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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2012

Kreativquartier Dachauer Straße / Schwere-Reiter-Straße, Lothstraße

Anerkennung / Ankauf

Preisgeld: 4.500 EUR

Labor für urbane Orte und Prozesse

Architektur

raumspielkunst

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

bauchplan ).(

Landschaftsarchitektur

R+T Verkehrsplanung GmbH

Verkehrsplanung

Prof. Elisabeth Endres

Energieplanung

Erläuterungstext

Münchner Mischung - glücklich in der Stadt

München leistet sich ein Zukunftslabor:
Die gemeinsame Entwicklung von Wohnen und Arbeiten, Kunst und Wissen definiert sich über die dem Ort zugeschriebene Methodik. Der Bereich Dachauer Straße / Schwere-Reiter-Straße, Lothstraße in München zeichnet sich derzeit durch das Vorhandensein einer lebendigen Zwischennutzung als prägende Kunst- und Kulturszene aus. Hierdurch eignet sich der Ort für einen innovativen städtebaulichen Ansatz – einen Handlungstypus, der den ‚anderen Ort‘ ermöglicht und als Zukunftslabor für glückliches Zusammenleben in der Stadt definiert. Dieser Handlungstypus hat zum Ziel, sich selbst auf eine Ermöglichung des Gelingens zu beschränken: Die städtebauliche Gestaltung bleibt im Wechselspiel zwischen Nutzern und Programm nicht bis in die letzte Konsequenz bestimmbar. Ähnlich wie das kreative Handeln in der Kunst entzieht es sich zumindest in letzter Konsequenz einer vollständigen Steuerung. Als Antwort auf die Wechselbeziehung von creare (schaffen) und crescere (wachsen) wäre die „glückenden Handlung“ (im
Gegensatz zur „erfolgreichen“) dann eine Tätigkeit, die analog zur gärtnerischen Sorge und Pflege positive Bedingungen für eine Entwicklung erzeugt. Dem räumlichem Entwurf liegt ein Aktionsplan zugrunde, der mikroökonomische Handlungsräume der multiplen Akteure eröffnet.Die Qualität dieser Herangehensweise liegt in der Offenheit von Räumen und Programmen. Sie definiert Grundgrößen einer städtebaulichen Entwicklung und lässt, sowohl im Gebauten wie auch im Ungebauten, wandelbare Inhalte, Nutzungen, Zeitregime, eben das Ungeplante zu.

Möglichkeitsraum Allmende:
Die Freiräume sind zusammenhängend als zentrale Quartiersachse angeordnet. Sie schaffen eine erkennbare Figur, die das Quartier prägt. Als Grünzug und Durchwegungsraum verbindet diese Allmende den Olympiapark und die Max-Vorstadt. Dabei bleibt sie dem Quartier zugeordnet. Sie entsteht als Freiraum Matrix mit Grundausstattung zeitlich vor den Baufeldern. Von ihr aus werden die möglichen Veränderungen für die Öffentlichkeit wahrnehmbar. Die Initialstufe der Allmende wird vorwiegend mit den Pioniergehölzen Zitterpappel (Populus tremula) und Esche (Fraxinus
excelsior) bepflanzt. Die schnellwachsenden Bäume definieren rasch den kollektiv genutzten öffentlichen Raum im Quartier. Mit der Sukzession der zuziehenden Bewohner wird der Freiraum schrittweise in Besitz genommen und partizipativ ausdifferenziert. Es entstehen auf die Wünsche der Benutzer abgestimmte Typologien (Park, Platz, Garten, Feld). Die räumliche Struktur der Freiräume kann subtraktiv aus dem Vorhandenen geschnitten werden.

Kreativgerechte Bodennutzung:
Die Nachbarschaft im Quartier wird in den Entwicklungsprozess des Kreativquartiers eingebunden. Diese Ergänzung integriert den Veranstaltungsort Reithalle, die AMD Akademie für Mode und Design, mehrere Verlage und die Kirche St. Barbara. Die Ränder des Quartiers zum Verkehr an der Dachauer und der Schwere-Reiter-Straße werden geschlossen. Eine Freiraum Fuge im Inneren des Quartiers maximiert Kontaktflächen und gliedert die Baufelder in wechselnde Größen und Tiefen. Die Felder bilden die Grundlage urbanistischer Prozesse. Sie verstehen sich als bauliche, soziale und energetische
Einheiten des Quartiers. In Ihnen erfolgt die symbiontische Mischung von Arbeiten und Wohnen, Kreativ und Konventionell, sozialem, gefördertem und freiem Wohnungsbau.