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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2011

Neubau Historisches Archiv, Kunst- und Museumsbibliothek in Köln, 'Eifelwall'

Anerkennung

Preisgeld: 10.000 EUR

Prof. Gottfried Böhm

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterungen

In seiner großzügigen Form ist der Bau gleichzeitig schützende Hülle für den kostbaren Inhalt des Stadtarchivs und repräsentativer Ort für die Kunst- und
Museumsbibliothek. Er breitet seine lang gestreckte Fassade nach Süden zum Park hin aus und bildet im Norden einen Vorplatz, der in seiner sich verjüngenden Form zum Eingang geleitet.
Im Erdgeschoss öffnet sich die Fassade als hohe Arkade, deren Stützen in ihren unregelmäßigen Abständen an die Faltung eines Vorhanges erinnern. Hier
liegen die Lesesäle, die so ein schön gefiltertes Licht bekommen. Darüber, hinter einer nahezu geschlossenen Fassade befinden sich die Magazine, während oben zwei Büro- und Werkstattgeschosse einen gläsernen Abschluss bilden. Das Foyer, als Verbindung zwischen Vorplatz und Park teilt den Bau in den Archiv- und
Bibliotheksbereich. Hier sind ebenfalls die Ausstellungsräume, der Vortrags- und der Seminarraum, der Laden usw. angeschlossen.
Während die Raumhöhe im Erdgeschoss durch die darüber liegende Technik-Verteiler-Ebene reduziert ist, zeichnen sich entlang der Fassaden hohe lange Säle ab. Hier sind die Arbeitsplätze konzentriert. Die Gruppenräume sind durch Glas abgetrennt.
Der Bau hat fünf Erschließungskerne. Der erste mit einem Lastenaufzug, ist an die Anlieferung angeschlossen. In dem, am Foyer liegenden, zweiten Kern
befindet sich ein als große Spirale ausgebildetes Treppenhaus. Es wird mit Tageslicht von oben versorgt. Zwei gläserne Aufzüge bilden die Haupterschließung der
Bürogeschosse und der Magazine.
Der dritte Kern ermöglicht eine direkte Verbindung von der Bibliotheksverwaltung zum Lesesaal. Hier ist auch eine zweite Anlieferung möglich mit der Beratung als Anlaufstelle. Der Aufzug im vierten Kern bildet eine zusätzliche Verbindung zwischen den Büros und den Werkstätten zu den Magazinen.

Energiekonzept/ Bauphysik

Auf Grundlage der Analyse der zu erreichenden Ziele und der Konkretisierungen wird im folgenden Energiekonzept die Philosophie der Energiekaskade verfolgt. Durch eine optimal gewählte Gebäudehülle (vgl. Bauteilzusammenstellung) in Abstimmung aller erforderlichen bauphysikalischen Aspekte wird eine Minimierung der Wärme- und Kühllasten des Gebäudes erzielt.
Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf die klimatischen Anforderungen des nachhaltigen Archivgebäudes gelegt. Das Gebäude teilt sich in sieben
Klimazonen, welche möglichst zusammenhängend angeordnet wurden. Bei Klimazonen mit einem Temperaturunterschied von mehr als 4 Kelvin wird eine
thermische Trennung in den Wand- und Deckenbauteilen angeordnet. Dies umfasst im Allgemeinen die Magazinbereiche und die Bereiche der Vorkonditionierung
(vgl. Schemaplan der internen thermischen Trennung). Sollten sich auf Grundlage der Nutzung einzelner Räume innerhalb einer Klimazone ein
Temperaturunterschied von mehr als 4 Kelvin ergeben sind auch hier thermische Trennungen zur Optimierung des Gebäudes vorzusehen.
Zur Einhaltung des hier geltenden energetischen Standards „Energieleitlinien der Stadt Köln“ sind folgende Wärmedurchgangskoeffizienten und
Dämmschichtstärken erforderlich. Diese orientieren sich an den Anforderungen der Passivhausstandards.
Des Weiteren ist eine kompakte Gebäudehülle mit einem A/V-Verhältnis von xxx und eine hohe Luftdichtigkeit mit dem Kennwert n50 < 0,5 h-1 geplant. Um eine möglichst Wärmebrückenfreie Konstruktion zu realisieren wird eine durchlaufende Dämmebene angestrebt.
Der Verglasungsanteil des Gebäudes wurde klimatisch optimiert. Um den Klimatisierungsbedarf zu minimieren wurde auf Fensterflächen im Bereich der Magazine verzichtet.
Aus Gründen des sommerlichen Wärmeschutzes sind mindestens alle südorientierten Fensterflächen mit einem außenliegenden Sonnenschutz zu versehen. Die thermische Behaglichkeit ist zu gegebener Zeit mittels einer Gebäudesimulation zu untersuchen.
Es wird davon ausgegangen, dass eine relevante Überschreitung des Grenzwertes der Innentemperaturen von 26°C (thermische Behaglichkeit) nicht zu erwarten ist. Eine detaillierte Aussage ist jedoch ohne thermische Simulation des Gebäudes nicht möglich. Diese sollte, zumindest bei relevanten Räumen, im Rahmen der Leistungsphase 2 erfolgen.