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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2011

Neubau Historisches Archiv, Kunst- und Museumsbibliothek in Köln, 'Eifelwall'

Anerkennung

Preisgeld: 10.000 EUR

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Architektur

Erläuterungstext

Kölns Kultur wird zukünftig in einer "Schatztruhe" aufbewahrt, die den Bürgern und Gästen ihren kostbaren Inhalt ebenso unübersehbar wie sinnfällig darbietet.
Wie in Erinnerung an eine bildreich geschmückte, mit Bronze beschlagene Kastentruhe schwebt dieser Schatzkasten freigestellt als Solitär auf dem transparenten Sockel der öffentlichen Bibliotheken und Veranstaltungsräume im erweiterten Grüngürtel.
Sein filigraner, bronzener Bildschmuck animiert die Erinnerungen an Ereignisse im Kölner Kulturleben, deren Zeugnisseim Inneren der Schatztruhe verwahrt werden. Diese Bilder werden mittels einer filigranen Lochung, ähnlich einem Siebdruck, in der goldenen Hülle plastisch dargestellt und laden dazu ein auf Entdeckungsreise zu gehen und die Geschichte und Ereignisse hinter den Bildern zu erforschen.
Eine Hinterleuchtung des perforierten Beschlages macht die Bildsprache auch nach der Dämmerung lesbar. Photovoltaische Lamellen auf dem Dach bilden wie ein verborgener Truhendeckel die fünfte Fassade des Schatzhauses und speisen elektrisch die LED-Illumination der sprechenden Fassaden.
Diese bestimmen den gemeinsamen, sich zum Park transparent öffnenden Ort der Begegnung und des Austauschs zwischen Wissenschaftlern, interessierten Laien und Passanten, die durch die prägnante Bildsprache eine selbstverständliche Vorstellung von ihrem Stadtarchiv gewinnen.
Der gewünschte Zusammenschluss zwischen dem Historischen Stadtarchiv und der Kunst- und Museumsbibliothek unter einem Dach sorgt für steten Fluß von Gästen und bietet auch den idealen Rahmen für öffentliche Aus-stellungen, Seminare und Vorträge.

Städtebauliche Konzeption
Die geschlossene Schatztruhe und die öffentlichen Bibliotheken bilden eine signifikante Raumkante zum Freiraum des neuen Parks im erweiterten Grüngürtel. Der großzügig überdachte Eingang vom Kreuzungsplatz an der Luxemburger Straße wirkt einladend offen und setzt sich räumlich in die zentrale Halle fort.

Zum Park hin sorgt ein Wasserbecken für die gebotene Distanz der Öffentlichkeit zu den optisch und akustisch ruhebedürftigen Lesesälen und bietet den Passanten zugleich ein attraktives Spiegelbild des Schatzkastens. Verwaltung und Werkstätten schließen nach Norden und Osten das Ensemble im Maßstab der gegenüberliegenden Wohnbauten zu einem Baublock zusammen und umschließen eine taghelle, zentrale Halle.

Öffentlicher Publikumseingang und interner Betriebseingang liegen funktionsgemäß entgegengesetzt. Die Einfahrt zur zentralen Anlieferung und zur Garage ist weit von der verkehrsreichen Kreuzung entfernt.

Architektonische Gestaltung
Die abgeschlossene Schatztruhe und die Bibliotheken im transparenten Gestell darunter bilden einen klar verständlichen, tektonischen Gegensatz. Dies gilt ebenso für den stofflichen Kontrast von bronzefarbener Hülle für Schatzkasten und schwarzer Schieferverkleidung für die dienenden Gebäudeflügel der Verwaltung und Werkstätten. Die umschlossene Halle inmitten des Ensembles ist nach oben verglast und taghell. Auch alle inneren Strukturen der Bibliotheken mit Stützen, Balken und Decken sind transparent und hell gehalten. Sie schaffen eine unbeschwerte Verweilqualität und attraktive Aus- und Einblicke. Die Schatztruhe bleibt tags und nachts aus der Perspektive der Halle dominant sichtbar.