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Beschränkter Ideenwettbewerb in Form eines begrenzt offenen Wettbewerbs, mit vorgeschaltetem Bewerber- und Auswahlverfahren | 12/2005

Städtebaulicher Ideenwettbewerb Marchtaler Straße

4. Preis

Architekten Mühlich + Partner BDA

Architektur

Erläuterungstext

die landschaft

zwei sich überlagernde landschaftsschichten antworten auf die vorhandene topographie, die durch den prägenden geländeeingriff bei der bebauung mit der noch bestehenden handelsimmobilie bestimmt wird. im wesentlichen liegt hier ein auf ein niveau abgegrabenes, im norden mit stützmauern gesichertes gelände vor, lediglich nach westen steigt das gelände mit den umgebungskanten.
aus dieser vorgefundenen bestandssituation eine den neuen wohnort prägende, einmalige identität zu entwickeln ist unser ziel. nicht austauschbare wohnarchitekturen, seien sie noch so schick stehen im vordergrund, vielmehr die einmaligkeit des ortes gilt es in ein wohnumfeld mit hoher städtebaulicher qualität zu wandeln, gewährleistet wird dies durch die qualität der übergeordneten städtebaulichen struktur. öffentliche plätze verschiedener dimensionen, privates grün und das angebotene wegenetz bilden auf zwei ebenen eine starke räumliche verflechtung untereinander. das ankommen die erschließung der gebäudegruppen und einzelhäuser findet also auf beiden ebenen mit gleicher qualität für fußgänger, fahrrad- und autofahrer statt. die vernetzung mit dem heterogenen umfeld gelingt auf eine ebenso selbstverständliche wie offene art und weise. die durchgängige begeh- und befahrbarkeit der marchtaler straße ist gewährleistet und trägt zur erschließungsqualität bei.

das quartier

ein differenziertes räumliches beziehungsgeflecht zwischen den vier einzelquartieren, die gleichzeitig wirtschaftliche bauabschnitte bilden und innerhalb dieser einen hohen wohnwert durch maßstab und individualität garantieren . trotz eines klaren ordnungsprinzips im ganzen entstehen unterschiedliche raumqualitäten, einblicke, ausblicke, durchblicke, höfe - öffentlich und privat, aufenthaltsorte mit eigener identität, unverwechselbar! die integration des öffentlichen raumes in die wohnungen gelingt.
drei wohngeschosse bilden den verbindenden horizont, einzelne gebäudeteile unterbrechen diesen mit aufgesetzten dachgeschossen. bei aller differenziertheit arbeiten wir mit lediglich zwei gebäudetypen, einem l-förmigen haustyp mit hausgemeinschaften bis zu 10 einheiten und einem freistehenden punkthaus für großzügiges stadtwohnen. zwei robuste haustypen, die ebenso andere wohnungsteilungen zulassen, also abwechslungsreiches wohnen fördern und dadurch auch ihre marktfähigkeit zeigen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser bieten vier Wohnquartiere an, die durch L-förmige Baukörper gebildet werden. Dadurch entstehen zugleich differenzierte Freiräume, zum Teil intim umschlossen, zum Teil sich nach Norden zum Michelsberg, oder nach Süden zur Bahnlinie öffnend.

Die Parkierung ist kleinteilig auf die vier Quartiere abgestimmt und wirtschaftlich auf der Ebene der Marchtaler Straße angeordnet. Die Stellplätze sind überdeckelt.

Die Verfasser schlagen einen Wechsel von Freiräumen auf der Erschließungsebene und auf dem Deckel der Garage vor. Die Freiräume werden sinnvoll unterschieden durch Solitärbäume auf gewachsenem Grund und kleineren Formgehölzen auf den Parkdecks.

Baukörper und Freiräume lassen vielfältige und sehr hohe Wohnqualitäten erwarten.

Der Lärmschutz in der ersten Reihe muss konstruktiv gelöst werden.

Das Gebiet wird von Westen nach Osten durch einen geradlinigen Weg durchzogen, auf dem die Freiräume spielerisch erlebt werden können.
Um die Garagenebene zu beleben, werden an den Tiefhöfen gewerbliche Räume, die als wohnungsnahe Büros genutzt werden könnten, vorgeschlagen.

Die Höhenentwicklung mit drei bis vier Geschossen stellt eine klare Zäsur zur Gründerzeitbebauung südlich der Bahn dar und lässt das neue Quartier auf angenehme Weise mit der vorhandenen Hangbebauung zusammengehen.

Im Norden des Gebiets entsteht wegen der Tiefhöfe ein Graben gegenüber der vorhandenen Bebauung, der nicht überzeugt.
Die Ostecke des Quartiers erreicht nicht die Qualität des Entwurfs. Der Steg vor den Wohnräumen über der Marchtaler Straße ist überzogen und mindert die Wohnqualität.

Der Entwurf stellt mit im Prinzip bekannten Elementen eine unkonventionelle Lösung dar, die der Situation sehr gut entspricht.