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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2011

Ortserweiterung Kirchheim b. München

Engere Wahl

ATELIER 30 Architekten GmbH

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Brinckemper & Bosch GmbH

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag liefert mit der Arrondierung des Lindenviertels im Osten und der Vogelsiedlung im Norden einen sehr klaren städtebaulichen Ansatz in Form von 2 rechteckigen Quartieren. Dieser formale Ansatz stößt jedoch vor allem an der nord-östlichen Ecke der Arrondierung aus städtebaulicher und schallschutztechnischer Sicht deutlich an seine Grenzen. Die Siedlungsgrenzen werden klar ablesbar ausgebildet. Die südost-ausgerichteten Baukörper mit ihren unterschiedlich verdichteten Wohnformen bieten eine flexible Grundstruktur in den Quartieren. Durch die parallele Ausrichtung der Ge-bäudezeilen entstehen jedoch wenig ansprechende, monotone Freiräume innerhalb der Quartiere und ein hoher Erschlie-ßungsaufwand. Der vorgeschlagene zum Ortsrand giebelständige Geschosswohnungsbau an der östlichen Gemeinde-grenze wird kritisch gesehen. Die Quartiersparks gliedern die neuen Wohnquartiere in überschaubare Einheiten und bieten den Bewohnern ein gutes Angebot an Spiel- und Aufenthaltsflächen. Jedoch erscheint die Zuordnung der Quartierparks zu den Geschosswohnungs-bauten nicht hinreichend gegeben. Der zentrale Ortspark stellt das identitätsstiftende Element des neuen Quartiers dar. Die baumbestandene Wiesenfläche schafft eine abwechslungsreiche Raumabfolge, bietet allerdings nur wenige attraktive Freiraumangebote. Die verkehrs-technische Anbindung der westlich und südlich angrenzenden Quartiere macht eine Durchschneidung der zentralen Grün-verbindung an zwei Stellen erforderlich. Die Zusammenführung der Grünflächen nördlich und südlich der Staatsstraße ist nur ansatzweise gelöst. Die vorgeschlagene Straßenfortführung der Ludwigstraße nach Norden Richtung Kirchheim er-scheint in der dargestellten, S-kurvenartigen Ausprägung problematisch. Am östlichen Rand des Ortsparks werden die öffentlichen Einrichtungen bandartig angeordnet. Die Präsenz des Rathau-ses als Auftakt des Quartiers sollte jedoch deutlicher herausgearbeitet werden. Die Situierung der Nahversorgungseinrich-tung nördlich der Staatstraße ist nicht zielführend. Die Bruttogeschoßfläche und die Zahl der Einwohner liegen deutlich über den geforderten Kennwerten. Der Anteil an Er-schließungsflächen ist vergleichsweise hoch. Die bestehende Netzstruktur wird ergänzt und ausgebaut. Die ortsnahe Osttangente, die im Norden in die Heimstettner Straße mündet, erschließt die Quartiere am Lindenviertel. Die geplante Querung der Staatsstraße in Verlängerung der Ludwigstraße wird in ihrem Verlauf als problematisch angesehen; die ortsinternen Wege hingegen verkürzen sich. Die Öff-nung der Heimstettner Straße zur M1 führt zu Verkehrsverlagerungen. Die öffentlichen Einrichtungen hängen an einer „Sackgasse“. Das Potenzial zur Versorgung durch die Nahwärme ist trotz des geringen Anteils an Geschosswohnungsbau gut. Bei den Reihenhäusern ist eine verlustarme Leitungsdurchführung möglich. Durch die einseitige Erschließung erhöht sich der Auf-wand der Leitungsführung. Die Gebäude sind überwiegend nach Süd-Ost orientiert. Positiv ist insbesondere die Baukör-perausbildung entsprechend der Orientierung.