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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2011

Erweiterung der Gustav-Johannsen-Skole in Flensburg

ein 2. Preis / Mit der Realisierung beauftragt

SCHÜLER ARCHITEKTEN BDA; SCHÜLER, BÖLLER, BAHNEMANN

Architektur

Architektenbüro Lorenzen

Architektur

Erläuterungstext

Leitgedanken

. Bewahren des gestalterischen Erscheinungsbildes nach Osten zur Eckenerstraße sowie des Hauptflügels nach Norden, in ihrer charakteristischen Gestaltung eines Schulgebäudes der 1980er Jahre.

. Abbruch des abgängigen Grundschulriegels sowie der Nebenräume Sporthalle, die Entfernung des Grundschulriegels schafft die Möglichkeit einer fliessenden, variablen Nutzung von Schulhof und Sportfreiflächen

. Schaffen einer die Schulanlage zusammenfassenden, zentrierenden Mitte im bislang vernachlässigten, ungestalteten Freiraum zwischen Gymnastikraum und Sporthalle

.Erweiterung nach Süden als zweigeschossiger Klassenflügel aus der neu geschaffenen schulischen Mitte heraus


Baukörper
Die Schulanlage wird hinsichtlich Maßstab und Erscheinungsbild bestimmt von den ursprünglichen Gebäudetrakten der 1960er Jahre. Dies gilt vom Schulhof aus gesehen insbesondere für die nördlichen und westlichen Gebäudeflügel, mit hohem Dachgeschoss fast dreigeschossig wirkend. Der geplante Erweiterungsflügel ordnet sich dem auch künftig dominierenden Bestand unter, der verdeutlicht in seiner Gestaltung Gliederung und Materialsprache einen bewussten Kontrast zum Ursprungsgebäude.

Erschließung
Die Erschließung für den Geh-, Fahrrad- und PKW-Verkehr von der Eckenerstraße bleibt erhalten, eine zusätzliche fußläufige Erschließung von der Waldstraße, insbesondere für die Vorschule ist denkbar. Die bestehenden PKW-Stellplätze im hinteren Grundstücksbereich werden aufgelöst, an deren Stelle wird eine Stellplatzanlage im nördlichen Freibereich zum „Parken unter Bäumen“ neu geschaffen, deren Zufahrt erfolgt überschneidungsfrei gegenüber der Geh- und Fahrrad-erschließung. Weitere Stellplätze sind denkbar an der südöstlichen Grundstücksgrenze. Die Erschließung des Schulgebäudes erfolgt über den bisherigen Haupteingang, weitere Zugänge sind geplant in das Schulzentrum über den Schulhof, für die außerschulische Nutzung von Gymnastikraum und Sporthalle von Norden.

Entwurfs- und Funktionskonzept
Wissenscenter Zentrum und neue schulische Mitte ist das Wissenscenter, welches erdgeschossig in dem ungenutzten Freibereich zwischen derzeitigem Gymnastikraum und Sporthalle angeordnet ist. Der Gymnastikraum wird umgenutzt zu einer Schulaula. Diese kann über die geöffnete, ursprüngliche Außenfassade variabel mit dem Wissenscenter zu einem großzügigen Schulforum verbunden werden. Der neu geplante Musikraum wird in das Raumgefüge von Wissenscenter und Aula über flexible Trennwände ebenfalls variabel eingebunden. Zur optischen Verbindung der ge-planten schulischen Mitte mit der Sporthalle erhält diese in der ehemaligen östlichen Außenwand großzügige Innenfenster, erforderlichenfalls mit einem Sichtschutz ausgerüstet. Das Erdgeschoss des Wissenscenters/Schulforums steht über gleichfalls großzügige Deckenöffnungen in optisch-kommunikativer Verbindung mit dem Obergeschoss.
Die galerieartige Ausbildung des Flursystems im Obergeschoss ermöglicht neben der Verbindung mit der Obergeschossebene auch den Einblick in die Sporthalle wie auch in den multifunktional zu nutzenden oberen Veranstaltungsraum.

Fachklassen Naturwissen Diese sind im Erdgeschoss der Erweiterung als zusammenhängender naturwissenschaftlicher Trakt geplant. Die Vorbereitungs- und Depoträume sind so angeordnet, dass diese unabhängig von den Lehr- und Übungsräumen bei separater Erschließung genutzt werden können. Biologie-/Chemieraum und Multinaturfachraum sind gemäß Raumprogramm miteinander kombinierbar.

Vorschule bei erdgeschossiger Anordnung innerhalb der Erweiterung als selbständig nutzbarer Bereich. Eine separate Erschließung ist möglich von Süden her, der Vorschule nach Westen ist eine Freifläche als Spielplatz unabhängig von dem allgemeinen Schulhof zugeordnet. Im Inneren erhält die Vorschule einen eigenen WC-Bereich.

Grundschule zusammenhängend im Obergeschoss der Erweiterung.

Gemeinschaftsschule Stammklassen und Gruppenräume sind zusammenhängend im bestehen-den Nordriegel geplant, dem Raumprogramm entsprechend sind durch Teilung von bestehenden Klassenräumen die geforderten Gruppenräume mit Verbindung zum jeweils angrenzenden Klassenraum vorgesehen, durch flexible Trennwände die Kombinationsmöglichkeit von zwei Klassenräumen zu einer Großklasse.

Förderzentrumsteil bei angemessenem Umbau und Modernisierung in bereits ausgebautem Dachgeschoss des Nordriegels.

Verwaltung gemäß Auslobung im Bestand erhalten, das Herauslösen des derzeitigen Förderzentrums bietet die Möglichkeit zusätzlicher Nutzung wie z.B. individueller Lehrerarbeitsplätze.

Sport- und Gymnastikbereich Anstelle einer aufwändigen, dennoch kompromissbelasteten Sanierung der bestehenden Umkleide- und Sanitärräume ist geplant, diese mit dem Gymnastikraum nördlich der bestehenden Sporthalle neu zu erstellen. Die Nebenraumzone ist als Gelenk zwischen neuem Gymnastikraum und verbleibender Sporthalle so geplant, dass diese bei getrenntem Stiefel- und Turnschuhgang von beiden Hallen variabel genutzt werden kann. Zusätzlich steht der Sportbereich über den Zugang von Norden / aus dem Windfang für die separate außerschulische Nutzung abends bzw. am Wochenende zur Verfügung.

Erweiterung geplant als zweigeschossiger Baukörper im nördlichen Freibereich, zur Anbindung wird die Erschließungsachse aus Wissenscenter und Sportbereich heraus nach Norden ergänzt, über die Erweiterung wird der nördliche Zugang aufgewertet.

Gestaltung und Materialien
Außenwände als mehrschaliges Mauerwerk mit 20 cm Mineraldämmung, Verblendschale mit stein-sichtigem, hellem Wischputz in jütländischer Tradition. Innenwände in Fluren und Forum als Sicht-mauerwerk, in Klassen und Nebenräumen geputzt und mit Mineralfarbe gestrichen. Geschoss-decken des Klassentraktes in Stahlbeton, Dachdecke über Wissenscenter, Forum und Flurzone als Akustiktrapezblech auf Leimbinderkonstruktion, in Kombination mit Glasoberlicht. Dach als leicht geneigte Warmdachkonstruktion mit 25 cm Mineraldämmung, Fensterfassaden mit thermisch getrennten Aluminiumprofilen und energetisch optimierter 3-fach Verglasung.

Energiekonzept
Bauliche Maßnahmen Kompakte Gebäudeform, optimale Dämmung der Gebäudehülle, Drei-fachverglasung in Passivhausfassadenkonstruktion, luftdichte Ausführung der Gebäudehülle.

Technische Maßnahmen Lüftungskonzept mit Wärmerückgewinnung, Möglichkeit der thermi-schen Solar- oder Photovoltaikanlage auf den Flachdachflächen, energiesparende Deckenstrahl-heizung im Gymnastikraum, Kunstlichtregelung nach Präsenz und Tageslicht.

Realisierung
Die baulichen Maßnahmen zur Modernisierung und Erweiterung sind weitgehend unabhängig, so-mit störungsfrei vom Schulbetrieb durchführbar. Der neue Westriegel mit Gymnastik- und Neben-räume, schulischer Mitte mit Wissenscenter sowie südlicher Klassentrakt werden als Baumaß-nahme mit Baustellenbetrieb von der Waldstraße bei weitgehendem Erhalt des bestehenden Grundschultraktes erstellt, dieser wird erst nach Abschluss obiger Maßnahmen abgebrochen.