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Einladungswettbewerb | 07/2011

Bremer Landesbank am Domshof

Teilnahme

WESTPHAL ARCHITEKTEN BDA

Architektur

Erläuterungstext

Das Grundstück der Bremer Landesbank liegt inmitten der historischen Bremer Altstadt, benachbart zum Weltkulturerbe des St. Petri Doms, des Neuen Rathauses und der Kirche Unser Lieben Frauen.

Mit großem Respekt vor dieser historischen Umgebung einerseits, aber auch mit einer selbstbewussten Eigenständigkeit andererseits besetzt der Neubau der Bremer Landesbank die südwestliche Ecke des Grundstücks und vermittelt zwischen der opulenten Dachlandschaft des Stammhauses am Unser Lieben Frauen Kirchhof und den zurückhaltenden Dächern am Domshof. Der Entwurf führt die Dachform des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes fort und mündet diese in eine volumetrische Erhöhung des Baukörpers zum Domshof hin. Diese Eckbetonung gliedert zum einen die Fassaden und entspricht somit der historisch bedingten, kleinteiligeren Parzellierung, zum anderen entspricht es dem räumlichen Abschluss der früheren Loose Bank.

Der Neubau der Bremer Landesbank rückt durch seine ausgeprägt südliche Ecke dichter an das Neue Rathaus und engt somit den Stadtraum an dieser Stelle bewusst ein, so dass zwischen dem Domshof und dem Blumenmarkt eine stadträumliche Verengung entsteht und die beiden Plätze differenziert wahrgenommen werden.

Entschiedener als der jetzige Bestandsbau der Bremer Landesbank schließen wir die Platzkante vom Domshof zum neuen Rathaus, eine differenziertere Wahrnehmung der Plätze wird somit möglich, eine Abgrenzung der öffentlichen Räume definiertes Ziel der städtebaulichen Setzung. Erdgeschossige Arkaden sind typologische Bestandteile der historischen Stadthäuser der Bremer Altstadt und ermöglichen eine fußläufige, wettergeschützte Verbindung vom Domshof zum Liebfrauenkirchhof trotz der oben beschriebenen Einengung. Gleichermaßen ermöglichen die Arkaden eine Öffnung des neuen Bankgebäudes zum Domshof, der Zugang zum Haupteingang verläuft fließend aus dem öffentlichen Platz, die gewerbliche Einheit (Cafe oder Geschäft) hat eine überdachte Vorzone, der Platz erlebt ein höheres Maß an Öffentlichkeit. Auch der Zugang zum Selbstbedienungsbereich am Liebfrauenkirchhof erhält über die Arkaden eine räumliche Vorzone und Übergangsbereich zum öffentlichen Raum.

Der neue Baukörper hält sich auf Grund der Vielzahl an unterschiedlichen Formensprachen der Nachbargebäude in seiner Fassadengestaltung bewusst zurück und tritt auf Grund der städtebaulichen Setzung dennoch selbstbewusst gegenüber den historischen Gebäuden vor Ort auf. Die Fassade entspricht mit ihrem Grundraster den inneren Anforderungen des Hauses und zeigt sich als ruhige Ansicht. Die Fassade wird vertikal gegliedert in Sockelzone, Korpus und Dachgeschoss und reagiert somit auf die vorgefundenen Typologien der Bestandsgebäude am Domshof. Sie orientiert sich in ihrer materialen Ausgestaltung des Wesersandstein an ihren regionalen Handwerklichkeiten und räumlichen Bezügen.