5. Sächsische Landesgartenschau 2009 in Reichenbach/Vogtland

Die Verwendung von Elementen aus der Textilindustrie (Spulen, Garnrollen, Fäden etc.) als Grundlage für die Gestaltung des Gartenschauareals führt zu einem überraschenden Gesamtkonzept, in welchem die Transformation des Orts besonders gut zum Ausdruck gebracht wird. Durch das Wechselspiel zwischen dem offenen, weiten Wiesenraum in der Mitte des Areals und den intensiv gestalteten Rändern entsteht eine spannungsreiche Raumkomposition, die sich durch markante Gestaltungselemente auszeichnet. Der Umgang mit dem Element Wasser (Wasserbühne, Schwimmteich, Einbindung verschiedener Brunnen, etc.) ist kreativ und vielfältig. Dies wird aus Sicht des Preisgerichtes ausdrücklich begrüßt, wenngleich die Umsetzbarkeit aller Maßnahmen vor dem Hintergrund des Gesamtbudgets nicht realistisch erscheinen. (Die vorgeschlagene Piazza ...). Die verkehrliche Andienung der vorgeschlagenen Blumenhalle (C.H. Müller) ist trotz komplizierter Topographie gut gelöst. (...) Die Verbindung zur Innenstadt ist selbstverständlich. Die vorgeschlagene Unterführung zum Angerviertel und die kombinierte Fuß- und Radbrücke zum Unteren Bahnhof sind überzogen und mit topographischen Problemen am Kleinen Anger verbunden. Der Umgang mit den bestehenden Gebäuden ist kreativ. Hervorzuheben sind die Vorschläge zur Nachnutzung des Areals um das Wasserwerk und C.H. Müller (Campingplatz und Jugendherberge). Die geforderten baulichen und funktionalen Anforderungen an die gärtnerische Leistungsschau werden weitgehend eingehalten.
Die Nachhaltigkeit in der Dauernutzung ist gewährleistet.
Insgesamt überzeugt die Arbeit durch die räumliche Gesamtkomposition und die Vielzahl von kreativen Ideen und überraschenden Nutzungsvorschlägen. Sie besticht in der Ausarbeitung und Detaillierung. Die Umsetzung aber auch die dauerhafte Unterhaltung ist aufgrund der topographischen Eingriffe und der intensiven Gestaltung mit vergleichsweise hohen Kosten verbunden. (...)
(Auszug aus dem Ergebnisprotokoll)