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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2012

"Galileum Solingen" – Planetarium mit angeschlossener Sternwarte in einem Kugelgasbehälter

Osten

Osten

Teilnahme

Rene van Zuuk Architects

Architektur

Erläuterungstext

Die Gemeinde Solingen hatte, zusammen mit dem Verband der bergischen Industriekultur den Wettbewerb für die Umnutzung des ehemaligen Kugelgasbehälters in ein Galileum mit Sternenwarte europaweit ausgeschrieben. Unter 170 Architekturbüros qualifizierten sich 15 für die Teilnahme am Wettbewerb zusammen mit 10 im vorraus gesetzten Teilnehmern. Der industrielle Charakter und historische Kontext, erlauben dem Projekt sich in die Angebote der regionalen Industriekultur einzureihen.

Das Gelände befindet sich am Rande einer Wohnsiedlung, in Nähe des Solingener Bahnhofs, von dem der obere Teil der Gaskugel zu sehen ist. Diese besitzt einen Durchmesser von 26 Metern und wird von Stützen getragen. Das begehbare Fundament unterhalb des Gasbehälters ragt etwas aus dem Untergrund heraus. Es besteht aus einem 18 Metern breitem und 3 Metern hohem Elfeck.

Das ursprüngliche Design ist pragmatisch und auf Effiziens ausgelegt. Die mobile Treppe auf der Außenhaut des Behälters ist durch die gleiche Funktionalität erschaffen. Das effiziente Design des Gasbehälters soll die Transformation in den neuen Nutzungstyp überdauern, so dass wieder ein auf Effizienz ausgelegtes Gebäude entsteht.

Die Sternenwarte wird auf dem Dach platziert, das Planetarium sowie Ausstellungsflächen finden ausreichend Platz innerhalb der Kugel. Seminarräume und andere Funktionen werden entlang des Fundamentes im Untergrund untergebracht und durch begrünte Innenhöfe belichtet.

Die Flächen um das Fundament werden mit dem anfallenden Bodenaushub soweit aufgefüllt, bis es nicht mehr zu sehen ist und die Räumlichkeiten sowie der Zugangsweg langsam im Erdreich zu versinken scheinen. Die Kugel auf Stützen steht jetzt auf einem kleinen Hügel und erhält somit ihr eigenes Podium.

Die Kugel wird mit insgesamt vier Etagen ausgefüllt. Ein Luftraum verbindet die Etagen visuell miteinander und gibt dem Besucher die Möglichkeit einen Blick durch das gesamte Gebäude zu werfen.

Die Erschließung des Gebäudes verläuft spiralförmig über die Ausstellungsflächen und Treppen, die der Form der Kugel folgen.
Die Sternwarte ist die Endstation der planetarischen Route durch das Gebäude. Sie ist so platziert, dass eine ungehinderte Sicht nach Süden, Westen und Osten möglich ist.

Nach dem Besuch der Sternenwarte gelangen die Besucher zum Aufzug, der einen schnellen Rückweg ermöglicht. Auf diese Weise zirkulieren die Besucherströme durch das Gebäude ohne sich gegenseitig zu stören. Auf der Spitze der Sternenwarte befindet sich ein Laser, der bei bedecktem Himmel einen Lichtstrahl zum Himmel schickt.
Durch die neuen Plattformen innerhalb des Gasbehälters wird sich das Gewicht mindestens verdoppeln. Dies bedeutet, dass eine zusätzliche Konstruktion benötigt wird. Eine auf der Außenhaut der Kugel liegende Skelettkonstruktion, ein sogenanntes Exo-Skelett, wird zusammen mit einem großen, strukturellen Stahlrohr, in dem der Fahrstuhl untergebracht ist, diese Aufgabe übernehmen.