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Freiraumplanerischer Wettbewerb in zwei Bearbeitungsphasen | 06/2005

stadt:impuls 2. Phase

1. Preis

Lex Kerfers_Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GbR

Landschaftsarchitektur

Goldstein Architekten

Architektur

Erläuterungstext



Konzeptidee

Die Konzeptidee sieht für das Gelände freiraumplanerische Interventionen in Lücken der vorhandenen Struktur vor. Diese Freiräume wirken als Katalysator für die Umstrukturierung des gesamten Geländes. Innerhalb der sich ständig verändernden Nutzungs- und Gebäudestrukturen bilden sie ein stabiles Gerüst von Freiräumen und mit der Zeit vertrauten Orten.

Natur zum Anfassen/Freiraumlabor

Dieses statische System wird ergänzt durch eine dynamische Komponente: die so genannte „Osmotische Landschaft“, eine sich in Ausdehnung und Aussehen ständig wandelnde zentrale Freifläche mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten. Durch das ständige Hinzukommen und Wegnehmen von Flächen bildet sich ein Mosaik von Vegetationsbildern, zeigen sich unterschiedliche Stadien von Sukzession, von Beton- und Kiesflächen in Abbruchgebieten bis zum eingewachsenen Gehölzsaum entlang der Bahntrasse mit dem jeweiligen physikalisch-naturwissenschaftlichen und ästhetisch-emotionalen Potential, der jeweiligen Flora und Fauna. Die Kultivierung von Teilflächen und die intensive Freizeitnutzung können weitere prägende Faktoren für diese Landschaft sein.

Impulsprojekt

Der historische Zugangsbereich mit dem im Stadtgefüge weithin sichtbaren Hochhaus ist der wichtigste Identifikations- und Orientierungspunkt und bleibt daher mittelfristig der wichtigste Zugang zum Areal. Das Pförtnerhaus wird zum Symbol der Öffnung des Areals, zum Dreh- und Angelpunkt des Geschehens, zur kommunikativen Plattform.

Die Installation des „Platzes“ auf vorhandenen Flächen erfolgt durch das Markieren der Oberfläche und Besetzen mit typischen Möbeln: Blumentöpfe, Sitzgelegenheiten, Spielobjekte. Die Begehbarmachung des Schornsteins als Aussichtsturm ermöglicht das Erkunden des Geländes von oben, ein begehbarer Schacht, das Erkunden des Untergrundes.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit entwickelt ein einfaches robustes städtebauliches Grundgerüst. Da diese tragfähige Struktur aus Baufeldern auf dem Bestand aufbaut, ist eine prozesshafte Umsetzung gut gewährleistet. Die Intervention in den Lücken des Bestandes mit grünen Plätzen/Parks geben gerade am Anfang gute Impulse für neue Entwicklungen. Das Impulsprojekt am Nordtor/Pförtnerhäuschen anzulegen, wird sehr positiv bewertet. Eine städtebaulich unabhängige Entwicklung im Bereich des EKZ ist gewährleistet, da die Verfasser mit Baufeldern arbeiten.

Die drei Anbindungen an die Innenstadt sind gut gelöst. Die Maßstäblichkeit im Bereich der Vogtei ist angemessen. Die Gestaltung der Kampstraße als barrierefreie Rampe ist gut gelöst. (…) Das Nutzungskonzept bleibt durch die Ausweisung von Baufeldern sehr offen. Eine flexible Entwicklung scheint möglich.

Durch die einfache, aber klare Baustruktur, die gezielten Interventionen an den richtigen Orten und durch die Besonderheit der zentralen Lage der „Osmotischen Landschaft“ eröffnet die Arbeit wertvolle Perspektiven für das Gelände.