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Offener Wettbewerb | 06/2011

Entwurf einer Straßenbrücke nach ganzheitlichen Wertungskriterien

Visualisierung

Visualisierung

3. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

Ingenieurbüro Grassl GmbH

Bauingenieurwesen

Dr. H. M. Schober GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

„Weißes Band in Grüner Umgebung“
Die Bauwerkskonzeption legt großes Gewicht auf die Optimierung der Herstellungs-, Erhaltungs- und Erneuerungskosten. Ein ausgewogenes Verhältnis von Transparenz und Herstellungskosten wird durch die Wahl der Bauweisen bzw. Materialien erzielt.
Mit einem Spannbetonüberbau als zweistegiger Plattenbalken in den Vorlandbereichen erfolgt eine Optimierung der Ökonomie und des Klimaschutzes in diesen Bereichen.
Im Bereich der Hauptöffnung und der angrenzenden Randfelder kommt ein Stahlverbundhohlkasten zur Ausführung. Damit wird den Ansprüchen an die Gestaltung und Minimierung der Barrierewirkung Rechnung getragen.
Eine Optimierung der Erhaltungskosten, bestehend aus Unterhaltungs- und Instandsetzungskosten, wird durch die uneingeschränkt gute Zugänglichkeit aller Bauteile und durch weitestgehenden Verzicht auf Verschleißteile erreicht.
Innovationen
•Durch die Wahl einer Hybridbauweise für den Überbau erfolgt eine optimierte Umsetzung der Randbedingungen und Reduzierung der Barrierewirkung für die Nutzer
•Minimierung der Barrierewirkung für die Fauna durch Schaffung von ausreichend feuchten Untergründen unterhalb der Brücke durch eine Geländeabsenkung.
•Auf Grund der sinnvollen Umgestaltung des Baufeldes mit abgestuften Mulden zur Feuchthaltung der überbauten Flächen kann das Bauwerk ohne zusätzliche Beeinträchtigung der Ökologie mit der äußerst wirtschaftlichen Herstellung auf Traggerüst errichtet werden. Trotzdem wird durch die parallelgurtige Ausführung des Überbaus die Möglichkeit gegeben, für den späteren Rückbau oder Austausch des Überbaus, diesen in Längsrichtung auszuschieben.
•Einsatz einer Betonfahrbahndecke im Verbund zur Erhöhung der Lebensdauer und Anhebung der Instandsetzungsintervalle und damit Reduzierung der externen Kosten durch Staubildung
•Optimale Abstimmung der Schutzwände (transparent/blickdicht) auf die Anforderungen und den Schutz der Vögel, um damit ein ansprechendes und in der Wahrnehmung optimiertes Bauwerk zu erhalten.

Durch die konsequente Reduktion von Fugen, Abdichtungsflächen und Verschleißteilen wird die Lebensdauer des Bauwerks erhöht und somit die Lebenszykluskosten minimiert. Die solide Konstruktion des Überbaus als Plattenbalkenquerschnitt mit interner Vorspannung mit nachträglichem Verbund führt dazu, dass sich die Lebensdauer des Überbaus der Lebensdauer der Unterbauten annähert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Wettbewerbsarbeit überzeugt mit einem ausgewogenen Gesamtkonzept. Durch die Konstruktion des Überbaus als Stahlverbundträger über dem Flussfeld und als Spannbeton-Plattenbalken im Vorlandbereich der Isar, werden die Vorteile beider Bauweisen genutzt.
Die Arbeit erreicht bei den Bewertungskriterien ökonomische Qualität und ökologische Qualität gute Werte. Bezüglich der Gestaltung und der Einbindung in die Landschaft wird der Entwurf der örtlichen Situation gerecht. Die Betonung des Flussfelds durch ein Sprengwerk verleiht dem Bauwerk eine ge-wisse Spannung.
Bei der technischen Qualität weist die Arbeit kaum Schwächen auf. Offen bleibt allerdings die Frage, wie der Anschluss des Sprengwerks an den Verbundquerschnitt konstruktiv schlüssig gelöst werden kann. Auch die Umsetzbarkeit des innovativen Ansatzes, eine Betonfahrbahn im Verbund ohne Abdichtung und ohne Fugen auszuführen, muss bezüglich der Detailausbildung kritisch hinterfragt werden.