinternen Funktionsbereiche.
Die Mensa ist nach Süden zum Vorplatz ausgerichtet und wird diesen zusätzlich beleben.

Theaterfoyer und Hochschulfoyer sind separat zu nutzende Einheiten, die vom urbanen Vorplatz aus ebenerdig erschlossen werden. Das Theaterfoyer bildet zusammen mit der Studiobühne II einen autarken Bereich, der losgelöst von der Hochschule betrieben werden kann. Die Studiobühnen II und III sind im südlichen Erdgeschoss des Bestandes angeordnet.
Das Bestandsgebäude ist in Funktionsstreifen gegliedert. Werkstätten und Fundusbereiche bilden eine Einheit und sind den Studiobühnen direkt zugeordnet. Kurze und klare Wege ermöglichen einen reibungslosen Ablauf. Die Anlieferung erfolgt im rückwärtigen Bereich direkt an den Werkstätten.

Wirtschaftlichkeit/Kosten
Der Bestand bleibt weitestgehend unangetastet - außer den nötigen Rück- und Neubaumaßnahmen zum Unterbringen der Studiobühnen innerhalb des Gebäudes.
Die neuen Räume werden auf die bestehende Struktur hin ausgerichtet und mittels durchlaufender Flure klar strukturiert.
Die bestehende Dachkonstruktion wird von unten mit einer Vorsatzdecke verblendet. Die Flure und die mittig liegenden Räume erhalten Oberlichter, die das durch die Sheds einfallende Tageslicht erlebbar machen.

Die Bestandstreppenhäuser werden saniert und zur Entfluchtung von Neubau und Bestand herangezogen und lediglich um ein Treppenhaus an der Westfassade ergänzt.
Der Neubau kommt ohne zusätzliche Kerne und Fluchttreppen aus und kann daher besonders effizient genutzt werden.
Auf eine kostenintensive Unterkellerung des Neubaus wird verzichtet. Teile des Bestandskellers stehen als Ausbaureserve sowie für optionale Unterbühnen zur Verfügung.

Barrierefreiheit
Durch die Anhebung des Vorplatzes auf das Erdgeschossniveau können Neubau und Bestand zukünftig ebenerdig erschlossen werden.
Die einzelnen Geschosse sind schwellenlos und über 2 zusätzliche Fahrstühle im neuen kommunikativen Hochschulfoyer miteinander verknüpft.

Freianlagen
Die prägnante Adressbildung zur Zinnowitzer Straße ist ein wesentlicher Bestandteil des Entwurfes. Entsprechend der Signalwirkung des hochbaulichen Anbaus werden die Freianlagen in markanter Linearität in Richtung Zinnowitzer Strasse angeordnet.
Die zusammenhängende Formensprache der linear angeordneten Freiraumelemente, sowie die eindeutige Ausrichtung in Richtung Gebäude fördern die Identifikation und schaffen eine wieder erkennbare Adresse.