modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Projektwettbewerb | 07/2011

Schulhaus Dorf Luterbach

Innenhof

Innenhof

2. Rang

Preisgeld: 20.000 CHF

Peter Moor Architekten

Architektur

Barbara Holzer Landschaftsarchitektin

Landschaftsarchitektur

Raumanzug GmbH

Bauphysik

Erläuterungstext


Städtebauliches Konzept
Der Neubauflügel des Schulhauses Luterbach fügt sich rechtwinklig an den bestehenden Langbau an und schafft ein neues Primarschulhaus. Der Neubau fasst den Pausenhof und zoniert die weiteren Aussenräume in die Bereiche Wildnis-Spielplatz, Sportplatz und Hartplatz. Die Eingänge spielen mit dem allseitig offenen Areal, so dass der Neubau - wie die bestehenden Eingänge - ebenso den Endpunkt mit einem Eingang aktiviert. Der Eingang zum neuen Gebäudeflügel steht leicht versetzt im Dialog mit dem eleganten 50er-Jahre Portikus und nimmt Verbindung zu den angrenzenden Sportanlagen auf.

Architektonische Umsetzung
Volumetrisch erscheint der Winkelbau als ein Haus. Die Erweiterung fügt sich nahtlos an das bestehende Schulhaus an und verzahnt sich strukturell um die Stärke einer Schulzimmerschicht, welche westlich dem alten Bau vorgeschoben wird und die bestehende Dachsilhouette übernimmt. Die Verschmelzung der Volumen findet in der Materialisierung mittels einer Interpretation der vorhandenen Elemente eine sanfte Weiterführung. Die Hauptfassade des bestehenden Hauses ist geprägt durch die über zwei Geschosse laufenden Pilaster. Daraus abgeleitet entwickelt sich der Neubau mittels einer Vertikalstruktur, welche durch unterschiedliche Abstände differenzierte Transparenzen zulässt. Die Fassade versteht sich somit als Sampling der vorhandenen Elemente: Vertikallstruktur und Lochfenster überlagern sich und knüpfen so mit einer homogenen Erscheinung am Altbau an, ohne mit Fensterformaten den direkten Dialog aufzunehmen. Dieses Thema bietet Raum für Variationen und lässt sich flexibel weiterentwickeln. Während die Hoffassade durch die partiell verschatteten Verglasungen nur gefilterte Blickbeziehungen zum Platz eröffnet, gestaltet sich die Westfassade mit den Klassenzimmern als Lochfassade.

Konstruktion und Materialisierung
Die Konstruktionswahl setzt auf bewährte Systeme, welche aber trotzdem eine individuelle Gestaltung der Gebäudehülle zulassen: Die Tragstruktur wird als Massivbau ausgebildet, die Fassade als Holzelementbau. Diese Bauweise ermöglicht die erforderlichen grossen Dämmstärken ohne dabei eine allzu starke Fassade zu erhalten. Während die inneren Tragwände lediglich weiss geschlämmt werden und die äussere Hülle eine weiss getünchte Vertikalstruktur aufweist bilden die bronzefarbenen Holz-Metallfenster eine Nobilitierung. Die Tragstruktur des Altbaus wird respektiert, der Anbau dockt neben den tragenden Elementen an und stellt sich statisch eigenständig daneben.

Aussenraum
Die gut funktionierenden Aussenräume werden grösstenteils belassen. Die Schulhauserweiterung positioniert sich in einem Bereich, wo heute schon durch Vegetation eine räumliche Trennung zwischen dem Hartplatz und dem Wildnis-Spielplatz gebildet wird. Insofern werden die Aussenräume geschärft: Der Pausenhof wird zum eigentlich neuen Aussenraum. Der Wildnisspielplatz wird auf die Gebäudelänge des Neubaus vergrössert, so dass die im Anbaubereich verlorenen Flächen kompensiert werden. Die Spielgeräte mit dem Sitzplatz liegen somit neu vor dem Hort. Die Klassenzimmer schauen in die Wildnis und der Korridor richtet sich zum Hof. Der alte Brunnen, welcher heute in der Südwestecke des Gebäudes positioniert ist, findet seinen Platz im Hof. Der grosse geschlitztblättrige Ahorn (Acer negundo) bildet den eigentlichen Schwerpunkt im neuen Hof.
Innenhof

Innenhof

Klassenzimmer

Klassenzimmer