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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2011

Neubau Historisches Archiv, Kunst- und Museumsbibliothek in Köln, 'Eifelwall'

PERSPEKTIVE STADTENTREE - Luxemburger Strasse

PERSPEKTIVE STADTENTREE - Luxemburger Strasse

5. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

VALENTYNARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

IDEE(N), ARCHITEKTUR UND STÄDTEBAU

Für den Neubau Historisches Archiv und die Kunst- und Museumsbibliothek wird ein markanter, STRAHLEND HELLER SOLITÄR vorgeschlagen, der den geschichtsträchtigen Kölner Institutionen in der Stadt-und Parkland-schaft an der Luxemburgerstrasse ein neues Gesicht und eine eigenständige Identität zuweist. Der in Aussen-haut und Dachform bewegte Baukörper verbirgt im Inneren einen klar gegliederten syntaktischen Grundrissauf-bau auf orthogonaler Ordnung, der nach dem A-B-C-PRINZIP in drei Bereiche gegliedert ist.

An der Luxemburgerstrasse bilden das Foyer mit den öffentlichen Bereichen sowie dem Lesesaal und der Frei-handbibliothek eine RAUMSKULPTUR; die bedingt öffentlichen Bereiche der Verwaltungen und Werkstätten der beiden Institutionen sind in zwei zweispännigen FLÜGELN untergebracht; der nichtöffentliche Sicherheitsbe-reich schliesst sich als geschlossener MONOLITH in Südwestrichtung an.

Mittels der durchgängigen Architektursprache als in Form (Knicke) und Materialität (Glasfaserzementtafeln) werden die drei Funktionsbereiche zur einem selbstbewussten Solitär zusammengefügt, dessen offener, einla-dender Charakter im Stadtraum an der Luxemburgerstrasse durch das im Eingangsbereich zurückweichende Gebäudevolumen gebildet wird. Die Obergeschosse bilden hier somit einen plastischen Übergang zum Stadt-raum, wodurch das Haus auch mittels eines grossen STADTFENSTERS im Bereich der Freihandbibliothek den Kontakt zu den Kölnern und den Besuchern sucht. Seine einmal geknickt Fassade in diesem Bereich ist Aus-druck der DUALITÄT der Nutzungen einerseits, andererseits ein harmonischer baulicher Ausdruck am Über-gang zum neuen Teil der Park-Gliederkette der GRÜNGÜRTELS.

Auch die „fünfte“ Ansicht ist mit ihrer zusammenhängenden BEWEGTEN DACHLANDSCHAFT Teil des Gestal-tungsprinzips der Aussenhaut. Mit einer klaren Dachkante an der Luxemburgerstrasse beginnend, fällt die Dachfläche des A-Bauteils in Richtung Südwesten als Pultdach ab. Die Flügelbauten erhalten prismenförmige Dachflächen mit asymmetrischen Hochpunkten an den Hofseiten, an die sich eine gewalmte Dachform mit Firstausbildung als klar geformte, oberseitige Vollendung des Archiv-Monolith´s anschliesst. Die gesamte Dach-fläche wird als grünes Gras-Dach vorgeschlagen und projiziert somit das Thema des Grünzuges auf eine neue Ebene. Die nach Südwesten ausgerichteten Dachflächen eignen sich zudem zur Platzierung von Solarkollekto-ren oder Photovoltaikanlagen.

NUTZUNG UND ERSCHLIESSUNG

Der Besucher des Hauses betritt den Neubau schwellenlos an der Luxemburgerstrasse und wird von einem luftigen Foyer empfangen, das mittels hochtransparenter Bauteile das entfernter liegende Archiv in Zusammen-hang mit dem Lesesaal des Historischen Archivs visuell erfahrbar werden lässt (Verbindung über das Material Baubronze). Das Foyer mit zentraler Informationsstelle bietet einfachste Orientierung und klar gegliederte Er-schliessungswege: der Lesesaal des Historischen Archives – ein Solitär im Hof – ist genauso direkt erschlossen wie die Treppenanlage zum Freihandbereich der Kunst- und Museumsbibliothek. Die öffentlichen Bereiche Aus-stellung und Veranstaltung liegen unmittelbar am Foyer, die Erschliessung der Verwaltungsbereiche teilt sich unmittelbar hinter dem Foyer zum Nordost und Südwest-Flügel. Die Archive mit Ringerschliessung schliessen sich über einen Sicherheitszugang unmittelbar an die Gänge der Verwaltungen an.

Im Bereich Eifelwall liegen weitere Eingänge für die Anlieferung und Entsorgung, sowie den Fahrradraum und. Die Zufahrt der Tiefgarage liegt im gewünschten Abstand zur nordwestlichen Hausecke. Die Anlieferung der Archive mit ausreichend Höhe und Rangierfläche für Lieferfahrzeuge aller Art liegt im geschützten Bereich der Archivauskragung. Alle notwendigen Funktionsräume (Zugangsraum / Konterm. Material / Waschraum wie auch der Packraum) liegen in unmittelbarer Nähe. Über Lastenaufzüge bestehen kurze Verbindungen zu den Restau-rierungswerkstätten und den Archivgeschossen.

Die Untergeschosse sind bauteilbezogen: Bauteil A erhält ein Untergeschoss mit Nebenfunktionen, Bauteil C erhält kein Untergeschoss (Vermeidung von explosiven Stoffen wie Autos unter den Archiven). Das mittige Bau-teil B erhält ein zweigeschossiges Untergeschoss mit einer Tiefgarage in split-level-Anordnung, sowie den wich-tigsten Technikzentralen mit möglichen zweigeschossigen Räumen wo notwendig.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser gliedert den Körper in drei klar getrennte Funktionsbereiche. Die Konzentration der Archivflächen im östlichen Gebäudeteil ist funktional richtig.

Das Entree ist zur Luxemburger Strasse mit der grosszügigen Geste des Vorplatzes und des Eingangs gut gestaltet [...] Die Anordnung der Verwaltungs- und Restaurierungswerkstätten um den grossen Innenhof ist folgerichtig [...] Der Archivlesessaal ist frei eingestellte Skulptur in den grosszügigen Innenhof ist atmosphärisch und gut nutzbar gelöst. Der Lesebereich und die Freihandbibliothek der KMB werden über drei Geschossebenen in dem dritten Baustein an der Luxemburger Strasse angeboten [...]

Der monolithische Baukörper zeigt seine drei Funktionsbereiche in der Fassadengestaltung, insbesondere im Wechsel offener und geschlossener Ansichten. [...]

Die Baukörpergliederung verweist auf eine gute energetische Bilanz. [...]

Das Schaufenster zur Stadt mit Haupteingang und darüberliegender KMB wird als guter Beitrag bewertet, da jeder Einrichtung ein prominenter Platz eingeräumt wird: dem Historischen Archiv der Innenhof, der KMB die Luxemburger Strasse.

Insgesamt lässt der Enrtwurf einen geeignete Nutzbarkeit erwarten. Er wird auch als städtebaulich und gestalterisch guter Beitrag gewertet.