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Mehrfachbeauftragung | 05/2008

Maschinenmagazin im Mühlenviertel

1. Preis

Architekten Mühlich + Partner BDA

Architektur

Erläuterungstext

Freigestellt

Der hohen Bedeutung als einziges verbleibendes Bestandsgebäude für das Mühlenviertel soll der Ein- und Anbau von vier Nutzungen in das ehemalige Maschinenmagazin gerecht werden!
Die zweifelsfrei wichtige städtebauliche Bedeutung herauszuheben und einen starken Bezug zum zentralen Quartiersplatz herzustellen sehen wir als unsere zentrale Aufgabe. Dem Bestand dabei das höchste Maß an Respekt entgegenzubringen, die innere Tragstruktur nicht zu verletzen, das Walmdach ohne Ein- und Ausschnitte zu belassen – die auch technisch noch so gut gemacht konzeptionell immer falsch sein werden – die Ziegelfassade unverändert zu zeigen und damit zu stärken sind dabei einige unserer strukturellen Werkzeuge.
Diese Haltung gegenüber dem Bestand befördert und stützt gleichzeitig die Eigenständigkeit der Neuankömmlinge: ein Treppenhaus am Gebäude, ein neuer Stadtbaustein an dem gegenüberliegenden Platzrand, nicht mehr, nicht weniger.
Das Magazingebäude im Südwesten, der Neubau mit dem eng verwobenen Baumquartier im Südosten definieren klare Platzkanten, garantieren dem unverwechselbaren Ensemble ein Höchstmaß an Aufenthaltsqualität und werden so zur maßstabsbildenden Quartiersmitte.
Alle vier Nutzungen finden an den vorgeschlagenen Positionen ihre optimale funktionale Entsprechung, unaufgeregt, kompromisslos.
Die Kindergruppen im Erdgeschoss des Maschinenmagazins finden im klar strukturierten Grundriss eine gemeinsame Mitte, ein großzügiger Mittelpunkt aller Gruppen, eine erweiterte Spiel- und Gemeinschaftsfläche, der zentrale Platz als unverzichtbarer Teil des Ganzen. Von dort erfolgt der Ausgang in den Freibereich, in den geschützten Garten auf der Südwestseite als auch auf den Magazinplatz mit Spielzonen unter Baumkronen im öffentlichen Raum, ein verlockendes Wechselspiel.
Die Bürofläche im Obergeschoss unter Einbindung des Dachraums wird einmalig! Der eigenständige Aufgang mit oder ohne Aufzug kündigt dies auf dem Platz bereits an. Einfache Einbauten und der konsequent auf den Arbeitsablauf abgestimmte Grundriss ohne konstruktive Eingriffe zeigen ein Höchstmaß an Respekt vor der Bausubstanz. das Walmdach bleibt unberührt und garantiert den unverwechselbaren Charakter des Gebäudes, das sich ohne Vorbehalt zum Platz hin präsentiert.
Der Blick vom Bistro auf das freigestellte Magazingebäude wird beeindrucken! Den gesamten Platz im Visier, im Sommer unter Baumkronen rücken wir die Bewirtschaftungsflächen als wichtigen sozialen Mittelpunkt an prominente Stelle. Darüber wohnen, ebenfalls mit Platzkontakt. Die Freiflächen konsequent nach Südwesten orientiert bietet der neue, ergänzende Stadtbaustein eine optimale Voraussetzung für qualitätsvolles Wohnen mit uneingeschränkter Markttauglichkeit.
Zugegeben, die städtebaulichen Vorüberlegungen sind von uns neu interpretiert. Beide Bausteine, alt und neu stehen im spürbaren Dialog, ohne sich zu vereinen, ohne sich gegenseitig funktional einzuschränken. Ein Konzept der funktionalen Entflechtung, ein Konzept der städtebaulichen Klarheit – die neue Mitte im Tübinger Mühlenviertel.