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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2012

Wohnen in der Speicherstadt

Wohnung Z-Typ

Wohnung Z-Typ

Anerkennung / Block L

Preisgeld: 5.000 EUR

Max Lauer

Architektur

Erläuterungstext

Grundkonzept
Die Umnutzung der Speicherböden macht sich die klare Struktur des Gebäudes zu Nutze: Das Raster der Tragkonstruktion wird aufgenommen und in ein System aus unabhängig erschlossenen Raumeinheiten umgesetzt, die sowohl horizontal als auch vertikal kombiniert werden können. So können verschiedene Wohnungsgrößen und unterschiedliche Varianten der Verbindung von Wohnen und Arbeiten realisiert werden.
Die über die Geschosse versetzte Anordnung der Haupterschließungsgänge ermöglicht ein „Durchwohnen“ über die gesamte Tiefe des Gebäudes auf zwei Ebenen und Südsonne für alle Wohnungen, während gleichzeitig in beiden Geschossen der zweite Rettungsweg über die benachbarten Speicherabschnitte geführt werden kann.

Wohntypologien
Es können verschiedenste Wohntypologien angeboten werden, beispielsweise großzügige Maisonetten, die sich auf zwei Ebenen über die gesamte Gebäudetiefe erstrecken, sowie kleinere südorientierte Einheiten, die um in den Luken angeordnete Loggien herum organisiert sind.

Tageslicht
Das Problem der Belichtung des tiefen Innenbereichs der Speichergebäude wird durch Dachflächenfenster und die Verbindung der beiden Speicherböden gelöst. Die auf die Belichtung über die Fassade angewiesenen Geschosswohnungen im vierten Boden befinden sich nur auf der Südseite und haben eine geringe Tiefe.

Wohnen und Arbeiten
Die Raumeinheiten auf der Nordseite des 5. Bodens sind dem Arbeiten vorbehalten. Sie werden über nordorientierte Dachflächenfenster optimal belichtet und können zu Büros oder Ateliers unterschiedlicher Größe zusammengefasst werden. Über den Haupterschließungsgang unabhängig erschlossen, können sie zusätzlich über interne Treppen direkt mit den Wohneinheiten verbunden werden.

Brandschutz und Rettungswege
Der erste Rettungsweg wird je Speicherabschnitt über das bestehende Treppenhaus geführt. Der zweite Rettungsweg, der ebenfalls baulich gewährleistet sein muss, wird über die Verbindung der Speicherabschnitte mit Brandschutztüren in den Haupterschließungsgängen realisiert. Auf diese Weise ist kein Sicherheitstreppenraum notwendig und es müssen keine zusätzlichen Fluchttreppen errichtet werden, was die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme erhöht und Eingriffe in den unteren Böden vermeidet.

Denkmalschutz
Durch die Orientierung an der Struktur der Speichergebäude und das beschriebene Rettungswegekonzept werden die Eigenart des Speichergebäudes respektiert und größere bauliche Eingriffe vermieden. Die denkmalgeschützten Fassaden bleiben unverändert, die zur Belichtung des Innenbereichs notwendigen Dachflächenfenster sind in den Fassadenachsen angeordnet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Herausragend bewertet wird bei dieser Arbeit der Umgang mit dem imposanten Spitzboden. Es wird ein besonderes Raumgefüge generiert, welches sowohl Licht als auch Luft in die sonst sehr niedrigen Speicherböden lenkt.
Die Grundrisstypologie ist sehr vielfältig gestaltet und durch die Verschachtelung ineinander besonders innovativ gelöst worden. Der Entwurf kombiniert geschickt schmale und breitere Zonen ohne ein sehr spezielles beschränktes Angebot zu entwickeln.
Problematisch wird der langgezogene, schmale Erschließungsflur gesehen.
Max Lauer, Freiburg - Schematische Darstellung der Wohnungstypen

Max Lauer, Freiburg - Schematische Darstellung der Wohnungstypen

Max Lauer, Freiburg - Schnitt

Max Lauer, Freiburg - Schnitt

Max Lauer, Freiburg - Grundrisse

Max Lauer, Freiburg - Grundrisse