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Einladungswettbewerb | 04/2012

Neubebauung Umfeld Pfarrkirche St. Jacobus

1. Preis

Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH

Architektur

studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Konzept3D - Architekturvisualisierung und Animation

Visualisierung

Erläuterungstext

Städtebau: Die Kirche St Jakobus rundum erlebbar machen!
Die St. Jakobus Kirche steht heute mit seiner Apsis in einer eher semi-geschlossenen Hofsituation. Diese Lage wird durch das Freistellen der Kirche in den öffentlichen Raum korrigiert, sodass die Apsis und das Kirchenschiff von der Mühlenstraße, der Hochdahler Straße und auch der MIttelstraße sichtbar werden. So wird die Präsenz der Kirche in der Stadt allseitig gestärkt und die Bedeutung der Kirche in dem öffentlichen Raum durch Sichtachsen bestätigt.

Es entstehen drei klare Raumtypen in dem öffentlichen Raumgefüge:
- eine neue Gasse von der Mühlenstraße Richtung Kirche
- Ein Platz im Westen der Kirchenapsis, der die Kirche von der Hochdahler Straße optisch einbezieht
- Eine Innenhofsituation für die Wohnungen, von dort ist der Kirchenturm stets sichtbar.

Das neue Gemeindezentrum verankert diese städtischen Räume und festigt die Raumkante hinter dem Bahnhofsvorplatz nach Osten.
Der Vorplatz südöstlich der Kirche wird aufgeräumt. Auf dieser Fläche stehen Tische und Stühle zum Verweilen, Lesen, und zur Begegnung vor und nach der Messe.
Die neue abwechslungsreiche Raumabfolge führt von der Mühlenstraße über eine neue Gasse in Richtung Apsis der St. Jakobus Kirche, über eine kleine Platzaufweitung in Richtung Hochdahler Straße (und weiter zum Busbahnhofsplatz und zur Walderstraße), und dann südlich Richtung Kirchenvorplatz an der Mittelstraße.

Architektur:
Eine Muschel für St Jakobus: Das neue Gemeindezentrum
Eine ruhige, dennoch offene Gestaltung mit gezielter Transparenz prägt das Gemeindezentrum. Große Glasflächen sind in eine plastisch gestaltete ruhige muschelartige Grundform eingesetzt, die unaufdringlich an die Historie von St Jakobus erinnert, und den Kirchenbau ergänzt, ohne in Konkurrenz damit zu treten. Es sind gezielte Einblicke in den Innenraum des Gemeindezentrums möglich, ohne das Gebäude völlig transparent zu gestalten. Die Materialität der Kirche – Klinker - wird übernommen. Ein zentrales Oberlicht bringt Licht ins Foyer, die weiche Außenform bricht das Licht und verleiht dem Gebäude weiche Kanten, um sie noch weiter gegenüber der Kirche zurück zu nehmen.
Die alten Klinker des heutigen Reichshofs, werden gesäubert und für die Fassade des Gemeindezentrums wieder benutzt. Die Patina der alten Klinker gibt der neuen Fassade einen weiteren Bezug zur Ortsgeschichte, die den Ort prägende vorhandene Farbgebung durch die beiden Klinkersorten (Reichshof und Kirche) bleibt erhalten.
Die Wohnungen im Obergeschoß nehmen sich zurück in der Gesamterscheinung. Die Terrassen werden in der Gesamtkubatur als Loggien mit Dachöffnungen ausgeführt.

Wohngebäude: Wohnlichkeit ausdrücken!
Die kleine Hofanlage zeigt sich nach außen mit einer Klinkerfassade und einer ruhigen, funktionalen Fensteranordnung. Der Blockinnenbereich erhält eine helle, freundliche Putzfassade. Die Wohnbebauung schafft einen eigenen, ruhigen Innenhof, der durch einen Fußweg in der N-S Richtung durchquert wird. Von hier aus ist der Kirchenturm zu sehen.
Die Architektur der Wohnbebauung ist ruhig und zweckmäßig. Die Individualität der einzelnen Wohnungen drückt sich ebenfalls in der Fassade aus ohne den Gesamteindruck zu stören. An der Hochdahler Straße sind in den ersten zwei Geschossen 8 Stadthäuser geplant. Die restlichen Flächen sind Geschosswohnungen zwischen 50 m2 und 110 m2, insgesamt 65 WE. An der Ecke Mühlenstraße und Hochdahler Straße wird eine kleine gewerbliche Einheit vorgesehen.

Verkehr und Erschließung
Wohnungsbau:
Kleinteilige Eingänge für Stadthäuser prägen die Erscheinung des Wohnblocks an der Hochdahler Straße. Dank eines Niveauunterschieds ist die Einsehbarkeit begrenzt, darüber hinaus haben die Stadthäuser nur Küchen in dem zur Straße gerichteten Erdgeschoss. An der Hochdahler Straße befinden sich zwei Eingänge zu Treppenhäusern, im weiteren Blockverlauf sind drei weitere Eingänge eingeplant.
In der Tiefgarage befinden sich 65 Stellplätze für die Wohnbebauung, sowie 14 Plätze für das Gemeindezentrum. Die Einfahrt liegt an der Hochdahler Straße, die Ausfahrt am Nordwestende der Mühlenstraße. Oberirdisch im Gelände befinden sich 14 Stellplätze.

Gemeindezentrum: Stadtkanten beleben!
Die Haupteingangsgeste des Gemeindezentrums orientiert sich in Richtung Kirche St. Jakobus nach Südwesten. Dieser Eingang belebt den Platz und zieht das Publikum in den Platz hinein. In den Sommermonaten können Getränke nach außen gebracht werden, so dass der Raum vor dem Gemeindezentrum zu einer lebendigen Kommunikationsfläche wird.
Der Gruppenraum, in dem Freizeitveranstaltungen für Kinder angeboten werden, öffnet sich ebenfalls nach Westen zum Platz hin. Um den bestehenden Baum wird eine kreisrunde Bank gebaut, die auch als Spielangebot für Kinder gedacht ist. Nach Süden zur Mittelstraße liegt die Bücherei, ebenfalls direkt von außen erreichbar.
An der Hochdahler Straße befindet sich der Treppenhauseingang zur unabhängigen Erschließung des Pfarrzentrums im OG und der Wohnungen im 2. OG.
Der Mehrzweckraum auf der Nordseite kann auch großzügig nach außen zum Platz hin geöffnet werden. Eine runde Bank schließt den Platz zu der Hochdahler Straße etwas ab und bietet eine psychologische Grenze zur Straße. Zur Verbesserung der akustischen Belastung an der Stelle sind, neben dem baulichen Schallschutz, akustische Flächen in den Fassaden integriert. Flüsterasphalt und kontrollierte Fahrgeschwindigkeit werden die Beschallung des öffentlichen Raums stärker eingrenzen.

Gemeindezentrum: innere Erschließung
Vom Vorplatz aus gelangt man direkt ins Foyer des Pfarrzentrums. Im EG befinden sich die verschiedenen Gruppenräume, sowie die Bücherei. Das Nachbarschaftszentrum wird ebenfalls im EG vorgesehen und kann direkt vom Foyer erschlossen werden, wie das Pfarrzentrum, oder auch getrennt davon, von der Hochdahler Straße aus. Der Pfarrsaal befindet sich im Obergeschoss an dem 2-geschossigen Foyer. Das Pastoralbüro liegt ebenfalls im 1. OG und kann sowohl vom Foyer aus, als auch unabhängig über das Treppenhaus an der Hochdahler Straße erschlossen werden. Im 2. OG befinden sich drei geräumige Wohnungen, die vom Treppenhaus an der Hochdahler Straße zu erreichen sind.
Es ist ein zentraler Aufzug geplant, das UG erhält eine Verbindung zur Tiefgarage.

Freiraum
Durch die städtebauliche Neuordnung bekommt die St. Jacobus Kirche eine neue, multifunktionale Plattform. Im Zentrum des Entwurfs steht der neue Kirchplatz, der sich selbstbewusst zur Mittelstraße entfaltet und sich ins Zentrum des öffentlichen Lebens stellt. Durch neue Materialien werden der Eingang der Kirche und der Platz vor dem neuen Gemeindezentrum akzentuiert. Eine große runde Platzbank lädt zum Verweilen und Kommunizieren ein. Drei große Bäume schaffen eine angenehme Atmosphäre und beleben den Platz. Durch die offene und durchlässige Gestaltung entsteht ein lebendiger Ort der viel Raum für öffentliche Veranstaltungen bietet.
Im Innenhof der Wohnbebauung entsteht ein halböffentlicher Platz. Verschiedene Bänke und Plattformen bieten viel Raum zum Entspannen. Eine Spielfläche für Kleinkinder ist integriert. Die privaten Gärten mit Terrassen sind von einer Hecke eingefasst und bieten einen direkten Zugang zum Hof.

Wirtschaftlichkeit
Die Wirtschaftlichkeit des Konzeptes ist in Zusammenhang mit dem technischen Konzept zu sehen. Durch die kompakte Bauweise, das Benutzen vorhandener Materialien, und das gute Flächen/Volumen Verhältnis wird die Grundlage für die weitere Planung gelegt. Es sind auch größere Fassadenöffnungen vorgesehen, aber nur dort, wo sie auch notwendig sind.

Technikkonzept: Ökologie und Ökonomie
Es wurde ein Gesamtkonzept entwickelt, welches dem nachhaltigen Bauen in umweltschonender Baukonstruktion und minimierten Technikverbräuchen Rechnung trägt. Durch das architektonische Konzept wurde bereits die Gebäudehülle im Bezug auf transparente Flächen und Abschirmung weitgehend optimiert, so dass günstige Voraussetzungen für die Minimierung der Energieverbräuche geschaffen wurden.

Energieeinsparverordnung (EnEV)
Für die Wahl einer primärenergetisch guten Wärmeversorgung sind die U-Werte und Dämmstärken des Referenzgebäudes 2009 zu Grunde gelegt, die dem heutigen Dämmstandard entsprechen.

Erneuerbare Energien Wärmegesetz (EEWärmeG)
Das seit dem 01.Januar 2009 in Kraft getretene Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) muss für Neubauten angewendet werden. Das EEWärmeG ist im Zusammenhang mit der EnEV zu sehen und regelt den regenerativen Anteil der Wärmeerzeugung. Mit der hier beschriebenen Konzeption, einzeln oder im Mix, werden die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

Anlage Technik

Energie- und Technikkonzept :
Abwasser- Wasser- Gasanlagen
- Zentrale Versorgung und Erschließung des Gebäudes mit Trinkwasser und Gas aus dem öffentlichen Versorgungsnetz.
- Zentrale Warmwasserbereitung mit solarthermischer Unterstützung.
- Regenwassernutzung zur Bewässerung der Außenanlagen.
- Extensive Dachbegrünung zur rechnerischen Reduktion der Niederschlagsmenge.
Eine Versickerung oder Teilversickerung des Niederschlagswasser auf dem Grundstück wird nach Klärung der Bodenschichtverhältnisse im weiteren Planungsverlauf geklärt.
Wärmeversorgungsanlagen
- Heizwärmeerzeugung mit Brennwerttherme in Verbindung mit der regenerativen Energiequelle Solarthermie zur Warmwasser- und Heizungsunterstützung.
- Einsatz von drehzahlgeregelten Heizungspumpen mit hohem Wirkungsgrad (EC-Motoren).
- Fußbodenheizung für den Pfarrsaal. Heizkörper für die Wohn- und Nebenräume.
Starkstrom- und Informationstechnische Anlagen
- Tagesbelichtung in Büroräumen.
- Effizientes Beleuchtungskonzept für unterschiedliche Nutzungen.
- Räume mit hohen Reflexionsgraden der Raumumschließungsflächen
- Einsatz effizienter Leuchtmittel LED etc.
- Aktive und passive Solarenergienutzung

Alternativ : Erdwärme
Wasser-Sole-Wärmepumpe :
Zur Nutzung der Erdwärme wird durch Einsatz von Bohrsonden bis ca. max. 90 m Tiefe die im Erdreich vorhandene Kälte- und Wärmeenergie für die Gebäudeversorgung nutzbar gemacht.
Die Einsatzmöglichkeit von Erdsonden muss nach Prüfung der örtlichen Bodengrundverhältnisse näher untersucht werden.

Alternativ : Nutzung von Sonnenenergie
Als aktives System könnten sowohl Systeme zur Stromerzeugung (Photovoltaik-Technik) wie auch Systeme zur Warmwasserbereitung oder Einspeisung von Wärme ins Heizungsnetz (Solarthermie) zur Verfügung stehen. - Für beide Systeme wird die Wirtschaftlichkeit im Rahmen der weiteren Planungsschritte gegenübergestellt bzw. untersucht.
Lageplan

Lageplan

Präsentationsplan 01

Präsentationsplan 01

Präsentationsplan 02

Präsentationsplan 02

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Piktogramm Gasse

Piktogramm Gasse

Schwarzplan

Schwarzplan