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Einladungswettbewerb | 06/2011

Neuordnung des ehemaligen BRK-Geländes Bad Abbach

Anerkennung

zillerplus Architekten und Stadtplaner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Oikos Abbach

Es gibt Orte, die uns vertraut sind, die wir z.b. schon als Kinder kannten und Traditionen verkörpern. Dann gibt es Orte der Reflektion, kreativ entwickelte und zukunftsorientierte Orte, die ein Signal von Neuem geben. Wenn wir beides kombinieren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, das die Orte angenommen werden. Mit anderen Worten: Tradition Bewahren ist gut, wenn dies mit neuen Ideen umgesetzt wird.

Ausgangslage und Chance
Die Situation ist exemplarisch: innerstädtische, öffentliche (Klinik) Flächen werden frei, da die Nutzunge nicht mehr zeitgemäß sind oder von den Gemeinden nicht weiter finanziert werden können.
Die Situation bietet jedoch die einmalige Chance, mit der Konversion der Flächen in innerstädtische Wohnquartiere die Bedürfnisse der Menschen zu verwirklichen und die demografischen Herausforderungen zu lösen.

Der Entwurf stellt sich der Frage, wie Bad Abbach auf der Höhe der Zeit, sein kann ohne die eigenen Wurzeln zu verlieren. Oikos Abbach: eine Mischung von Wohn- und Lebensformen kombiniert mit Gärten: eine urbane Selbstversorgung als soziale Strategie.
Die Sehnsucht nach einem „geerdeten“ Wohnen, nahe der Scholle, ruhig aber gut erschlossen und mit bester Infrastruktur und guter nachbarschaftlicher Mischung (Mischung alt und Jung, Single und Familien, Kinderbetreuung, Generationenwohnen, Bewohnertreff und Sozialstation, Altenservicezentrum, betreutes Wohnen, Baugemeinschaften) ist baubar.
Das grüne Wohnen in der urbanen Mitte wertet den Bestand Bad Abbachs auf und eröffnet weitere Entwicklungschancen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die grüne Mitte des Quartiers bildet der Kurweg mit Wasserlauf der aus der historischen Situation
übernommen wurde und dem Areal durch diese Struktur ein starkes Rückgrat gibt.
Als Auftakt in die Altstadt schlägt der Verfasser einen großzügigen verkehrsberuhigten Platz vor, in
dessen Mitte eine „offene Markthalle“ entstehen soll.
Die Kaiser-Karl-V-Allee wird durch eine 75 m lange Gebäudezeile mit gemischten Wohnformen und
Orthopädiezentrum städtebaulich gut gefasst. Die Dachformen dieses Gebäudes sowie die der
Markthalle sind jedoch eigenwillig.
Die Wohngebäude an der Kochstraße haben einen hohen Gartenanteil, dadurch gute Wohnqualität und
nehmen in ihrer Größe und Ausrichtung Bezug auf die bestehende giebelständige Baustruktur.
Problematisch ist die Ausbildung der Kochstrasse zur Sackgasse, die dort in einer TG-Zufahrt endet.
Die fußläufige Erschließung über die Grüne Mitte zum südlich gelegen Kurpark und die
Querverbindung vom Donautor zum Schlosspark ist gut gelöst.
Die geforderten Nutzungen sind in der Planung berücksichtigt. Die Idee des offenen Marktes ist positiv
hervorzuheben.
Die vorgeschlagene Planung ist gut realisierbar in Bauabschnitten mit generationsübergreifendem
Wohnen, „Gartenwohnen“, Läden und Orthopädiezentrum. Die Notwendigkeit einer Kindertagesstätte
im Quartier ist vermutlich nicht gegeben.
Für die Markthalle ist zu hoffen, dass es einen Investor gibt.