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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2012

Erweiterungsbau und Neustrukturierung des Hauses A der Berufsbildenden Schulen

Ankauf

FK Architekten Feldschnieders + Kamprolf PartGmbB

Architektur

schramm + partner Landschaftsarchitektur PartG mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Landschaftsplanung

Der in die Jahre gekommene Bestand wird geprägt von einer eher zweckmäßigen
Architektur sowie von funktionalen Freiräumen welche jedoch die gewünschte
Aufenthaltsqualität vermissen lassen. Der geschlossene Gebäuderiegel bewirkt die
Isolierung der innenliegenden Flächen vom Rest des Viertels, sodass eine Interaktion
der Räume unterbunden wird. Künftig sollen insbesondere drei Zuwegungen
die Vernetzung des Quartiersplatzes sicherstellen. Dazu werden die bestehenden
Zugänge in Seiler- und Tischlerstraße umgestaltet sowie der neu geschaffene
Durchgang im Erweiterungsbau in das Freiraumkonzept integriert. Für den Entwurf
ergeben sich daraus folgende Kernbereiche, der Hauptzugang an der Heinrich-
Nordhoff-Straße, der repräsentative Vorplatz am Schachtweg sowie der zentrale
Quartiersplatz. Da langfristig unter dem geplanten Quartiersplatz eine Tiefgarage
entstehen soll, macht es aus gegenwärtiger Sicht wenig Sinn den Platz mit kostenintensiven u. festen Einbauten auszustatten.

Vor diesem Hintergrund wurde Wert auf eine leichte bewegliche Ausstattung gelegt,
die auch nach Realisierung der Tiefgarage wieder aufgestellt und weiter genutzt
werden kann. Als wesentliches Grundelement fungiert die „Cargo-Box“.
Hergestellt aus einem Metallrahmen und Fassadenplatten bietet die Box einzeln, als
Gruppe oder als Zeile arrangiert schier endlose Optionen zur individuellen Raumkomposition. Die angebotenen Grundfunktionen der Box sind beliebig erweiterbar
und können benutzerspezifisch adaptiert werden. Sie bieten beispielsweise Raum
für Entspannung und Aufenthalt, dienen als Veranstaltungsort oder werden als mediale
Projektionsflächen für den Austausch von Wissen und Information zwischen
Bildungseinrichtung, Quartier und Wirtschaftsunternehmen genutzt.
Die ebenfalls beweglichen Sitzelemente kurz „Big-Bags“ greifen diesen Entwurfsgedanken
auf und ergänzen die Interpretations- u. Kombinationsmöglichkeiten der
„Cargo-Box“. An der Heinrich-Nordhoff-Straße bildet ein Element aus übereinandergestapelten „Cargo-Boxen“ ein weithin sichtbares und für das Quartier identitätsstiftendes Raumzeichen. In diesem Bereich wurden die die störenden Dächer an den Eingängen zu Tor 17 zurückgebaut und durch leichte Glas/Metall-Konstruktionen
ersetzt.

Die benachbarten Freibereiche wurden großzügig geräumt und geben den Blick auf
den Neubau sowie auf den angelegten Vorplatz frei. Die Pflasterung angelehnt an
einen Strichcode sowie die Sitzelemente „Wirtschaft“, „Verwaltung“ u. „Gesundheit“
nehmen Bezug auf die Themenkomplexe und Berufsfelder der Bildungseinrichtung
und unterstreichen durch hochwertige Materialien den repräsentativen Charakter
des Vorplatzes. Die Grundidee für die Bepflanzung in Form von linsenförmigen
Grünflächen basiert auf der Wiederbelebung der letzten vorhandenen Grünfläche im
Pausenhof.

Diese bildet den Impuls für die anderen Grünflächen die sich wellenartig aus dem
Innenhof heraus in die angrenzenden Straßenbereiche bewegen. Durch Form,
Bepflanzung und Bodenmodellierung der Grünflächen werden die Räume so strukturiert,
gegliedert und betont, dass die für einen Quartiersplatz benötigte Aufenthaltsqualität
geschaffen wird.

Entwurfskonzept und städtebauliche Einbindung

Der bestehende Mittelbau der Haus A mit Haus B verbindet wird zunächst abgebaut.
An seine Stelle tritt der neue Erweiterungsbau für die BBS I.
Da die Belichtung des ursprünglichen Foyers von Haus A durch den Rücksprung
der Fassade unzureichend war, werden die beiden Häuser durch eine gemeinsame
Fassade miteinander verbunden. Es entsteht ein gemeinsamer Sockel und eine
einheitliche Erdgeschosszone für Haus A und den Neubau. Ein neuer Haupteingang
und die neue Mitte der Schule werden definiert.
Auf diesem Sockel stehen nun die beiden Gebäude – eigenständig und doch miteinander
verbunden. Dabei orientiert sich der Anbau an der Kubatur und Fassade des
Altbaus, so dass städtebaulich ein harmonisches Ensemble entsteht.
Die gleichzeitige Trennung und Verbindung der beiden Häuser wird durch eine Glasfuge
gelöst, die als Übergang fungiert und zudem in jedem Geschoss Aufenthaltsbereiche
für Schüler und Lehrer bereitstellt.

Erschließung und Funktionsanordnung

Die Erschließung erfolgt durch zwei Treppenkerne sowie einen Aufzug. Die bestehende
Treppe in Haus A entspricht nicht mehr den aktuellen Brandschutzbestimmungen und
wird durch eine neue Treppe ersetzt. Ein weiterer Kern befindet sich im süd-östlichen
Teil des Gebäudes und bildet mit seiner Glasfassade das Gegengewicht zur Verbindungsfuge im nördlichen Teil. Des weiteren wird im 2. und 3. Obergeschoss an Haus B mittels eines Verbindungsganges angebunden.
Das Erdgeschoss ist der Treff- und Angelpunkt der Schule. Mit Caféteria, Forum, Internetcafé und freien Arbeitsplätzen wird es zum öffentlichen, freien Bereich des Hauses.
Alt- und Neubau verschmelzen zu einem Raum und können nicht mehr voneinander
unterschieden werden. Die Caféteria als Treffpunkt, wird nach oben durch einen Luftraum
akzentuiert und kann im Sommer rückseitig zum Schulhof hin erweitert werden.
Der kompakte Baukörper erlaubt es die vorgegebenen Raumzusammenhänge in jedem
Geschoss zu erfüllen. Dabei zieht sich die Raumstruktur effizient durch alle Geschosse
nach oben hin durch. Der Verwaltungstrakt im ersten Obergeschoss befindet sich im
Neubau; der erweiterte Lehrerbereich im Altbau. Es folgen die Berufsfachschule Bürodienstleistungen im 2. OG, die Berufsfachschule allgemein im 3. OG und die Berufsfachschule Handel im 4. OG. Alle Trakte werden durch einen Mittelflur erschlossen, der nordseitig in Aufenthaltsbereichen mündet und von der Südseite belichtet wird.

Material- und Farbkonzept

Die Schule soll ein seriöser und gleichzeitig freundlicher Ort mit einer offenen Atmosphäre
werden. Zu diesem Zweck wurden größere oder wichtigere Räume auch
nach innen verglast. Wände und Decken werden in hellem Sichtbeton ausgeführt, die
verglasten Räume erhalten gemäß Farbkonzept farbige Scheiben um Akzente zu setzen
und Orientierungspunkte zu schaffen. Das Farb- und Materialkonzept wird sowohl in
der Fassade als auch in den beiden Treppenkernen fortgeführt. Das Haupttreppenhaus
erhält eine Sichtbetonhülle mit einer farbigen Treppe, das Nebentreppenhaus
umgekehrt eine farbige Hülle mit einer Sichtbetontreppe. Die Fassade setzt sich aus
horizontalen Betonbändern, Glas und chronisch zulaufenden Paneelen aus eloxiertem
Aluminium zusammen, welche sich nach Innen durchdrücken.

Konstruktion und energetisches Konzept

Der Neubau wird in Stahlbetonbauweise errichtet. Eine drei-Scheiben-Verglasung sowie
die effizient gedämmten Paneele garantieren den zu erreichenden Passiv-Haus-Standard.
Als aussen liegender Sonnenschutz werden Aluminium-Raffstores eingesetzt.
Lageplan M 1:500

Lageplan M 1:500

Entwurf Piktogramm

Entwurf Piktogramm

Grundriss Ergeschoss M 1:200

Grundriss Ergeschoss M 1:200

Grundrisse 1. Obergeschoss, 2. Obergeschoss M 1:200

Grundrisse 1. Obergeschoss, 2. Obergeschoss M 1:200

Grundrisse 3. Obergeschoss, 4. Obergeschoss, Untergeschoss M 1:200

Grundrisse 3. Obergeschoss, 4. Obergeschoss, Untergeschoss M 1:200

Ansicht Haupteingang M 1:200

Ansicht Haupteingang M 1:200

Ansicht Strasse M 1:200

Ansicht Strasse M 1:200

Ansicht Quartiersplatz M 1:200

Ansicht Quartiersplatz M 1:200

Ansicht Verbindungsgang M 1:200

Ansicht Verbindungsgang M 1:200

Längsschnitt M 1:200

Längsschnitt M 1:200

Querschnitt Haus A M 1:200

Querschnitt Haus A M 1:200

Querschnitt Neubau M 1:200

Querschnitt Neubau M 1:200