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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2011

ThyssenKrupp Haus Berlin

Perspektive Schlossplatz

Perspektive Schlossplatz

1. Preis

Preisgeld: 17.000 EUR

SAA SCHWEGER ARCHITEKTEN

Architektur

Werner Sobek AG

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Durch den exponierten Ort im Stadtraum erhält das "Thyssen Krupp Haus Berlin" eine ganz besondere Bedeutung. Das "Haus" tritt einerseits mit seiner inhaltlichen Zielsetzung – ein Treffpunkt für Menschen mit Ideen - zu sein in Dialog mit den vielfältigen vorhandenen und geplanten Institutionen am Schlossplatz.
Andererseits ist die stadträumliche Präsenz und Ausrichtung nicht nur auf den Dialog mit dem ESMT im ehemaligen Staatsratsgebäude, dem zukünftigen Humbold-Forum im wiederaufgebauten Schloss und der Bauakademie beschränkt, es wirkt im weiterten Stadtraum als gegenwärtig bis hin zum Alten Museum.

Der Anspruch des "Hauses" in diesem mit historischen Gebäuden von großem Volumen besetzten Stadtraum kann nicht nur Integration sein, dazu ist es räumlich zu präsent und im Volumen zurückgenommen. Es kann sich nicht auf die Ebene eines wenn auch anspruchsvollen "Pavillons" beschränken.
Die Herausforderung ist, den historischen Bezügen und einer Zukunftsorientierung gerecht zu werden, dadurch unangemessene Haltungen zu vermeiden und nach Verdichtung und Komplexität im Einfachen zu suchen.

Die Antwort muss in einer Symbolhaftigkeit gesucht werden, jedoch nicht nur in der zukunftsgerichteten Dynamik des Technologiekonzerns sondern auch in seiner Geschichte, in der ehemaligen Dualität und jetzigen Einheit, und auch in einer Antwort auf den einmaligen Ort für die Stadt Berlin, den Benutzern und Betrachtern.

Der Ausdruck des "Thyssen Krupp Hauses" in der stadträumlichen Präsenz darf auch nicht nur durch eine wohlgelungene Fassadengestaltung beantwortet werden und sich als Produktträger darstellen, es muss durch eine einmalige Symbolhaftigkeit und Körperhaftigkeit in Tag und Nacht gegenwärtig sein. Daher soll das "Haus" als uminterpretierte Technik, als geschlossenes Ganzes, als "innovative Kunst" in Erscheinung treten.

Die innere Struktur des Hauses ist offen, vielfältig durch Zusammenschaltung von Flächen nutzbar mit differenzierten Erschließungswegen – auch für Mehrfachnutzungen - mit wechselnden Ausblickmöglichkeiten in den Stadtraum.
Ein wichtiger Teil dabei ist das öffentliche Cafe, welches den speziellen Raum der Stadt mit dem "Haus" verbindet.

Eine zwischen den Flächen für die Sondernutzung und den Thyssen Krupp Konferenzbereich angebotenes Terrassengeschoss als offene bzw. temporär geschlossene Fläche ermöglicht die Wahrnehmung des Stadtraumes im Sinne Schinkels "Dialektischen Blicks". Mit diesem wunderbaren, einmaligen Blick ist auch Raum angeboten für verschiedene sich dauerhaft einprägende Veranstaltungen.

Diese Qualität der Architektur weist auf die Untrennbarkeit des Gebrauchswerts und der symbolischen Funktion hin auf die Differenziertheit der Wahrnehmungs- und Deutungsvorgänge als Gebrauchswert und als ästhetisches symbolisches Phänomen.
Diese dem Inhalt angemessene Architektur wird den Ort und die unmittelbare Umgebung, auf die sie wirkt, selbstbewusst mitbestimmen. So entsteht ein akzeptiertes Zeichen im Stadtgefüge, das mithin Orientierung und Baukultur sein kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

Kennzeichen des Entwurfs ist die sorgsame Platzierung und Proportionierung des Baukörpers im Kontext des Staatsratsgebäudes und des weiteren Umfelds. Durch seine
homogene Fassadenstruktur, die leichte Drehung und das offene Zwischengeschoss erhält der Neubau eine abstrakte skulpturale Qualität, wodurch der Entwurf eine zeitlose Eleganz von hohem Niveau erreicht.

Das Preisgericht würdigt besonders diese städtebauliche Haltung, die eine gelungene Lösung für das Nebeneinander mit dem Staatsratsgebäude und der gemeinsamen Rahmung des Platzraums ist. Zugleich weist sie dem Gebäude selbst eine angemessene Eigenständigkeit zu, ohne pompös aufzutrumpfen. Vielmehr interpretiert die großmaßstäbliche Gliederung des Gebäudes die Typologien der angrenzenden Bauten mit Monumentalordnung. So steht das offene Zwischengeschoss im Dialog mit dem hohen 1. Obergeschoss des Staatsratsgebäudes.

Die offene Terrasse im 2. Obergeschoss gibt dem Projekt eine zusätzliche Qualität mit einer Öffnung in vielfacher Hinsicht. Sie fördert auf ungewöhnliche Weise den Austausch mit dem öffentlichen Leben auf Straßenniveau und schafft die Option für eine öffentliche Nutzung.
Sie ermöglicht Durchblicke durch den Baukörper, die u.a. die Wahrnehmung der
verdeckten Teile des ehemaligen Staatsratsgebäudes erlauben. Die reflektierende Decke
des Zwischengeschosses wertet den Raum in seiner Besonderheit auf und unterstützt den visuellen Kontakt zum Außenraum.
Perspektive Schlossplatz

Perspektive Schlossplatz

Foyer

Foyer

Ausstellung

Ausstellung

Blick auf das Schloss

Blick auf das Schloss

Fashion Week

Fashion Week