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Offener Wettbewerb | 04/2012

Technologiezentrum im AUGSBURG Innovationspark

5. Preis

Preisgeld: 21.400 EUR

Schwarz . Jacobi Architekten BDA

Architektur

Blank Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

SCHREIBER Ingenieure Systemplanung GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Städtebau

Der Masterplan zeigt eine regelmäßige Figur von mehr
oder weniger aufgebrochenen Blöcken, die auf einer
Ost-West gerichteten Struktur von Baufeldern liegen.

Der B-Plan des Wettbewerbsgebietes weicht davon ab,
indem größere Baufelder ausgewiesen werden, im Sü-
den zur Straße Grünflächen verbleiben und der Platz
nach Nord-Osten verschoben wird. Es wird somit die
Verbindung hergestellt zum nördlich gelegenen Sport-
areal und zu den Baufeldern 39, 40, 41 und 42.

Damit bekommt der Städtebau des Technologiezentrums,
das den südlichsten Bereich des Engineering-Campus
belegt, eine neue Bedeutung, nämlich die, den "Anschlag"
herzustellen für die städtebauliche Nord-Süd-Bewegung,
ein Gelenk zu bilden in Richtung Baufeld 40, 39 und in
Richtung der Bebauung östlich der Erschließungs-
straße, als auch die räumliche Überleitung in den Grün-
raum der Ausgleichsflächen A4 und A5 zu leisten.

Auf diese gegenüber dem Masterplan geänderten Beding-
ungen antwortet der Entwurf mit folgenden 3 Elementen:

1- Am Nordrand des Zentrums erstreckt sich in Ost-West-
Richtung ein 5-6-geschossiger Büroriegel als "Anschlag"
und als Platzkante.

2- In Nord-Süd-Richtung darunter liegen in einer Kamm-
struktur abwechselnd mit den Werkstatt/Laborgebäuden
die großen Hallen. Sie bilden nach Süden zum Grünraum
hin einen gegliederten Rand, der mit seinen Vor- und
Rücksprüngen sowie unterschiedlich hohen Schmalseiten
eine signifikante Silhouette zeigt.

3- Am Ost-Ende der Anlage entsteht das Kopfgebäude
mit den zentralen Einrichtungen als Gelenk und Auftakt
in Richtung Quartiersplatz, Baufeld 40 (Parkhaus), Baufeld
39, zum Studentenwohnheim und zur Straßenbahnhalte-
stelle.
Dazwischen wird der öffentliche Raum als Kommunika-
tionsfläche vom Quartiersplatz und vom Baufeld 40 durch
das Foyer hindurch bis zur Straßenbahnhaltestelle auf-
gespannt.

Der Ideenteil auf Baufeld 44 folgt dem gleichen Aufbau
und der gleichen Struktur, jedoch ohne Kopfgebäude.
Die ansteigende Geländekante am westlichen Ende des
Baufeldes bleibt unbebaut.
Die Bebauung auf Baufeld 40 (Parkhaus, Büros, Gastro-
nomie, gemeinschaftliche Einrichtungen) komplettiert mit
einer Blockrand-Bebauung und dem Parkhaus im Binnen-
bereich die Abfolge der Blockrand-Bebauungen auf den
Baufeldern 41 und 42. Der angrenzende Quartiersplatz
schiebt sich durch eine öffentlich zugängliche Erdge-
schosszone unter dem Baufeld 40 hindurch in Richtung
Kopfbau des Technologiezentrums und verbindet sich
mit dessen Vorplatz.

Freiraum

Die Ausformulierung der aus dem Masterplan entwickelten Platzflächen und Grünverbindungen erfolgt durch eine Charakterisierung einzelner Bereiche mit Pflanzenbildern, die sich aus der voralpinen Auelandschaft des Lech herleiten:

- Betonung der Platzeingänge mit hoch wachsenden Kieferngruppen
- Durchgängige Gestaltung des inneren Grünzuges als lichter Hain mit
Grauerlen
- Aufenthaltsangebote auf dem Platz in Form kleiner Kiesflächen mit
Möblierung. Anordnung in lochkartenartigem Muster, bepflanzt mit
niederen Weiden und Tamarisken.

Die Platzfläche schiebt sich unter die öffentlich zugänglichen Erdgeschosszonen des Gebäudes Baufeld 40 und des Technologiezentrums. An den Platzrändern können so vielfältige Aufenthalts- und Kommunikationszonen entstehen. Der Quartiersinnenhof des Baufeld 40 verbindet sich mit dem öffentlichen Platz in Richtung Hochhaus und Straßenbahnhaltestelle.

Der innere Grünzug wird geprägt von einer Wasserachse, die Dachwasser versickert, verdunstet und auf der Platzfläche Aufenthaltsmöglichkeiten am Wasser bietet.
Der Morse-Code der Wasserachse --….--.-..--…-.- verbindet die Quartiere und bildet übersetzt das Wort „Zukunft“.


Funktion / Nutzung

Das orthogonal kammartig organisierte Nutzungsgefüge
basiert auf dem Wechsel zwischen den eingeschossigen
Werkstatt-/Labortrakten und den Hallen, alle Nord-Süd
ausgerichtet.
Den Rücken bildet ein fünf-, im 2. BA sechsgeschossiger
Büroriegel, in dessen EG und EG + die umfangreiche
Technik untergebracht ist.
In einer Fuge zwischen dem Büroriegel und den Werk-
statt-/Laborgebäuden liegt der Bereich der Closed Shops,
die an den Stirnseiten der Hallen platziert sind und von
diesen jeweils nach Bedarf Teilflächen abtrennen können.

Im Osten der Anlage, am Quartiersplatz gelegen,
befindet sich der Haupteingang des Technologie-
zentrums sowie das "Kopfgebäude" mit den zentra-
len Einrichtungen, Sälen, Schulungsräumen, etc.
Die Anlieferung von Süden über eine eigene Erschließ-
ungsstraße sowie von Osten und Westen an die äußeren
Labortrakte sorgt für eine klare funktionale Trennung
zwischen "Software" und "Hardware" innerhalb des
Gebäudekomplexes.
Die streng orthogonale und funktionale Gebäudeorgani-
sation ermöglicht eine optimale Vernetzung aller Nutz-
ungs- und Kommunikationsbereiche des Technologie-
zentrums.

Materialität

Die Fassaden der Bürogeschosse zeigen ein regel-
mäßiges Wechselspiel zwischen Faserbeton-Paneelen
und verglasten Fensterflächen, mit einer Assoziation
zum Aussehen von Carbonfasergeweben. Der zweige-
schossige Techniksockel ist mit Gussglas-Paneelen im
Wechsel mit Fertigteilbeton-Paneelen verkleidet.
Bei den Hallen und Laboren ist ebenfalls an eine Fassade
aus zweischaligen Gussglas-Paneelen gedacht, mit
transluzenter Wärmedämmung und Sonnenschutzbe-
schichtung im Zwischenraum. Geschlossene Flächen
sind mit Fertigteilbeton-Paneelen verkleidet, Fenster-
flächen als Pfosten/Riegel-Fassade.

Energiekonzept

Zur langfristigen Nutzerakzeptanz und einer ökonomischen Nachhaltigkeit werden haustechnische Systeme vorgeschlagen, welche dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und einer Sicherstellung der energetischen Anforderungen gerecht werden. Allerdings sollten diese Anlagen auch entsprechende Eingriffsmöglichkeiten zulassen. So können insbesondere in den ausgeprägten Übergangszeiten natürliche Lüftungsmöglichkeiten die für einen Extrembetrieb erforderlichen maschinellen Lüftungsanlagen ersetzen bzw. unterstützen.

Durch die Ausbildung einer hochwertigen Gebäudehülle (abgestimmtes Flächenverhältnis opaker und transparenter Bauteile), Nutzung regenerativer Energien und einer optimierten Tageslichtversorgung werden die wesentlichen Energieverbrauchsanteile minimiert.

Die thermische Grundlastversorgung erfolgt über einen Anschluss an das Fernwärmenetz.
Zur Raumtemperierung werden Flächenheiz-/kühlsysteme eingesetzt. Zur Einhaltung der Raumklimakonditionen bei Spitzenlast werden flexibel einsetzbare wassergeführte Komponenten eingesetzt.
Eine Kühlung der Hallenbereiche und Büroräume kann über eine freie Kühlung (Nachtlüftung) erfolgen. Thermisch höher belastete Räume (mit aktivierten Deckenbereichen) können darüber hinaus durch den Anschluss an das Nahkältenetz sichergestellt werden

Die thermische Raumkonditionierung erfolgt somit durch den Strahlungsaustausch in den Räumen durch zum Teil freiliegende thermoaktive Decken. Die Speichermassen tragen zur Dämpfung von Temperaturspitzen und zur Komfortverbesserung bei.

Durch den Einsatz von mechanischen Be- und Entlüftungsanlagen und Wärmerückgewinnungs-Komponenten können Lüftungswärmeverluste sowie bessere energetische Zielwerte bei einer Erhöhung des Komforts erreicht werden.

Die Außenluftversorgung erfolgt über einen Erdkanal. Die weitere lufttechnische Versorgung der maschinell zu belüftenden Raumbereiche erfolgt aus den Technikzentralen über horizontal und vertikal ins Gebäude integrierte Luftkanalnetze.

Schadstoffhaltige Abluft aus den Laborbereichen wird mittels separater Absaugungseinrichtungen abgeführt.

Die Medienversorgung der Werkstätten und Labore sowie der Hallen erfolgt aus den Technikzentralen über Bodenkanäle an die Verbrauchsstellen.