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Verhandlungsverfahren | 08/2012

Museum für Konkrete Kunst und Design / Umbau und Erweiterung der Gießereihalle

ein 1. Preis

DFZ ARCHITEKTEN

Architektur

LATZ+PARTNER LandschaftsArchitektur Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Maßgebend für die Entwicklung des Entwurfes für das Museum für Konkrete Kunst und Design war der Ansatz, ein Gebäude von ganz eigenem Charakter zu schaffen, das den Inhalt der Sammlung auf einzigartige, zeitgemäße Weise miteinander verbindet und erfahrbar macht. Unsere besondere Aufmerksamkeit galt während des Entwurfsprozesses der historischen Bausubstanz der alten Gießereihalle. Sie bildet die Basis für eine Lösung, die die architektonische Aufgabenstellung mit der erforderlichen Sensibilität außergewöhnlich und zugleich funktional beantwortet.

Die Planungen in direkter Nachbarschaft lassen eine Situation entstehen, in der das neue Museum eine gleichsam zentrale Rolle einnimmt. Mit der vorgeschlagenen Überformung der Gießereihalle setzt sich das Museum klar von den benachbarten Neubauten ab und tritt in einen formalen Dialog mit den historisch bedeutsamen Gebäuden aus der näheren Umgebung.
Die bestehende Halle wird ergänzt durch ein Volumen, welches sich an den Hauptbau anfügt und diesen im Süden überbaut und erweitert.

Die Geschichte des Ortes prägt auch die Wahl der Materialien und das Erscheinungsbild. Die rostrote Cortenstahl-Bekleidung der neuen Fassaden- und Dachflächen bildet mit der historischen Ziegelfassade eine harmonische Einheit. Außen wie Innen bleibt der historische Charakter vollständig ablesbar. Der Erweiterungsbau hingegen erhält seine Plastizität und Gliederung durch moderne Gestaltungselemente. Das lineare Erschließungsband als begehbare Fuge bildet die Verbindung für das Neben- und Miteinander von Alt und Neu.

Beurteilung durch das Preisgericht


Städtebau

Der Entwurf zeigt eine gelungene Synthese vom Wiedererkennungswert des vorhandenen Industriedenkmals mit der Formensprache von konkreter Kunst. Mit der vorgeschlagenen Überformung der Gießereihalle setzt sich das Museum klar ab von den benachbarten Neubauten und tritt in einen formalen Dialog zum bestehenden Kontext.
Der Eingangsbereich ist großzügig und einladend an der Westseite, öffnet sich zur Altstadt und bindet sowohl den Raum zur Hochschule als auch den Raum zur Kongresshalle in ansprechender Weise ein. Mit dem durchgesteckten Eingangsbereich wird das Denkmal erlebbar und weckt das Interesse am Inhalt des Museums.
Die innere Erschließung der Museumsbereiche ist gut gelöst auch im Hinblick auf die Erlebbarkeit der historischen Bedeutung des Gebäudes. Die vertikale Erschließung durch Treppen ist spannend und ermöglicht eine gute Wahrnehmung der Ausstellungsräume.
Die Gestaltung der neuen Fassadenstruktur überzeugt in der Materialität mit den vorgeschlagenen rostroten Cortenstahl und bildet mit der historischen Ziegelfassade eine gelungene harmonische Einheit.
Die konstruktiven Maßnahmen, die durch die Verbindung der historischen Bausubstanz mit der vorgeschlagenen Überformung erforderlich werden, sind baulich und denkmalgerecht gelöst, erfordern allerdings eine anspruchsvolle Umsetzung, die sich auch auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt.
Der vorgeschlagene Entwurf ist ein mutiger städtebaulicher Ansatz mit einer klaren neuen Adressbildung und Identität in diesem Quartier. Die Erschließung ist gut gelöst auch in Verbindung mit den gelungenen Außenräumen.
Die innere Konzeption der Museumsbereiche ist überzeugend. Die Entwurfsidee Historisches mit Neuem zu verbinden ist als Einheit gutgelungen.


Freiraumgestaltung

Die Gestaltung des Umfeldes als Platzfläche mit einem einheitlichen Pflasterbelag schafft die Verbindung zu den umgebenden Gebäuden, Freiräumen und insbesondere zur Innenstadt auf selbstverständliche Weise.
Durch die Anhebung des westlichen Platzbereiches entsteht auf der Nordseite ein barrierefreier Zugang.